Stadtmarketing Trends

Bruchköbeler Stadtmarketing fokussiert seine Arbeit

(Bruchköbel/pm/jgd) - Die Stadtmarketing GmbH will offensiv Sparmaßnahmen umsetzen. Sie legte jetzt der Gesellschafterversammlung und dem Magistrat ihren Projekt- und Ausgabenplan 2014 und die Wirtschaftpläne 2014-2018 vor. Die im Bruchköbeler Haushalt beschlossene Mittelbegrenzung auf 300.000 Euro werde darin umgesetzt. Bürgermeister Günter Maibach zeigte sich erfreut: „Wir haben Einsparungen in allen Bereichen realisiert. Auch wenn es schwerfällt, einzelne Projekte zu streichen, so ist es dennoch gelungen, ein rundes Angebot für die Stadt aufrecht zu erhalten.“ Der Rathauschef bedankt sich im Namen des Aufsichtsrats bei Geschäftsführerin Andrea Weber für die zügige Umsetzung der Sparmaßnahmen. Bei einigen Projekten strebt man eine Beteiligung durch Dritte an. So beinhaltet der neue Projektplan bereits zwei Maßnahmen, die ohne zugesagte Sponsorengelder in 2014 nicht realisiert werden könnten. Das Mais- und Kürbisfest als zweiter Innenstadtmarkt mit Verkaufsöffnung werde wie geplant stattfinden können. Und am 5. Juni veranstaltet man zusammen mit dem Stadtmarketingverein ein "Stadtgespräch" für interessierte Unternehmer zum Thema „Wie profitiert das stationäre Gewerbe vom Web 2.0?“. Auch der beliebte Ostermarkt sowie der Weihnachtsmarkt finden weiterhin statt.

Weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Stadtmarketingteams ist die Vermarktung der Gewerbeflächen. So übernimmt die GmbH die Marketingaktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit für den Zweckverband Fliegerhorst und verstärkt so das Vermarktungsteam unter Führung der Verbandsvorsitzenden Stefan Erb und Günter Maibach. Die Vermarktung eigener Gewerbeflächen voran zu treiben und Ansprechpartner der Investoren zu sein, gehört ebenfalls zu den Aufgaben der GmbH. Auch begrüßt sie die Initiative der Eigentümer von Büro- und Handelsflächen, die auf Einladung des Stadtmarketingvereins nun ihre Aktivitäten zur Belebung der Innenstadt bündeln. "Wir werden uns bei der Erarbeitung von Ideen beteiligen und für die Umsetzung stark machen“, so Andrea Weber. Bei der Innenstadtentwicklung moderiert die GmbH den Prozess der Entscheidungsfindung. Sobald es in Richtung umsetzbarer Entscheidungen geht, wird das Stadtmarketing die Organisation der Bürgerbeteiligung und der Information übernehmen.

Information und Werbung für den Standort betreibt die Bruchköbeler Stadtmarketing GmbH auch mit ihrem Internetauftritt für die Stadt. Die Seite hat bis zu 30.000 Seitenaufrufe pro Monat. Sie benutzerfreundlich und attraktiv zu gestalten, ist Aufgabe der GmbH. Einzelne Bereiche der Verwaltung stellen ihre Informationen darauf selbst ein und sorgen so für die Beliebtheit der Seite mit. „Im Stadtmarketingbereich der Seite nehmen wir künftig auch gerne Sponsorenbanner auf“, wirbt Geschäftsführerin Andrea Weber. Auch werde die in der Bürgerumfrage mit „sehr gut“ bewertete Stadtinfo mit zwei Ausgaben erhalten bleiben.

Neu ist ein offensives Paket für eine einheitliche Gewerbebeschilderung und Internetpräsenzsein. Und der Ende 2013 fertig gestellte interaktive Stadtplan erlaube es, ein Branchenbuch mit Suchmaschinenoptimierung anzubieten, und die einheitliche Gewerbebeschilderung setze dies im Straßenbild fort. Beide Projekte werden realisiert, sofern die Nachfrage stimmt. Auch der für 2015 geplante Bruchköbeler Unternehmer- und Einkaufsgutschein will gerechnet sein, bevor er in die Realisierung geht. „Insgesamt werden wir künftig noch stärker darauf achten, unsere Projekte so aufzusetzen, dass sie möglichst viele Bürger- und Unternehmensinteressen beantworten und auch finanzielle Unterstützung erfahren können,“ erklärt Andrea Weber die Zielrichtung.

Kontroverse um Betrauungsbeschluss

Bürgermeister weist BBB zurecht

(Bruchköbel/jgd) - In scharfer Wortwahl unterstellt der BBB in einer Pressemitteilung, die Stadtverordnetenversammlung habe angeblich „rechtswidrig“ gehandelt, als sie in ihrer letzten Sitzung den Magistrat beauftragte, eine „Betrauung“ der Stadtmarketing GmbH vorzunehmen. Zuvor hatte BBB-Fraktionsführer Alexander Rabold bereits per e-mail in ähnlich strengem Ton Bürgermeister Maibach eine „Frist“ setzen wollen, dem Stadtverordnetenbeschluss quasi unverzüglich zu widersprechen. Auf Nachfrage des BK zeigte sich Bürgermeister Günter Maibach sehr befremdet über das Vorgehen des BBB. Weder liege der BBB in der Sache richtig, noch sei dieser überhaupt befugt, dem Bürgermeister oder der Verwaltung irgendwelche Fristen zu setzen.

Was war passiert? In einer Ausschuss-Sitzung des Parlamentes hatte ein Vertreter eines Fachanwaltsbüros in EU-Gesetzgebungsfragen die Notwendigkeit einer "Betrauung" der Stadtmarketing GmbH erläutert (der BK berichtete). Dies, um ein Beihilfeverbot zu vermeiden, das von der EU-Kommission direkt gegenüber der Stadt ausgesprochen werden könnte. Denn wenn die Stadt Zuschüsse zahlen würde, die nicht von der EU-Kommission genehmigt sind, könne es zu Rückforderungen kommen. Am 1.10. stimmten die Stadtverordneten dann der Vorlage des Magistrates zu.

Offenbar auf eigene Faust fragte der BBB hierzu bei der Kommunalaufsicht nach. Von dort holte er sich die Antwort ein, dass man eine Zuständigkeit der Stadtverordnetenversammlung für alle Entscheidungen "annehmen müsse" - also eine Zustimmung des Magistrates allein nicht ausreichen könnte. Bürgermeister Maibach dazu: „In der Hauptsache geht es uns darum, dass wir im Rahmen des EU-Rechtes auf sicheren Füßen stehen. Die Stadtverordneten haben genau in dieser Absicht nach bestem Wissen und Gewissen entschieden. Dies gemäß der Einschätzung einer auf EU-Recht spezialisierten Kanzlei, die uns diese Vorgehensweise auch aus anderen Kommunen bestätigt hat. Kanzleifachmann Dr. Jennert hat uns allen dazu am 18.9. umfassende Auskünfte gegeben. Er hat auch die Einschätzung vertreten, dass eine Zustimmung des Magistrates ausreicht, zumal der Beschluss selbst nicht ausgabenwirksam ist. Andere Kommunen seien ja auch ähnlich vorgegangen. Die Entscheidung der Stadtverordneten nehme ich deshalb ausdrücklich gegen die Anwürfe des BBB in Schutz.“

Maibach hat nun seinerseits die Kommunalaufsicht kontaktiert. "Nach derzeitigem Status haben wir zwei gegenteilige Einschätzungen, und werden sicherlich eine Klärung auf dem Dienstweg herbeiführen. Wegen einer ungültigen Fristsetzung durch den BBB werden wir jedenfalls nicht in Hektik verfallen.“, so Maibach. Dass der BBB der Kommunalaufsicht offenbar verschwiegen habe, dass die Stadt Bruchköbel hierbei gemäß EU-rechtskundiger Beratung verfahre, könne man auch als einen Versuch der Instrumentalisierung der Kreisbehörde durch den BBB werten.

Rechtliche Klarstellung vermeidet Risiken

EU-Recht macht "Betrauungsakt" für Stadtmarketing nötig

(Bruchköbel/jgd) - Im zuständigen Hauptausschuss des Stadtparlamentes ließ man sich jüngst über die rechtlichen Hintergründe informieren, die bei der Übertragung von städtischen Aufträgen an die Stadtmarketing GmbH bestehen. Dazu hatte die Stadtverwaltung den Rechtsanwalt Dr. Carsten Jennert von der Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG eingeladen.

Jennert erläuterte in seinem Vortrag, warum es für Bruchköbel notwendig werden wird, eine formale "Betrauung" der Stadtmarketing GmbH vorzunehmen. Die Stadtmarketing Bruchköbel GmbH führt als unternehmerische Tochter der Stadt viele strategische Vorgaben der Stadtentwicklung durch. Sie muss dabei gemäß den Leitbildzielen und gemäß politischen Vorgaben handeln und koordiniert die Umsetzung von Aufgaben, die damit im Zusammenhang stehen. Das Stadtmarketing wird zum Beispiel tätig in Fragen der Vermarktung und Entwicklung der Stadt. Das bedeutet, sie erbringt Leistungen im Auftrag der städtischen Verwaltung. Man könnte hierbei auch sagen, dass das Unternehmen "Stadtmarketing GmbH" bei der Vergabe derartiger Aufgaben einen privilegierten Status genießt. Hier kommt nun das EU-Recht ins Spiel, in welchem die damit verbundenen Zuwendungen an die Stadtmarketing GmbH als Beihilfen an eine private Firma aufgefasst werden. Wenn Aufwendungen von 500.000 Euro innerhalb von drei Jahren überschritten werden, müssen derartige Beträge der EU-Kommission angezeigt und von dort auch genehmigt werden - neben der dann nötigen, zusätzlichen Verwaltungsarbeit auf Bruchköbeler Seite würde ein solches Verfahren wahrscheinlich auch in Wartezeiten und letztlich in ein Mehr an Bürokratie münden.

Um ein "Beihilfeverbot" zu vermeiden, das von der EU-Kommission direkt gegenüber der Stadt ausgesprochen werden könnte, wird demnach ein sogenannter "Betrauungsakt" nötig. Der Magistrat beschließt dabei formal, dass er die Stadtmarketing GmbH mit der "gemeinwirtschaftlichen Verpflichtung zur Außendarstellung der Stadt durch Stadtmarketing und zur Verbesserung der Standortqualität" dauerhaft betraut, wie es etwas holprig im derzeit vorliegenden Beschlussentwurf heisst. Die Aufgaben, die der Stadtmarketing GmbH übertragen werden, müssen dabei ausschließlich im öffentlichen Interesse liegen. Der Europäische Gerichtshof fasst darunter auch Maßnahmen der allgemeinen Wirtschaftsförderung - auch diese liegen im öffentlichen Interesse.

Mit dem "Betrauungsakt" vermeidet die städtische Verwaltung Risiken in der Zukunft. Denn wenn die Stadt Zuschüsse zahlt, die nicht von der EU-Kommission genehmigt sind, kann es zu Rückforderungen kommen. Es bestehen dann sogar Haftungsrisiken. Ansprüche verschiedener Art wie etwa Schadenersatzforderungen könnten ins Haus stehen. Es gibt inzwischen viele Kommunen, die Betrauungsakte vorgenommen haben - zum Beispiel verfährt auch der Main-Kinzig-Kreis auf diese Weise mit seinen Main-Kinzig-Kliniken, ähnlich die Stadt Offenbach.

Jugend ist das Potential

Anregendes „Stadtgespräch“ zu Ausbildung und Schule

Bruchköbel – Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Stadtgespräch“ des Bruchköbeler Stadtmarketings war in der vergangenen Woche der Unternehmer Franz-Josef Fischer zu Gast. In der Aula der Heinrich-Böll-Schule gab Fischer in einem kurzweiligen Vortrag einen Einblick in die Arbeit der von ihm mitgegründeten „Strahlemann“-Stiftung. Unter deren Dach arbeiten inzwischen über 50 überwiegend regionale, mittelständische Unternehmen zusammen. „Strahlemann“ fördert und betreibt Bildungsprojekte, die Kindern und Jugendlichen weiterhelfen sollen.

Mit dem Projekt „Jobs für Jugendliche“ kümmert man sich um die Vermittlung Jugendlicher in Ausbildungsplätze. Zwölf Monate lang werden Jugendliche aus Haupt- oder Realschul-Abschlussklassen mit dem Ziel begleitet und unterstützt, möglichst vielen eine solide Berufsausbildung zu ermöglichen. Schüler, Paten, Unternehmer und Lehrer arbeiten dabei eng zusammen. Mit dem Programm "Jobs für Jugendliche" will man die Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen, die Ausbildungsfähigkeit von Schülern und auch die Abbrecherquote während der Ausbildung verbessern. Man will aber auch über den Bereich der Ausbildungsplatz-Suche hinaus direkt, konkret und zeitlich begrenzt helfen, etwa durch den Bau von Kinderhäusern, Schulen, Kindergärten oder Ausbildungsstätten.

In seinem streckenweise mitreißenden Bruchköbeler Vortrag unter dem bewusst zweideutig gehaltenen Titel „Mit Werten in Führung gehen“ machte Fischer deutlich, dass es weniger auf die Noten mutmaßlich „schwacher“ Schüler ankomme. In der Begegnung mit Schülern und Jugendlichen sei zunächst entscheidend, diese ernst zu nehmen, dem jungen Menschen grundsätzliche Wertschätzung zu erweisen – auch wenn er im Einzelfall einer sei, der „Probleme“ verursache. Im eigenen Betrieb des Referenten (dem Reichelsheimer Elektroprodukt-Hersteller „Jäger direkt“) beginnt es mit der Wertschätzung gegenüber der Jugend offenbar schon damit, dass man eine unglaublich hohe Ausbildungsquote von 25% verwirklicht – mithin also eine Firmenkultur pflegt, die das Potential eines großen Anteils junger, neugieriger Menschen im Betrieb zu schätzen weiss.

Alle Mitarbeiter bis hinunter zum Auszubildenden werden am erwirtschafteten Gewinn der Firma beteiligt. Moderne Leitsätze, deren Kernthemen Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit, Dankbarkeit und Menschlichkeit lauten, werden in der Firma gelebt. Die authentischen Schilderungen des waschechten Unternehmers beeindruckten die anwesenden Zuhörer sehr, darunter viele lokale Gewerbetreibende wie auch Lehrkräfte der Schule.

Die Notwendigkeit, Schule und Ausbildung noch näher zueinander zu bringen, leuchtete jedem Besucher ein. Reinhold Maisch von der Gesellschaft für Wirtschaftskunde, an diesem Abend Moderator des Stadtgesprächs, wies auf die Notwendigkeit hin, junge Menschen in Ausbildungen zu bringen. Das sei das Wichtigste. Die Zeichen stehen günstig: Angesichts der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung werden Firmen bald verstärkt um Auszubildende werben müssen. Ein Ausbildungsabschluss, so Maisch, sei auch für einen Hauptschüler ein wichtiger Schritt – die mittlere Reife ist dann automatisch inclusive, weitere Türen zur beruflichen Entwicklung stehen offen.

(Archiv - veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 11.11.10)

Gemeinsam engagieren - gemeinsam profitieren

Stadtentwicklung aus einer Hand, mit vielen Köpfen

Bruchköbel - In der vergangenen Woche stellte sich der neu gegründete Stadtmarketing Verein der Öffentlichkeit vor. Die Präsentation der Zielsetzungen vor rund 100 Besuchern im Bürgerhaus zeigte, dass man sich ab nun umfassend um den Bereich Stadtmarketing und somit um die Stadtentwicklung bemühen wird.

Deutlich wurde: Der Stadtmarketing-Verein ist mit jetzt 45 Mitgliedern ein besonderer Verein, der sechs Schwerpunkte bearbeiten wird. Es sind dies die Themenfelder Familie und Bildung, Gesundheit und Natur, Wirtschaft, Einkaufen und Genießen, Sport, und Kultur, sowie Soziales und Ehrenamt. „Das halten wir für neu und zukunftsweisend“, sagt die städtische Marketing-Spezialistin Andrea Weber. Die Bereiche werden durch die Farben im Logo repräsentiert.

Im erweiterten Vorstand des jungen Vereins finden sich Vertreter und Ansprechpartner für jeden der Bereiche. Neben den vorgestellten Projekten für 2010 wurde ein Ausblick auf die Vorhaben der kommenden Jahre gegeben. Bis Oktober läuft noch die Aufbauphase der Stadtmarketing GmbH und damit der Organisationsstrukturen. Am Veranstaltungsabend wurden beispielhafte Vorhaben gezeigt, die bereits vom Stadtmarketing gestützt und getragen werden: etwa die Aktion „Gross hilft Klein“, und auch das Sommercamp, das Artrium, die Gesundheitstage, das Chorfestival „Bruchköbel singt“ u.a.m.

Es gehe darum, die Stadt und die Akteure der Stadt in vielen Bereichen zu unterstützen. Jede(r) ist eingeladen, sich aktiv einzubringen – gerade wenn ein Bereich vielleicht noch zu wenig bedacht wurde. Mit zahlreichen Angeboten richtete sich die Präsentation auch an die Unternehmen der Stadt – das betrifft etwa gemeinsame Werbung, Sponsoringaktivitäten, verkaufsfördernde Maßnahmen, Messen und Feste oder die verkaufsoffenen Sonntage.

Auch der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz: wer in Bruchköbel einkauft oder bestellt, soll etwas für die Kinder und Jugendlichen der Stadt tun. Mit „Aktiv für unsere Jugend“-Kärtchen will das Stadtmarketing Farbe bekennen: Der Handel und die Unternehmen können Kärtchen, die Kinderwünsche der Wunsch- und Dankeschönwand aufgreifen, an ihre Kunden ab einem Einkauf von 30 Euro verteilen. Die Erlöse sollen jährlich von einer unabhängigen Jury an Projekte für Kinder und Jugendliche in der Stadt vergeben werden. Somit besteht das Ziel darin, das Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und das kulturelle Leben zum Erfolg der Stadt näher zusammenwachsen zu lassen, indem man den Um- und Ausbau der Innenstadt zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und zur Ansiedelung neuer Wohn-, Arbeits- und Lebensflächen in Angriff nimmt.

Es wurde auch klar gemacht, dass die gemeinsame Arbeit an einer „Bruchköbel-Identität“ mit den Stadtteilen und also die Einbeziehung der Stadtteile wichtig sind. Mit einer großen gemeinsamen Bewerbung zum Wettbewerb „Ab in die Mitte 2011“ will man hierfür einen Grundstein legen. Stadtteile und Vereine sollen dazu integriert werden. Für den 16. September wurde dazu ein Auftaktworkshop angekündigt. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden dann zu einem Programm verdichtet und im Januar allen Bürgerinnen und Bürgern präsentiert.

(Archiv / veröff. im "Bruchköbeler Kurier" vom 4.2.2010)

Günstige Beitrittsregelungen

Stadtmarketing-Verein lädt zur Mitarbeit ein

Bruchköbel - Der Stadtmarketingverein Bruchköbel e.V., der sich jetzt der Öffentlichkeit vorstellte, ist als Teil eines Gesamtkonzepts zu verstehen. Mit der Stadtmarketing GmbH, die mit professioneller Kraft die städtische Gesamtkommunikation steuert, will der Verein nun kräftig Gas geben und Bruchköbel mit vereinten Kräften noch attraktiver gestalten.

Hierfür übernimmt der Verein gemeinsam mit der GmbH nun die bisher ehrenamtlich vom Handwerker- und Gewerbeverein und in Kooperation mit der hauptamtlichen Stadtmarketingmanagerin durchgeführten Verkaufsförderungsaktionen, Märkte und Feste sowie verkaufsoffenen Sonntage. „Diese Bausteine für den Erfolg gehören in mittelfristig gesicherte Strukturen und müssen weiterhin professionell abgearbeitet und unterstützt werden“, sagt Frank Alexander, der 1. Vorsitzende des Vereins. „Mit der GmbH schafft die Stadt Bruchköbel eine für alle Kommunen vorbildhafte Arbeitsorganisation, die der Bedeutung des Stadtmarketings und seinen zahlreichen arbeitsintensiven Feldern Rechnung trägt“, so Alexander.

Dass die Feste -wie etwa der Weihnachtsmarkt- zunächst nichts mehr mit dem eigentlichen Handel zu tun haben, sondern für Bürgerinnen und Bürger sowie die Gäste durchgeführt werden und damit auch als Aushängeschild für die Stadt wichtig sind, darüber ist man sich einig. Daher werden sie künftig in der stadteigenen GmbH professionell gemanagt. „Die Refinanzierung durch das beteiligte Gewerbe beträgt bei fast allen Aktionen ca. 1/3 der investierten Kosten“, so Bürgermeister Maibach. „Für Bruchköbel ist das bereits eine gute Quote, die natürlich ausgebaut werden kann. Die Feste sind zudem nur ein Teil der Stadtmarketingarbeit“, betont Bruchköbels Bürgermeister. „Es geht insgesamt auch darum, aus den Prognosen der Zukunft und der Umfeldentwicklung die richtigen Schritte abzuleiten, die für den nachhaltigen Erfolg der Stadt wichtig sind.“ Dies habe man bereits gemeinsam mit dem Stadtmarketing erarbeitet. „Nach dem Ausbau dieses Bereichs haben wir endlich den Rücken frei, das Leitbild 2025 in fünf Jahresziele zu packen und deren konsequente Umsetzung zu verfolgen“, so Günter Maibach.

Ob für einzelne Feste, den Wochenmarkt oder die Bewerbung „Ab in die Mitte“ – aktive Mitarbeit ist erwünscht. Wer etwa auf den neuen Stadtbussen oder regelmäßigen Sonderseiten mit Werbung dabei sein will, erhält als Vereinsmitglied Rabatt. Damit werde Bruchköbel eine Mischung aus gemeinsamer ehrenamtlicher Arbeit, einem breiten Netzwerk und einer professionellen Ebene gelingen, die alles unter einem Dach steuert und erfolgreich umsetzt. Bereits das Farbkonzept des Stadtmarketingvereins nehme ausdrücklich Bildung, Familie, Vereine und Sport, Soziales, Kultur und Freizeit oder Natur und Gesundheit mit auf. Sogar das Genießen hat eine Rubrik. Die „Stadtgespräche“ als spannende Form, sich in der Stadt bei einem Umtrunk oder Vorträgen neu zu begegnen, sollen ihr übriges tun.

In jedem Fall lohne sich also die Mitgliedschaft, die für Privatpersonen und Vereine 20 Euro und für Unternehmen 240 Euro jährlich beträgt. Wer zudem Mitglied der Aktionsgemeinschaft „Freitag ist Markttag“ oder im HGV ist, erhält auf diesen Betrag nochmals 25 % Rabatt. Der Mitgliedsbeitrag im HGV senkt sich dann zudem um die Hälfte. Zahlreiche Ermäßigungen für die Teilnahme an den geplanten Aktivitäten kommen hinzu. Eine Info-Mappe enthält alle Anmeldungen zu den Aktionen 2010 und ist im Rathaus, Zimmer 22a erhältlich.

Zudem lädt der Verein ein, für den 25. Februar im Autohaus „Fischer und Kutger“ dabei zu sein, wenn beim 2. STADTGESPRÄCH der Blick in die Zukunft gerichtet wird. Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel vom Zukunftsinstitut Darmstadt wird um 19.00 Uhr dort seine „Glaskugel“ auspacken. Anmeldungen sind unter aweber@bruchkoebel.de oder info@stadtmarketingverein-bruchkoebel.de oder FAX-Nr. 06181-978059 erbeten. -Informationen zum Stadtmarketing Bruchköbel gibt es auch unter: www.wirtschaftsstandort-bruchkoebel.de und 06181-975250.

(Archiv / veröff. im "Bruchköbeler Kurier" vom 4.2.2010)

Zwei-Säulen-Modell vorgestellt

Neue Rechtsform für Stadtmarketing?

Bruchköbel – Für die neue Organisation des Stadtmarketing liegt jetzt der Vorschlag aus der Verwaltung auf dem Tisch. Er wurde den Stadtverordneten im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert. – „Sind wir auf dem richtigen Weg?“ hatte Stadtmarketing-Chefin Andrea Weber gefragt und die Problemfelder umrissen, die auf ein Mittelzentrum wie Bruchköbel zukommen, während sich die Bevölkerungsentwicklung und das Mobilitätsverhalten modern lebender Bürger bereits jetzt verändern. Bruchköbel, am Rande des prosperierenden Rhein-Main-Wirtschaftszentrums gelegen, müsse dafür gegenüber seinen Nachbarn eine eigene Strategie entwickeln. So werde etwa die Stadt Frankfurt in zwanzig Jahren 30% Bürger unter 25 Jahren haben, was für das Umland eine „Überalterung“ bedeuten könnte. Hanau „rüste“ als Oberzentrum bereits„auf“, mache sich als Wirtschaftsstandort wie auch auf dem Gebiet der Kultur attraktiv.

Der Trend gehe zur Miete, weg vom Eigenheim, die Bürger werden also mobiler und wählerischer, lebenslanges Verweilen an ein und demselben Ort seltener. Generell sinke die Kaufkraft dort, wo nicht „gerne“ gewohnt wird. Prognosen sagten für Mittelzentren gar einen „qualifizierten Rückbau“ voraus, weil die zunehmende Attraktivität modernen Lebens in der Stadt auf der anderen Seite einen Niveauabfall „in der Peripherie“, also am Rande der Wirtschaftszentren, mit sich bringe. Die neue Nordmainische S-Bahn (die für Bruchköbel keine Haltestation vorsieht), Europäische Zentralbank, Riederwaldtunnel und Flughafenausbau werden ihre Sogwirkung hin zur Großstadt entfalten – und Bruchköbel muss gegenüber dieser Entwicklung seine eigene Strategie erarbeiten. Aus dem Rathaus lautet deshalb die Forderung, die anstehende Arbeit durch eine neue, professionelle Organisation anzugehen.

Stadtmarketing-Leiterin Andrea Weber hat nun dafür ein Modell vorgestellt und auch für dessen rechtliche Begutachtung gesorgt. Es sieht als zukünftigen Träger der Stadtmarketing-Arbeit eine Kombination aus einer Stadtmarketing-GmbH und eines Stadtmarketing-Vereins vor. Durch dieses 2-Säulen-Modell können, wie es heisst, die Vorteile der beiden Gesellschaftsformen (Verein und GmbH) optimal genutzt werden. Die angestrebte GmbH fungiert dabei als Tochter der Stadt. Sie stellt die Verwendung von Geldern für Stadtentwicklung und Standortmarketing sicher. Der zugehörige Verein wiederum vereint die gesellschaftlichen Kräfte, die an Themen wie der Innenstadtbelebung mitarbeiten möchten, und er hat eigene Einnahmen über Mitgliedsbeiträge. Mit dieser neuen Konstruktion wäre gegenüber der bisher vielfach ehrenamtlich geleisteten Arbeit eine professionelle Organisation geschaffen, die sich um die Entwicklung der Stadt kümmert.

Welche dringenden Themen stehen an? Beispiele sind etwa eine Aufwertung des Angebotes in der Innenstadt, von der Verbesserung des medizinischen Zentrums bis hin zur Schaffung einer gemeinsamen Einkaufskarte mit der Hanau Marketing. Die Herangehensweise an Themen wie Platzgestaltungen, Innenstadtbelebung, Jahreszeitenfeste mit Verkaufsöffnung, Kultur- und Sportfeste sollen die Aufenthaltsqualität in der Stadt verbessern. Auch die Schaffung von Wohnangeboten auf hohem Niveau in Laufnähe zur Innenstadt für Senioren und Familien ist ein Langfrist-Ziel. Das Thema „Neue Mitte“ schliesslich könnte das gesamte Innenstadtbild nachhaltig verändern, denn hierbei steht nichts weniger als die Umgestaltung des gesamten Arrangements rund um das Rathaus zur Debatte. Und nicht zuletzt sei die Bewerbung von Firmen, die sich in Bruchköbel ansiedeln sollen, eine Aufgabe, die in professionelle Hände gehöre.

Die Neugründung einer städtischen GmbH erfordert Beschlüsse der Stadtverordneten. Nunmehr ist die Politik gefragt, das vorgestellte Modell zu bewerten. Andrea Weber schlug bereits einen Zeitplan vor: Intensiven Gesprächen in den Fraktionen sollte noch vor dem Sommer ein positiver Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung folgen. Bis dahin werde ein Fünf-Jahresplan mit Aufgaben und Budget für die GmbH erarbeitet. Ab sofort könnte ein Citymanager eingestellt werden, der bereits die Vereinsgründung unterstützen würde. Der Verein könnte schon nach der Sommerpause mit der Arbeit beginnen. Ende 2009 könnte die GmbH gegründet sein.

(ARCHIV / veröff. im "Bruchköbeler Kurier" vom 5.2.2009)

Stadtfeste auf neuer Basis

HGV regt Neuorganisation an

Bruchköbel – Der Handwerker- und Gewerbeverein (HGV) will die Veranstaltung der Bruchköbeler Messe, des Ostermarktes, des Mais- und Kürbisfestes und des Weihnachtsmarktes künftig nicht mehr in Eigenregie übernehmen.

In einem Schreiben, das man bereits im November an den Magistrat gesendet hat, weist der Vorstand darauf hin, dass sich die genannten Feste in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt haben und inzwischen fester Bestandteil des Bruchköbeler Kulturlebens sind. „Die Bedürfnisse unserer Mitgliedsbetriebe und die Anforderungen an unseren Einkaufs- und Lebensstandort haben sich jedoch im Verlauf der Jahre sehr stark verändert“, so der HGV. Sei es zu Beginn des Weihnachtsmarktes z.B. für die Händler noch interessant gewesen, auf dem Markt mit Buden vertreten zu sein, so sind es heute bis auf einzelne Ausnahmen nur noch die Gastronomiebetriebe, die auf dem Markt präsent sind. Man stelle somit fest, dass sich hier in den letzten Jahren massive Veränderungen ergeben haben. Zudem seien die Aufgaben und der damit verbundene Arbeits- u. Zeitaufwand zur Organisation und Durchführung dieser Feste in enormer Weise gestiegen. Daher habe der Vorstand des HGV beschlossen, die Feste ab dem Jahr 2009 nicht mehr durchzuführen. Dies resultiere auch daraus, dass der HGV auf ehrenamtlicher Basis die Durchführung der Feste in der gebotenen Professionalität nicht mehr gewährleisten kann.

„Von der Notwendigkeit und dem Sinn dieser Feste im Rahmen eines Gesamtkonzepts zur Steigerung der Aufenthalts- und Einkaufsqualität in der Stadt sind wir nach wie vor fest überzeugt“, so betont die Spitze des HGV gleichwohl. Deshalb wird der Magistrat der Stadt Bruchköbel gebeten, die Durchführung dieser Veranstaltungen auf eine neue Basis zu stellen. „Die Diskussion und Durchsetzung des vom Stadtmarketing im Ausschuss Stadtentwicklung, Kultur und Soziales bereits präsentierten und gemeinsam mit uns erarbeiteten Konzepte, erscheint uns in diesem Zusammenhang für die Zukunft von Bruchköbel unerlässlich“, so der Vorstand in seinem Schreiben. Man schlägt vor, für den Bereich Stadtentwicklung/Stadtmarketing die Arbeit auf der Basis einer zu gründenden GmbH und eines Durchführungsvereins neu zu organisieren. „Selbstverständlich unterstützen wir die neue Organisation und arbeiten mit vereinten Kräften im Rahmen unserer Möglichkeiten dort mit“, so betonen die Sprecher des HGV.

Der Brief des HGV war auf der jüngsten Stadtverordnetensitzung Gegenstand einer aktuellen Anfrage. Bürgermeister Günter Maibach teilte mit, dass die Mitteilung des HGV derzeit noch im Magistrat beraten werden. Die Feste sollen weiterhin stattfinden.

(ARCHIV / veröff. im Bruchk. Kurier v. 22.1.2009)

Diskussion um Selbstdarstellung der Stadt

Hessentag und "Aktive Kernbereiche"

Bruchköbel – Für einige Diskussion während der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten sorgte die Ablehnung eines Antrages der Fraktion des BBB. Der Bürgerbund wollte die Möglichkeiten für eine Bewerbung der Stadt auf Durchführung eines Hessentages überprüfen lassen, in Form einer „Kosten-Nutzen-Darstellung“.

Die Bürgerbundler hatten in ihrem Antrag darauf hingewiesen, dass ein Hessentag es der veranstaltenden Stadt ermögliche, sich überregional „unvergleichlich populär“ der Öffentlichkeit zu präsentieren. Außerdem fördere das Land Hessen die Städte, die einen Hessentag veranstalten, mit kräftigen Zuschüssen für die Modernisierung und den Ausbau der Verkehrswege. Für solche Zuschüsse biete sich etwa die B-45-Zubringerstraße von der Kirlesiedlung und vom wohl bald entstehenden Gewerbegebiet im Lohfeld an. Außerdem die immer mal wieder diskutierte Verknüpfung des Rossdorfer Kreisels hin zur B45, wodurch eine Verkehrsentlastung für den Stadtbereich möglich würde.

Mit ihrem Antrag handelte sich die BBB-Fraktion jedoch die Kritik der anderen Fraktionen ein. Tobias Schadeberg (CDU) betonte die Priorität, daß zunächst die Finanzen der Stadt in Ordnung gebracht werden müssten.

Horst Roepenack (FDP) sagte, daß dies nicht der richtige Zeitpunkt für „so einen Brocken“ sei.

Perry von Wittich (SPD) nannte den BBB-Antrag in barscher Wortwahl sogar eine „Dreistigkeit“, weil in früheren Wahlperioden jeder Antrag, für Bruchköbel zu werben, von der CDU-Mehrheit, aus der der BBB hervorgegangen und also mit verantwortlich sei, abgelehnt worden sei. Ein Hessentag, so von Wittich, werde „definitiv ein Minus mit sich bringen“. Für die Verwirklichung der genannten Rossdorfer Straßenverbindung seien auch noch nicht alle politischen Möglichkeiten ausgereizt.

In die selbe Kerbe schlug auch Bürgermeister Günter Maibach, der die Defizite der letzten Hessentage bezifferte, die allesamt bei Nettoverlusten zwischen 1,8 und 3 Millionen Euro geendet hätten.

Vergeblich blieb schließlich der Versuch von BBB-Sprecher Alexander Rabold, das Projekt doch noch zu retten. Sogar kleinere Städte hätten schließlich ebenfalls schon Hessentage durchgeführt. Auch das Argument der Bruchköbeler Schulden wollte Rabold nicht stehen lassen: Die rund 23 Millionen Verbindlichkeiten der Stadt bewegten sich überwiegend im „rentierlichen Bereich“, seien also durch laufende Einnahmen gegenfinanziert. Es stünde Bruchköbel gut an, über den eigenen Schatten zu springen und die Möglichkeit einer Bewerbung wenigstens zu prüfen.

Alle Fraktionen stimmten jedoch schließlich gegen den BBB-Antrag.

An einer anderen, möglichen Zuschussquelle möchte die Stadt jedoch teilhaben: Bürgermeister Maibach teilte auf Anfrage von Reiner Keim (CDU) mit, dass man sich an einem Wettbewerb der Hessischen Landesregierung beteiligen werde, der die Belebung von Innenstädten zum Ziel hat. Dabei geht es um die Aufwertung „aktiver Kernbereiche“. Maibach erläuterte, das man für nähere Planungen das Alte Rathaus ausgewählt habe, sowie den Umgebungsbereich der Altentagesstätte und des Parkhauses. Ein überzeugendes Konzept könne dann Fördermittel bis zu einer Million Euro einbringen.

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Von Menschen und Schulden

Kommentar / von Jürgen Dick

Kein Mensch liebt Schulden. Deswegen ist das Wort „Schulden“ in der Politik stets geeignet, Stimmungen zu erzeugen.

Schuldenmachern gilt wenig Sympathie. Die politisch schlecht vorbereitete Hessentags-Idee des BBB segnete deshalb erwartungsgemäß das Zeitliche. Weil eben Bruchköbel Schulden hat und ein Hessentag ein Schuldenrisiko darstellt.

Aber auch wenn man die Hessentagsidee nicht unbedingt gut finden muss, so überraschte doch die verbale Schärfe der Zurückweisung. Stellt es denn wirklich eine „Dreistigkeit“ dar, wenn man sich erlaubt, beim Thema Hessentag an Straßen- und Brückeninvestitionen oder (hey!) vielleicht gar an das Fliegerhorstgelände zu denken?

Weil mit dem Hessentag stets Chancen für Strukturgelder verbunden sind, wäre das Thema durchaus eine genauere Erörterung wert gewesen. So ist man ja auch im aufstrebenden Langenselbold verfahren. Oder sind die dort etwa doof, die Selbolder?

Und von wegen der Schulden, aufgepasst: Bruchköbel hätte sogar das Recht, auf einen erklecklichen Teil seiner Schulden zur Abwechslung auch einmal ein bißchen stolz zu sein. Denn ein Großteil der Schulden verdankt sich nicht dem sinnlosen Konsum, sondern der Investition in die Zukunft. Man denke etwa an die Ballsporthalle, an Feuerwehrautos, oder den größten Brocken, die stadtweite Kanalsanierung.

Man weiss doch, daß die überfällige Sanierung maroder Kanäle als bundesweit tickende Zeitbombe für die Haushaltskassen befürchtet wird. Bruchköbel aber hat diese Herkulesaufgabe bereits hinter sich gebracht - ein Standortvorteil, der viel zu wenig gewürdigt wird.

Das dauernde, vereinfachende Trommeln mit dem „S-Wort“, ohne Würdigung der positiven Seiten, könnte auf die Dauer sogar in eine Anti-Stimmung münden. Bürger und potentielle Investoren, denen auf diese Weise eingetrichtert wird, „Bruchköbel“ mit „Schulden“ gleichsetzen, wissen doch, wohin in so einem Fall der Hase läuft: Höhere Abgaben, Steuern, Gebühren. Intelligentes Stadtmarketing geht anders.

Grüne betonen bürgernahes Stadtmarketing

SPD wehrt sich gegen Vorwürfe

Bruchköbel - Die vom SPD-Bürgermeisterkandidaten Perry von Wittich schon mehrfach wiederholte Forderung, das Stadtmarketing in Bruchköbel müsse „professionalisiert“ werden, lehnen die Grünen nach den Worten ihres Fraktionsvorsitzenden Harald Wenzel ab. Für die Grünen soll sich das Stadtmarketing auch weiterhin nicht nur auf Wirtschaftsförderung beschränken, sondern darüber hinaus die ganze Stadt sozial, kulturell, von ihrer Infrastruktur her und auch in ihrem Erlebnispotential verbessern und beleben helfen. So sei das Stadtmarketing ursprünglich gedacht und begonnen worden. Die Aufgabe werde durch die in Bruchköbel für Stadtmarketing zuständige Andrea Weber und ihr ehrenamtliches Team in professioneller Weise erfüllt.

Als Pluspunkt heben die Grünen die enge Verknüpfung der Stadtmarketing-Arbeit mit dem Handwerker- und Gewerbeverein (HGV) und dem wirtschaftlich erfahrenen 1. Stadtrat Uwe Ringel (B´90/ Die Grünen) hervor. Zukünftig können nach Ansicht der Grünen auch die Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs, aber auch die Verbesserung der Attraktivität Bruchköbels für Jugendliche ihrem Platz einnehmen. „Wir Grüne wollen, anders als die SPD, das ehrenamtliche Engagement im Stadtmarketing ausweiten – so kann sich Wirtschaftsförderung entwickeln, die zu unserer Stadt und ihren Bürgern passt“, stellt Harald Wenzel fest.

Der angegriffene Fraktions-Chef der SPD, Perry von Wittich, stellte demgegenüber fest, dass die Arbeit des Stadtmarketing-Gremiums von der SPD immer ausdrücklich gewürdigt worden sei, was zum Beispiel aus der letzten Haushaltsrede von Wittichs zu entnehmen gewesen sei. Allerdings habe er auch herausgehoben, dass das Stadtmarketing von der Stadtverwaltung als reines Eventmarketing verstanden und somit missbraucht werde. Die zahlreichen neu ins Leben gerufenen Festivitäten hätten Bruchköbel als Wirtschaftsstandort nicht erkennbar voran gebracht. „Stadtmarketing muss auch eine aktive Wirtschaftsförderung sein“, so von Wittich. Es gehe um eine gute Bestandspflege ansässiger Unternehmen, und neben der Zusammenarbeit mit dem HGV müssten auch die dort nicht organisierten Gewerbetreibenden mit ihren Vorstellungen eingebunden werden.

Darüber hinaus bedeute Wirtschaftsförderung in Zeiten eines Wettbewerbes zwischen den Kommunen auch, die Standortvorteile der Stadt überregional zu präsentieren, potentielle Investoren aktiv zu suchen und Unternehmen bei der Ansiedlung zu unterstützen. Andererseits gebe es auch Aufgaben, die die Stadt nicht auf die ehrenamtlich arbeitende Arbeitsgemeinschaft abwälzen kann. Dazu gehören, so von Wittich, die von den Grünen angesprochenen Verbesserungen für Jugendliche in Bruchköbel. Beispielsweise wäre über ein Jugendforum nachzudenken, das Jugendliche an der städtischen Entwicklung beteilige und damit deren Identifikation mit ihrer Stadt stärke. Ähnliches werde auch in anderen Kommunen erfolgreich praktiziert. Bruchköbel habe gerade im Bereich der Jugendarbeit großen Nachholbedarf, so der SPD-Fraktions-Chef. Eine Praktikumsstelle zur Verbesserung der Arbeit mit Jugendlichen, die die SPD für den beschlossenen Haushalt beantragt hatten, sei jedoch von der Mehrheit der CDU/Grüne-Kooperation abgelehnt worden.

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