Ehrungen und Krönungen

Der 90. Geburtstag des HGV

Bruchköbel – Schon das Betreten des Veranstaltungsraumes zum Neujahrempfang des HGV war ein Erlebnis: Man schritt hinein in das Bürgerhaus Oberissigheim, das von der Niederissigheimer Gärtnerei Itt festlich und überaus geschmackvoll dekoriert war. Die Besucher wurden dann durch ein kleines Fotoatelier-Portal des Bruchköbeler Fotografen Daniel Sauerstrom gelotst. Jede/r würde am Ende der Veranstaltung eine Portraitaufnahme seinerselbst überreicht bekommen, das hatte das Team von Foto Wagner organisiert.

Und dieser Neujahrsempfang war ja überhaupt ein Besonderer: Es galt 90 Jahre Handwerker- und Gewerbeverein zu feiern. Die „90“ prangte denn auch von der Bühne herunter. Von dort gab Monika Flor, seit 2009 die Vorsitzende des HGV, den Gästen in einer lebendigen Eröffnungsrede einen Abriss über die Ereignisse des abgelaufenen Jahres – dabei die Geschehnisse in der Welt mit den Rückwirkungen auf Bruchköbel, auf hiesige Politik und Geschäftsleben verknüpfend. Insbesondere die nun beginnenden Planungen zur „Neuen Mitte“ haben es dem HGV angetan. Die anstehende Grundrenovierung der Innenstadt bietet dem Gewerbe in Bruchköbel Hoffnung darauf, daß die Stadt als Einkaufszentrum und Anziehungspunkt aufgewertet wird. Zuvor wird man allerdings durch die Durststrecke monatelanger Bauarbeiten und Straßensperrungen hindurch müssen – die Sorge darüber war in Monika Flors Vortrag nicht zu überhören.

Viele prominente Gäste waren gekommen, um dem HGV zu gratulieren. So gab etwa der neue Kreisbeigeordnete André Kavai (SPD) ein Grußwort auf – ein übrigens erstaunlich guter, freisprechender politischer Redner, der bereits im Fokus der SPD-Talentscouts gelistet sein dürfte.

Der Bruchköbeler Bürgermeister Günter Maibach sagte für 2012 wichtige Schritte nach vorn voraus. Er fokussierte auf die Planung der Neuen Mitte, die zu einem Mehr an Geschäften und Angeboten für Arztpraxen führen soll, und erwähnte die Entwicklung des Fliegerhorstgeländes, wo sich möglicherweise ein großes Logistikunternehmen ansiedeln wird. Trotz der vielen Bauarbeiten sollen die meisten Stadtfeste in 2012 stattfinden können, hob Günter Maibach hervor.

Monika Flor und ihr Stellvertreter Axel Gusenda gaben dann einen besonderen Auftritt auf der Bühne des Bürgerhauses zum Besten: Sie referierten, platziert auf einem Loriot-Kanapee, über die Geschichte des HGV, schilderten Anekdoten aus der Gründerzeit mit den ersten Vorsitzenden des damals noch jungen Vereins. Und man weckte Erinnerungen an die erste Bruchköbeler Messe in den 70er Jahren und die vielfältigen Aktivitäten, die z.B. zur Eröffnung des Bruchköbeler Weihnachtsmarktes führten – heute als Fixpunkt im städtischen Jahreskreislauf nicht mehr wegzudenken. Die letzten drei Vorsitzenden -Michael Leistner, Roland Schramm und der heutige Bürgermeister Günter Maibach- wurden dann noch einmal auf die Bühne gebeten und erhielten ein Fläschchen Bruchköbeler Apfelsecco überreicht.

Ein besonderes Bonbon mit rund 150 Gästen war der Auftritt des Bruchköbeler Theaters „kokomiko“. Die beiden Akteure führten eine eigens für diesen Abend adaptierte Version des Sylvesterstückes „Dinner for One“ auf, mit dem zum Anlass passenden Nebentitel: „Der 90. Geburtstag“. Dabei handelt es sich um jene immer wieder zu Sylvester in den deutschen Fernsehprogrammen gezeigte Bühnensatire über Menschen, die versuchen, den Gang der Zeiten aufzuhalten – „wir machen es wie jedes Jahr“ ist sozusagen der Schlüsselsatz im Stück. Die Künstler müssen ihn augenzwinkernd gemeint haben, denn ein Verein wie der HGV muss ja bestrebt sein, sich fortzuentwickeln.

Dieser Prozess scheint auch beständig im Gange zu sein. Inzwischen steht dem HGV mit dem Bruchköbeler Stadtmarketing-Verein ein gewichtiger Partner an der Seite, und die Stadt selbst hat ebenfalls eine Stadtmarketing-Gesellschaft gegründet. Das ursprüngliche Anliegen, das zur Gründung des HGV führte -nämlich: das Geschäftsleben ins Zentrum des Interesses zu rücken-, es ist offensichtlich begriffen worden. Man kann das, wenn man will, als Erfolgsstory mit nachhaltiger Wirkung ansehen.

(Archivtext. Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 26.1.2012)

Wo ist der Platz der Deutschen Einheit?

Parteiübergreifendes Engagement im Stadtparlement

Bruchköbel - Zwanzig Jahre nach dem Vollzug der Deutschen Einheit soll nun auch die Stadt Bruchköbel einen „Platz der Deutschen Einheit“ oder auch eine so benannte Straße bekommen. Das wurde am Dienstag bei der Sitzung der Stadtverordneten im Anschluss an einen entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion deutlich. Alle anderen Fraktionen äußerten sich ebenfalls positiv zu dem Vorhaben.

Der Antrag der CDU-Fraktion exekutiert offensichtlich einen bundesweiten, CDU-internen Aufruf an ihre kommunalen Funktionsträger: Mit Blick auf den 20. Jahrestag, an dem die Volkskammer für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland stimmte, hatte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe im August über ein CDU-Internetportal alle Verantwortlichen in den Kommunen dazu aufgerufen, sich bis zum 3. Oktober in den Städten und Gemeinden dafür einzusetzen, geeignete Orte in "Straße/ Platz der Deutschen Einheit" zu benennen.

"Wir sollten dieses historische Ereignis noch stärker in der Mitte unserer Gesellschaft würdigen", so Gröhe. Mit dem Beschluss der frei gewählten Volkskammer der DDR erwuchs aus der demokratischen Selbstbefreiung der Weg zur deutschen Einheit. Daher sei dieses Datum eine "historische Wegmarke", bekräftigte der CDU-Generalsekretär, der in diesem Zusammenhang auch kritisiert hatte: "Selbst im wiedervereinigten Berlin gibt es zwar einen Rosa-Luxemburg-Platz und einen Ernst-Thälmann-Park, aber keinen Platz und keine Straße der Deutschen Einheit".

So einseitig wie in Berlin sieht es um die Straßenbenennungen in Bruchköbel zwar nicht aus, aber die anderen Fraktionen konnten sich für den CDU-Vorschlag durchaus erwärmen. Während die CDU zunächst einmal dem Magistrat die Aufgabe übertragen wollte, einen geeigneten Platz bzw. eine geeignete Straße im Stadtgebiet aufzufinden, preschte die SPD namens ihres Fraktionssprechers Perry von Wittich forsch nach vorne und schlug vor, den „Freien Platz“ in der Ortsmitte in einen „Platz der Deutschen Einheit“ umzubenennen.

Für die FDP-Fraktion präsentierte deren Vormann Gerd-Jürgen Jesse die Idee, die oberhalb des Bahnhofs entlang führende Höhenstraße in eine „Straße der Deutschen Einheit“ umzuwidmen. Das hätte den Charme, dass die Straße nach ihrem zu erwartenden Umbau sogleich, in neuestem Glanz, unter dem neuen Namen eingeweiht werden könnte.

Auch die traditionell eher skeptisch eingestellte BBB-Fraktion befand den Antrag als gut, wollte aber keinen spontanen Vorschlag einbringen, welche Straße oder welcher Platz am besten geeignet wäre; der Antrag solle lieber erstmal im zuständigen Ausschuss behandelt werden.

Für die Grünen bekannte deren Sprecher Harald Wenzel zunächst, dass man „grundsätzlich ein bisschen ein Problem“ mit dem Antrag gehabt habe, weil solcherart Namensgebungen eigentlich eher etwas für größere Städte seien. Man habe sich dann aber dennoch Gedanken über ein geeignetes Objekt gemacht, und dies mit Erfolg: Es könne der neue Kreisel vor dem Viadukt der richtige „Platz der Deutschen Einheit“ sein, so hatte man am Ende parteiintern befunden. Es sei dann auch möglich, den Kreisel mit einem entsprechenden Symbol zu versehen, so Wenzel.

Die komplizierte Ortsfindungsfrage wurde schließlich in den Bau- und Umweltausschuss des Parlamentes vertagt. Es ist also zu erwarten, dass noch in diesem Jahr ein Vorschlag an das Parlament darüber ergehen wird, welcher Platz bzw. welche Straße auf den neuen Namen umgewidmet wird.

(Archiv / Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 23.9.2010)

Einmal Millionär werden

Als wir am Samstagabend zur Geburtstagsparty bei einer Freundin eingeladen waren, gab’s eine Überraschung. Es ist ja gewöhnlich auf Partys nicht üblich, dass um 20:15 der Fernseher angeschaltet wird. Hier geschah es dennoch, denn es lief gerade „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch an, und in der Runde der Kandidaten saß –wir mussten uns die Augen reiben- ja: Gerald, der Ehemann unserer Freundin.

Wow, dachte ich!

Das ist ja nun mal wirklich ein Partygag der eher ungewöhnlichen Sorte. Die ganze Geburtstagsgesellschaft (und mit uns noch ein paar Millionen Menschen dort draußen, nebenbei bemerkt) verfolgte nun den souveränen Auftritt des Kandidaten, der natürlich „unser“ Kandidat war.

Gerald schlug sich wacker, und alle waren entzückt über die Schlagfertigkeit, mit der er im einleitenden Vorgeplänkel dem Günther Jauch ein neckisches verbales Paroli bot. Bei den anschließenden Quizfragen schraubte sich unser Gerald dann in Windeseile, mit analytischer Präzision, von Stufe zu Stufe nach oben, unter dem Jubel unserer Geburtstagsgesellschaft.

Von dem berühmten amerikanischen Pop-Art-Künstler Andy Warhol ist die Aussage überliefert, dass es in unserer modernen, vernetzten Gesellschaft künftig für Jedermann möglich sein werde, einmal für 15 Minuten volle Berühmtheit zu erlangen. Daran musste ich denken, als unser Mann aus Bruchköbel da so souverän seine Antworten heraussprudelte.

Und noch etwas fiel mir auf.

Als der Günther Jauch eingangs, mit ungläubig verzerrtem Mund, die Frage „Und Sie kommen also aus... Bruch-kööbel?“ formuliert hatte, war mir plötzlich klar geworden, dass wir in einer deutschen Stadt wohnen, deren Name in diesem Lande schlicht einzigartig ist. Es gibt kein zweites Bruchköbel. Selbst bei „Frankfurt“ kann es dasjenige „am Main“ oder das „an der Oder“ sein.

Somit sollten wir unserem Bruchköbeler Kandidaten Gerald, der sich bei Günther Jauch so toll geschlagen hat, auch unter dem Gesichtspunkt des Stadtmarketings dankbar sein.

Er hat immerhin niemand Geringeren als einen Günther Jauch dazu gebracht, den Namen unserer Stadt vor acht Millionen Zuschauern in derart unnachahmlicher Weise auszusprechen und damit unvergesslich zu machen, wie es kein Werbespot je irgend jemandem in die Köpfe hätte hämmern können. Tusch für Gerald!

Erste Zuckermaiskönigin im Amt

Mais- und Kürbisfest bei strahlendem Wetter

Das funkelnde Diadem der Bruchkoebeler Zuckermaiskoenigin kurz vor der feierlichen Kroenung aufgenommen

Bruchköbel – Bei strahlenden Wetter vom Typ „Goldener Oktober“ erlebte das dritte Mais- und Kürbisfest im Zentrum der Stadt seinen bisher stärksten Publikumsandrang. Der Handwerker- und Gewerbeverein, der Stadtmarkting-Arbeitskreis und die Aktionsgemeinschaft „Freitag ist Markttag“ hatten zu dem Ereignis aufgerufen, und alle, alle kamen.

Alle Parameter für das gute Gelingen des Festes hatten gestimmt. Gegenüber den Vorjahren hatte sich die Zahl der Aussteller sichtlich vergrößert, die Hauptstraße war im Zentrumsbereich für den Verkehr abgesperrt worden, und der verkaufsoffene Sonntag dürfte sein Übriges zum großen Publikumszuspruch beigetragen haben.

Neben dem eigentlichen Marktgeschehen auf dem Freien Platz gab es weitere Attraktionen, die für Aufmerksamkeit sorgten. Beispielsweise eine vielbeachtete und mit viel Extra-Applaus bedachte Modenschau in der Rathauspassage, oder das bis auf den letzten Platz ausgebuchte Kindertheaterstück „Gefährlicher Auftrag“ der Theatergruppe kokomiko im Neuen Spielhaus. Auf der Bühne des Freien Platzes spielte am Nachmittag die „Unplugged“-Gruppe „Venus 5“. Auf akustischen Instrumenten gab’s hier ein dichtes Programm von Hit-Klassikern zu hören, dem besonderen instrumentalen Arrangement gemäß in unaufdringlicher Lautstärke, als Einladung zum Verweilen bei Wein, Wurst oder Maiscremesuppe. Die kulinarischen Stände rund um die Bühne hatten sich mit ihrem Angebot mächtig ins Zeug gelegt, und so konnte jeder zwischen oftmals herbstlich inspirierten Angeboten wählen.

Als Glücksfall überhaupt hatte sich natürlich der strahlende Sonnentag erwiesen. Das geradezu zuckermaisköniginnenhafte Wetter hob natürlich die Laune der Gäste wie auch der Offiziellen, die sich gegen 18 Uhr zur Krönung der Studentin Eva Keim zur ersten Zuckermaiskönigin Bruchköbels einfanden.

Dieses Ereignis geriet zum ausgelassenen kleinen Spektakel.

Zunächst sang der Kinderchor der evangelischen Grundschule Oberissigheim Herbstlieder, dann trug der Künstler Jaques Oerter ein Gedicht über seine Maisheimat vor. Bürgermeister Michael Roth und die zu krönende Prinzessin fuhren sodann auf einer Kutsche vor, und das Stadtoberhaupt geleitete die in ein entzückendes, güldenes Gewand gekleidete Prinzessin auf die Bühne. In seiner Ansprache gab der Bürgermeister zunächst noch einmal einen Überblick über die Entwicklung von Bruchköbel hin zu einem bedeutenden Maisanbau-Standort. Danach überließ er dem eigens angereisten Staatssekretär Karl-Winfried Seif vom Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz in einer wahrscheinlich großzügigen Geste die Vornahme der Krönung der frischgebackenen Zuckermaiskönigin.

Ehrerweisung an die Bruchkeobeler Zuckermaiskoenigin

Die frisch inthronisierte Eva Keim wandte sich danach, nunmehr mit einem silbrig funkelnden Diadem auf dem Haar, an ihr zuckermaisbegeistertes Volk. Sie betonte in einer frischen Ansprache und mit begeistertem Blick, dass sie nunmehr die Stadt Bruchköbel bei verschiedenen offiziellen Anlässen präsentieren werde und damit den Namen und die Vorzüge der Stadt in alle Welt hinaustragen helfe.

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