31
Mrz
2007

Einmal Millionär werden

Als wir am Samstagabend zur Geburtstagsparty bei einer Freundin eingeladen waren, gab’s eine Überraschung. Es ist ja gewöhnlich auf Partys nicht üblich, dass um 20:15 der Fernseher angeschaltet wird. Hier geschah es dennoch, denn es lief gerade „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch an, und in der Runde der Kandidaten saß –wir mussten uns die Augen reiben- ja: Gerald, der Ehemann unserer Freundin.

Wow, dachte ich!

Das ist ja nun mal wirklich ein Partygag der eher ungewöhnlichen Sorte. Die ganze Geburtstagsgesellschaft (und mit uns noch ein paar Millionen Menschen dort draußen, nebenbei bemerkt) verfolgte nun den souveränen Auftritt des Kandidaten, der natürlich „unser“ Kandidat war.

Gerald schlug sich wacker, und alle waren entzückt über die Schlagfertigkeit, mit der er im einleitenden Vorgeplänkel dem Günther Jauch ein neckisches verbales Paroli bot. Bei den anschließenden Quizfragen schraubte sich unser Gerald dann in Windeseile, mit analytischer Präzision, von Stufe zu Stufe nach oben, unter dem Jubel unserer Geburtstagsgesellschaft.

Von dem berühmten amerikanischen Pop-Art-Künstler Andy Warhol ist die Aussage überliefert, dass es in unserer modernen, vernetzten Gesellschaft künftig für Jedermann möglich sein werde, einmal für 15 Minuten volle Berühmtheit zu erlangen. Daran musste ich denken, als unser Mann aus Bruchköbel da so souverän seine Antworten heraussprudelte.

Und noch etwas fiel mir auf.

Als der Günther Jauch eingangs, mit ungläubig verzerrtem Mund, die Frage „Und Sie kommen also aus... Bruch-kööbel?“ formuliert hatte, war mir plötzlich klar geworden, dass wir in einer deutschen Stadt wohnen, deren Name in diesem Lande schlicht einzigartig ist. Es gibt kein zweites Bruchköbel. Selbst bei „Frankfurt“ kann es dasjenige „am Main“ oder das „an der Oder“ sein.

Somit sollten wir unserem Bruchköbeler Kandidaten Gerald, der sich bei Günther Jauch so toll geschlagen hat, auch unter dem Gesichtspunkt des Stadtmarketings dankbar sein.

Er hat immerhin niemand Geringeren als einen Günther Jauch dazu gebracht, den Namen unserer Stadt vor acht Millionen Zuschauern in derart unnachahmlicher Weise auszusprechen und damit unvergesslich zu machen, wie es kein Werbespot je irgend jemandem in die Köpfe hätte hämmern können. Tusch für Gerald!

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