Hallenbad Neubau

Zuschussfähige Planunterlagen als Nahziel

Bruchköbel – Der erste Stadtrat Uwe Ringel hat seine Interpretation der Beschlusslage zum Hallenbad verdeutlicht, und erläuterte die Vorgehensweise der Verwaltung.

Eine Mitteilung Ringels an den Aktionskreis Pro Hallenbad, es gebe noch gar keinen Beschluss zu einem Hallenbad-Neubau, hatte dort für Erstaunen gesorgt. Denn im Dezember 2009 hatte die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der SPD beschlossen, in die Haushalte der Jahre 2011 und 2012 insgesamt 7 Millionen Euro für den Bau einzustellen. „Meines Erachtens war das kein Beschluss zum Schwimmbad-Neubau“, so Ringel gegenüber dem BK. „Man wollte damit für folgende Beschlüsse und deren schnelle Umsetzung gerüstet sein.“ Die Verwaltung sei in der Folge mit dem Beschluss konstruktiv umgegangen. Da die Stadt Bruchköbel die Bäder unter dem Dach eines Eigenbetriebes verwalten lässt, nämlich den „Wirtschaftlichen Betrieben“, werde letztlich dieser Eigenbetrieb das Hallenbad neu bauen. Daher seien in der Haushaltsvorlage 2011 die genannten Summen in den Wirtschaftplan der Wirtschaftlichen Betriebe eingearbeitet worden. Das geschehe in der Form, dass die daraus resultierenden Zuschussbedarfe im städtischen Haushalt, genauer: in den kommenden Änderungen der Verwaltung am 1.3., erscheinen werden.

Der am 1.2. im Stadtparlament gefasste Planungsbeschluss sei für die Verwaltung bindend. Schon zur Stadtverordnetensitzung im Dezember, als dieser Antrag das erste Mal auf der Tagesordnung gestanden hatte, habe sich der Erste Stadtrat ein Angebot der zu beauftragenden Ingenieurbüros eingeholt, und zwar für die Variante fünf des Workshops, da dieser übereinstimmend von Magistrat, Politik und Workshopmitarbeitern als gangbarer Kompromiss anerkannt worden sei. „Ziel der Planungen müssen prüfbare Planunterlagen sein, auf deren Grundlage dann Kreditmittel und Fördergelder beantragt werden können“, so Uwe Ringel. Die dazu führenden Leistungsphasen kosten nach gängiger Architekten-Honorarordnung 285.000 Euro für die favorisierte Variante. Trotzdem sei am 1.2.2011 mit der Mehrheit von SPD und BBB beschlossen worden, alle 9 Varianten aus dem Workshop untersuchen zu lassen. Daraufhin habe Ringel nun die Ingenieurbüros auf Grundlage dieser Beschlussfassung um Angebote gebeten. Über die Ergebnisse werde er demnächst berichten.

Auch die SPD hat sich erneut zu der Frage zu Wort gemeldet, ob ein Hallenbad-Neubau genehmigungsfähig sei. Eine erneute Nachfrage beim Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Erich Pipa, lasse keinen Zweifel daran, dass ein Haushalt der Stadt Bruchköbel auch mit einem Hallenbad-Neubau genehmigt werden kann, so SPD- Fraktionssprecher Perry von Wittich.

Investitionen seien trotz schlechter Haushaltslage möglich, wenn der Nachweis erbracht werde, dass dadurch laufende Kosten für eine Kommune mittelfristig gesenkt und eine Unterstützung durch Zuschüsse möglich ist, erläuterte von Wittich die Antwort des Landrates. „Wenn die Stadt ihre Hausaufgaben macht, können wir unser Hallenbad zu einem Zeitpunkt modernisieren, in der es Zuschüsse vom Land und günstige Kredite gibt“, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende.

(Archiv / veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 17.2.2011)

SPD: Genehmigung des Hallenbades möglich

Bruchköbel – Die SPD äußert sich erzürnt zur im „Hanauer Anzeiger“ vom 5.2.2011 veröffentlichten gemeinsamen Presseerklärung von CDU, FDP und Grünen zum Hallenbad-Neubau. Dort hatten die drei Parteien argumentiert, Investitionen in einer Größenordnung von über 10 Mio könnten auch bei Ausnutzung aller Fördermöglichkeiten nicht unter 7 - 8 Mio gesenkt werden. Der Zuschussbedarf für die Bäderbetriebe der Stadt werde sich nach den Berechnungen eines Planungsbüros auf 1,1 Mio € jährlich verdoppeln. Deswegen sei eine solche Planung gegenüber der Kommunalaufsicht nicht genehmigungsfähig.

Mit diesen Aussagen, so nunmehr Perry von Wittich (SPD), betrieben CDU/Grüne und FDP reine Stimmungsmache im Wahlkampf, statt sich sachlich mit den Chancen und Möglichkeiten eines Hallenbadneubaus zu beschäftigen. Die Aussagen der Wortführer zeigten finanzpolitisches Unverständnis und Unvermögen für eine zukünftige Entwicklung der Stadt. Erstaunlich, so die SPD, sei der „Gedächtnisverlust“ der Grünen und des Ersten Stadtrates. Uwe Ringel habe in der Finanzausschuss-Sitzung am 8.12.2009, als der Antrag zum Hallenbadneubau diskutiert wurde, ausdrücklich gesagt, „für die Genehmigung eines kommunalen Bades, wie es in Bruchköbel geplant sein, habe die Kommunalaufsicht eine Zusage erteilt“. Die SPD verweist dabei auf das entsprechende Protokoll der Sitzung.

In der Genehmigung des Haushaltes 2010 habe die Kommunalaufsicht durchaus ihre Genehmigung für Investitionen in Aussicht gestellt, wenn diese für die Stadt wichtig sind. Es stelle sich die Frage, ob auch der Bürgermeister den Inhalt des Schreibens nicht verstehe oder aber versuche, diesen Inhalt bewusst zu verschleiern. Insbesondere könnten solche Investitionen befürwortet werden, wenn nachhaltig eine Senkung laufender Kosten und damit ein Beitrag zur Konsolidierung erreicht werde. Diese Kostensenkung müsse keineswegs im ersten Jahr erzielt werden.

Im Workshop habe der Erste Stadtrat zuletzt die Kosten für einen Neubau künstlich erhöht, als er den Bau eines beheizten Außenbeckens in die favorisierte Variante aufnahm. „Das ist offenbar eine Strategie, um dann gegen den Neubau zu mobilisieren“, vermutet man bei der SPD. Jetzt versuchten CDU/Grüne und FDP mit den selbst hoch getriebenen Kosten eine Finanzierung als nicht machbar darzustellen. Das grenze an eine bewusste Irreführung der Bürger. Die Argumentation der drei Parteien, das Schwimmbad sei in einem erhaltungswürdigen Zustand, sei darüber hinaus unglaubwürdig, wenn nämlich im gleichen Atemzug dann doch der Fall eines größeren Schadens in Erwägung gezogen und davon gesprochen werde, „dann müsse man neue Überlegungen anstellen“.

(Archiv / veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 10.2.2011)

Solide Arbeit statt Wahlkampf gefordert

Bruchköbel – In einer aktuellen Pressemitteilung appelliert der Aktionskreis pro Hallenbad an CDU, FDP und Grüne, das Projekt eines Hallenbad-Neubaues nicht in billiger Art und Weise im Wahlkampf zu missbrauchen. Man reagiert damit auf eine Pressemitteilung dieser Parteien im „Hanauer Anzeiger“ vom Samstag.

„Es geht bei dem vom Parlament beschlossenen Neubau eines Hallenbades letztlich um die Frage, ob sich die Stadt Bruchköbel der Entwicklung ihrer Infrastrukturen in verantwortungsvoller Weise annimmt“, so Wolfgang Reichelt, Sprecher des Aktionskreises. Das alte Hallenbad sei absehbar nicht mehr sicher zu betreiben. Es bestehe das Risiko, dass es technisch ausfällt. Im vergangenen Herbst schon habe eine längere Schließung gedroht, als die verblichene PVC-Folienauskleidung, die bereits selbst ein Provisorium sei, gerissen war. Letztlich habe sie noch einmal geflickt werden können.

Das Hallenbad werde von zahlreichen Vereinen und Gruppen genutzt, von DLRG, Sportvereinen, über Kinderschwimmkurse bis zum Seniorensport, und für den Schwimmunterricht der Schulen. Viele Familien, Eltern, Jugend und Kinder bauten darauf, dass ein zukunftsfähiges Bad als sozialer Faktor der Stadt bestehen bleibt und Zukunft hat.

Was die behauptete Verdoppelung der Zuschüsse an die Schwimmbadbetriebe angehe, so fordert der Aktionskreis den Magistrat und die genannten Parteien auf, die zugrundeliegenden Berechnungen offenzulegen. Es liege noch gar keine Planung, geschweige denn eine solide Kalkulation vor. Also sei es erstaunlich, dass bereits Zahlen einer angeblichen Jahresbelastung gehandelt würden. Hier gehe es wohl um billige Wahlkampf-Effekthascherei. Und es habe doch der erste Stadtrat Uwe Ringel (Grüne) gerade vor dem Parlament verkündet, er müsse zunächst zahlreiche, in den Bürgerworkshops aufgelistete mögliche Varianten vorplanen, um überhaupt Kosten schätzen zu können.

Der Stadtrat habe die für diese Vorplanungen notwendige Summe auf deutlich über 200.000 Euro beziffert, was in dieser Höhe allerdings dann auch wieder fragwürdig sei. Wenn der Erste Stadtrat allen Ernstes die Absicht habe, alle in Bürgerworkshops angedachten Bauvarianten planen zu wollen, dann müsse er sich fragen lassen, ob Parteiräson und Wahlkampf den Hintergrund derartiger Übertreibungen bilden. Jeder Bauherr müsse sich schließlich auf einen Entwurf fokussieren, den er dann weiterverfolgt. Eigene Nachfragen des Aktionskreises etwa in Maintal hätten ergeben, dass man in einem solchen Planungsstadium mit unter 30.000 Euro zurechtkommt. Den Kontakt dorthin werde der Aktionskreis dem Büro des ersten Stadtrates und des Bürgermeisters zukommen lassen.

Der Aktionskreis weist auch darauf hin, dass Zuschüsse des Landes die Investitionssumme senken werden. Die CDU/FDP-Landesregierung werbe ausdrücklich damit, ihre angebotenen Zuschüsse zu nutzen. Weiterhin lasse sich absehen, dass moderne Technik den jetzigen hohen Strom- und Wärmeverbrauch deutlich mindern wird. Technik und schlechte Dämmung auf dem Stand der 70er, 80er Jahre unverändert beizubehalten, sei vor dem Hintergrund allgegenwärtigen Energiesparens nicht mehr verantwortbar.

Der Aktionskreis erwarte, dass das Thema nicht fahrlässig, mit Neigung zur Präsentation von „Horrorzahlen“, dem Wahlkampf anheim gegeben wird. Magistrat, Bürgermeister, Erster Stadtrat und städtisches Bauamt seien nicht dem Wahlkampf und seinen Stimmungen verpflichtet. Im Vordergrund amtlicher, vom Bürger bezahlter Pflichterfüllung dürfe statt Wahlkampfes eine solide Arbeit am Projekt erwartet werden. Versierte Baufachleute wissen, dass die Planungsphase den entscheidenden Schlüssel für die Vermeidung von Zusatzkosten darstellt. Die Hinzuziehung eines fachlich versierten Architektenbüros, das man im Hinblick auf effektive Kostenbegrenzung in die Pflicht nimmt, sei nun bald angezeigt.

Alle Bürger, denen am Bestehen eines modernen Hallenbades gelegen ist, werden die Aktivitäten der amtlichen Stellen aufmerksam verfolgen und auch die Aussagen der Parteien daraufhin prüfen, ob mit dem Thema in fairer Weise umgegangen werde, oder ob man versuche, eine „Dagegen“-Stimmung zu erzeugen. Der Aktionskreis pro Hallenbad habe inzwischen viele Daten und Fakten zusammengetragen und der Stadt wiederholt Mithilfe angeboten. Man präsentiert auf eigener Homepage eine laufend nach bestem Wissen aktualisierte Kalkulation der Wirtschaftlichkeit eines neuen Bades*. Der Aktionskreis “pro Hallenbad” ist ein parteiunabhängiger Zusammenschluss der Schwimm- und Tauchsportvereine, der Gymnastikgruppen für Erwachsene bis hin zu Kleinstkindern, von Individualschwimmern und Kennern des Schulsports.

(Archiv / erschienen im „Bruchköbeler Kurier“ vom 10.2.2011)

*http://sites.google.com/site/bruchkoebelhallenbad/

SPD und BBB setzen Planungsantrag zum Hallenbad durch

Bruchköbel – Der Wahlkampf hat nun zumindest ein großes Thema. Mit Blick auf den vor über einem Jahr beschlossenen Hallenbadbau zieht sich jetzt ein klarer Trennstrich durch die Reihen des Stadtparlamentes. SPD und BBB sind dafür. Sie haben am Dienstagabend mit ihrer Mehrheit einen Antrag durchgesetzt, der dem Magistrat der Stadt konkrete Schritte bei der Aufnahme der Planung des neuen Bauwerkes auferlegt. CDU und Grüne wetterten ihrerseits in unterschiedlicher Tonlage gegen den Antrag und sprachen sich gegen den Bau aus, dabei allerdings hintertürensicher betonend, dass man irgendwann, wenn erst wieder Geld im Säckel sei, den Bau ja dann doch ins Auge fassen könne.

In einem gemeinsamen Antrag hatten SPD und BBB formuliert, dass vom Magistrat ein Büro zu beauftragen ist, welches die Planung des Bades angehen soll. Ferner wird ein Finanzierungsplan und eine Wirtschaftlichkeitsrechnung verlangt, auch mit Berücksichtigung der möglichen Förderbeträge etwa aus Mitteln des Hallenbad-Programms des Landes Hessen.

Für die SPD begründete deren Fraktionsvorsitzender Perry von Wittich in einer engagierten Rede den Antrag, der unter gemeinsamem Briefkopf von SPD und BBB verfasst worden war. Durch einen Neubau werden die laufenden Unterhaltskosten und der Energieverbrauch gesenkt, so von Wittich. Es werde ein attraktives Bad entstehen, das Besucher anziehe und für Kinder, Vereine, Schul- und Seniorensport gleichermaßen nötig sei. Auch Joachim Rechholz, Sprecher des BBB, begründete das Votum seiner Partei mit ähnlichen Argumenten, und hob auch hervor, dass der Wohnwert der ganzen Stadt damit zusammenhänge, dass Einrichtungen wie etwa ein städtisches Bad vorhanden sind.

Der erste Stadtrat Ringel (Grüne) hielt zu dem Antrag kritische Distanz. Es sei zwar Konsens unter allen Parteien, dass das Bad neu gebaut werden müsse, behauptete er. Allerdings habe die Konjunkturdelle den finanziellen Spielraum schmaler werden lassen. Der Neubau sei deshalb hintenan zu stellen. Aus der Rede seines Parteikollegen und Fraktionssprechers Harald Wenzel war noch weniger Feuer für das Projekt zu entnehmen. Der propagierte das Prinzip Hoffnung: „Wir werden das Bad erhalten“, so seine Behauptung, und zwar „so wie es ist“. Also, so durfte man folgern, als ein nach Standards der 70er Jahre errichtetes Gebäude, das zwar Energie verschleudert, aber immerhin demnächst durch flächenträchtigen Maisanbau und daraus erfolgende Biogaslieferungen beheizt werde – was dann doch wieder nach dem Geschmack eines grünen Parteimannes ist. Wird Biogas eingesetzt, dann gelten die allgegenwärtigen Aufforderungen zum Energiesparen offenbar nicht.

Hoffnung auf ein neues Bad, oder auch nur eine Vision dafür, war auch den Worten von Wenzels wegen der städtischen Schulden schon seit Monaten verzagten Kooperationspartner Reiner Keim (CDU) nicht zu entnehmen. Man müsse nun einmal „der Realität ins Auge sehen“, so der CDU-Sprecher, und also auf den Neubau verzichten. Er zog sich dann noch den Unmut auf den SPD- und BBB-Bänken zu, als er von angeblich in den Bürgerworkshops gefallenen Äußerungen über „10 Euro Eintrittspreis“ zu fabulieren begann - Kalkulationen dieser Art waren dort allerdings gar nicht vorgenommen worden. Alexander Rabold (BBB) hielt es dann nicht mehr auf dem Sitz, er unterstellte Grünen-Sprecher Harald Wenzel und den Neubau-Gegnern, sie wollten das überalterte Bad wohl so lange notdürftig flicken, bis es schließlich unter Denkmalschutz gestellt werden müsse. Das Bad sei mittlerweile in einem Zustand, in dem es jederzeit ausfallen könne. CDU, FDP und Grüne unterstellte er, diese seien genau in dem Moment in Gegnerschaft zum Neubau verfallen, als sie feststellen mussten, dass sich der BBB dafür ausspricht.

(Archiv/Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 3.2.2011)

Hallenbad: Gemeinsamer Antrag

Stadt soll mit Planung loslegen

Bruchköbel – Nächste Runde im Kampf um das neue Hallenbad: Zur kommenden Stadtverordnetensitzung am Dienstag wollen die Fraktionen der Sozialdemokraten (SPD) und des Bruchköbeler Bürgerbundes (BBB) einen gemeinsamen Antrag vorlegen. Der Magistrat der Stadt, so wird darin verlangt, soll nun endlich die Planungsarbeiten für den Neubau des Hallenbades in die Wege leiten. In Ergänzung dazu sollen eine Wirtschaftlichkeitsberechnung mit den Gesamtkosten, den Einzelkosten der verschiedenen möglichen Bauvarianten, und ein Finanzierungsplan erstellt werden. Auch soll der Magistrat eine Kalkulation der zu erwartenden laufenden Kosten und Einnahmen vorlegen.

Mögliche Fördermittel, wie sie etwa durch den Hallenbad-Fördertopf des Landes Hessen in offenbar beträchtlicher Höhe hereingeholt werden können, sollen ermittelt werden. Das CDU/FDP-regierte Land Hessen wirbt derzeit intensiv mit dem bisherigen Erfolg seines Hallenbad-Investitionsprogrammes.

Mit ihrem gemeinsamen Antrag versuchen SPD und BBB, den Magistrat einen Schritt weiter zu bringen in der Umsetzung des vor rund einem Jahr getroffenen Beschlusses, das alte Hallenbad neu aufzubauen. Es seien nun weitere Schritte notwendig, um das Vorhaben zeitnah zu bewerkstelligen und die entsprechenden Fördermittel beantragen zu können. Auf der Grundlage der bestehenden Beschlüsse der Stadtverordneten und einer Bürgerbeteiligung in einem Arbeitskreis war Anfang November vom Planungsbüro ein Vorschlag für den Neubau des Hallenbades Bruchköbel, bestehend aus mehreren, untereinander austauschbaren Modulen, präsentiert worden. Die Kalkulationen für Folgekosten und Fördermittel und die konkrete Fachplanung sind nun erforderlich, damit die Stadtverordnetenversammlung über die genaue Ausgestaltung des Hallenbadneubaus abschließend entscheiden kann, so SPD und BBB.

Der Antrag birgt Spannung in sich, weil es am Dienstag auf jede Stimme ankommt. SPD und BBB haben im Parlament eine Stimme Vorsprung vor den Ablehner-Parteien CDU, Grüne und FDP.

Als Gründe für den notwendigen Neubau wurde bereits mehrfach ins Feld geführt, dass das bestehende Hallenbad nach rund 40 Jahren, auf einem technischen Stand der 70er Jahre, wichtige Standards wie etwa beim Behindertenzugang oder beim Energieverbrauch nicht mehr erfülle. Als „Energieschleuder“ sei der voluminöse Bau unverhältnismäßig teuer im Unterhalt geworden. Die Attraktivität, etwa der Mangel an Kinder-, Nichtschwimmerbecken, lasse zu wünschen übrig. Das Risiko eines Totalausfalles der Einrichtung wachse.

Einer bloßen Sanierung anstelle eines Neubaues des veralteten Gebäudes stehen beide Parteien skeptisch gegenüber. Die schlussendlichen Gesamtkosten einer Sanierung seien weniger sicher zu kalkulieren als ein Neubau, und dürften am Ende im Vergleich zu einem Neubau nicht wesentlich günstiger kommen. Dabei wird auf die derzeit laufende Sanierung des Erlenseer Hallenbades verwiesen. Dort waren anfangs für die Renovierung runde 4,5 Millionen angesetzt worden. Nunmehr werde aber bereits ein Plus von 1,3 Millionen an zusätzlichen Kosten veranschlagt. Wobei das Ende der Fahnenstange möglicherweise noch nicht erreicht sei. Ein Neubau sei demgegenüber sicherer zu planen und bringe am Ende größeren Mehrwert.

(Archiv/Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 27.1.2011)

Grundmodell für ein neues Hallenbad

Bürgerwünsche eingearbeitet

Bruchköbel – Vereinsvertreter und interessierte Bürger hatten Ende September in einem im Rathaus veranstalteten Arbeitskreis ihre Wünsche und Ideen zur Gestaltung eines neuen Hallenbades eingebracht. Eine auf den Bau von Bädern spezialisierte Architektengruppe hat nun aus der Ideensammlung eine Übersicht zur möglichen zukünftigen Ausstattung des neuen Bades geschaffen und auch zu erwartende Kosten der einzelnen Bad-Bestandteile abgeschätzt. Einige Szenarien wurden nun Bürgern und städtischen Funktionsträgern vorgestellt.

Gemäß den Anregungen aus der Bürgerbeteiligung wird ein Bad mit einem Sportschwimmbecken, einem Lernschwimmbecken und einem Planschbecken für Kinder als wünschenswert angesehen; dies wäre somit die erforderliche „Grundausstattung“ eines zukünftigen Hallenbades. Gegenüber dem jetzigen Zustand im alten Bad gäbe es dann also ein zusätzliches Nichtschwimmerbecken, außerdem wäre dieses Bad nach neuesten Richtlinien und mit moderner, energiesparender Technik ausgestattet. In der weiteren Diskussion mit den Bürgern und Vereinen zeigte sich, dass auch auf einen vertieften Beckenabschnitt bis 3,80 m Tiefe Wert gelegt wird - dies mit Blick auf die Bedürfnisse von Tauchvereinen und DLRG. Dafür würde man auf einen Sprungturm oder gar auf ein teures separates Sprungbecken verzichten können.

Als vorläufiges Modell eines Hallenbades, das den verschiedenen Wünschen Rechnung tragen kann, ist ein Bad mit Schwimm-, Nichtschwimmer- und Planschbecken denkbar, zusätzlich ausgestattet mit einem warmen Außenbecken und einer Sauna. Optional ist auch der Einbau eine Rutsche zu überlegen, die z.B. für Familienzuspruch sorgen würde. Ein Café- oder Restaurantbereich würde das Konzept abrunden. Die Kosten für ein solches Szenario würden sich auf eine Größenordnung von rund 9,4 Millionen Euro belaufen – dies „brutto“ ohne Berücksichtigung von Förderungen durch Landesprogramme. Einfacher ausgestattete Varianten eines Hallenbades, dann mit Verzicht auf einzelne Module wie etwa Rutsche oder Lehrschwimmbecken, könnten für unter 8 Millionen Euro realisiert werden. Andererseits wäre auch eine sehr gehobene Ausstattung mit Gesamtkosten bis über 12 Millionen Euro denkbar.

In der Bürgerrunde warben die Planer ebenso behutsam wie nachdrücklich dafür, dass sich eine Ausstattung mit einem Saunabereich und einem warmen Außenbecken wirtschaftlich positiv auswirken würde. Dies wohl mit Blick auf Erfahrungen mit Bäderprojekten anderer Kommunen, aus denen man weiß, dass gezielt eingesetzte Attraktionen ohne übertriebenen „Wellness“-Anspruch eben mehr Besucher ins Bad bringen. So ermögliche eine etwa 1 Mio teure Sauna-Ausstattung überproportionale Mehreinnahmen und ziehe neue Besucherkreise an, ebenso sei es mit einem warmen Außenbecken. Solche Bestandteile eines Hallenbades könnten sich auch gegenüber den Bädern benachbarter Kommunen als Alleinstellungsmerkmale erweisen und werten die Anlage insgesamt auf.

Ein erheblicher Schub könnte bei den Einnahmen auch dadurch erreicht werden, dass man das Hallenbad als Bestandteil des gesamten Schwimmbadkomplexes ganzjährig betreibt, statt die Einrichtung, wie derzeit, jeweils im Sommerhalbjahr unproduktiv stillzulegen.

An die Kostenbetrachtungen müsste sich nun eine Planung und Wirtschaftlichkeitsrechnung anschließen. Auf der laufenden Kostenseite ist z.B. die zukünftige Energieversorgung interessant. So würde sich ein eigenes, kompaktes Blockheizkraftwerk als rentabel erweisen, wie die anwesende Technikerin der Architektengruppe bestätigte. Auch wäre ein neues Bad nach neuesten Erkenntnissen wärmegedämmt – der Vergleich mit der derzeitigen „Energieschleuder“ fiele eindeutig positiv aus. Der Vorteil einer Neuplanung sei ohnehin, dass man Bedarfe und Einsparungspotential sehr gut aufeinander abstimmen kann.

(Archiv / veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" v. 4.11.10)

Finanzierungsmöglichkeiten für das Hallenbad

Bruchköbel – Bürgermeister Günter Maibach ist während der jüngsten Stadtverordnetensitzung zwischenzeitlich auf kritische Distanz zur Finanzierungsfrage des Hallenbad-Neubaues gegangen. Die Opposition ist aufgeschreckt. Die SPD, Initiatorin des Baubeschlusses und mit dem BBB eine Befürworterin des Neubaues, hat nun im Nachgang zur Sitzung das Wort ergriffen und wirft dem Bürgermeister eine einseitige Betrachtungsweise vor.

Maibach sagte in der Sitzung, dass sich infolge der Kreditaufnahme für den Neubau das Defizit der Bäderbetriebe mit Bärensee, Hallen- und Freibad auf bis über 1 Million Euro im Jahr hochrechnen könne. Derzeit werde mit 400.000 Euro kalkuliert.

Im späteren Verlauf der Sitzung erläuterte er, in einer Gegenrede auf einen Antrag des BBB, die Möglichkeiten öffentlicher Förderungen, durch welche die genannte Belastung wiederum deutlich sinken dürfte. Zum Beispiel könne das „Sonderprogramm Hallenbad“ des Landes Hessen bis zu 30% der Kosten an Förderung einbringen. Die Stadt werde in dieser Sache Gespräche führen. Und beim Hessischen Investitionsfonds, einem weiteren Fördertopf, sei zwar die Antragsfrist verstrichen, aber man habe eine Fristverlängerung bis zur Erstellung der Planungen erreichen können.

Wichtig für die Erlangung der Fördergelder sei jedenfalls, dass die Stadt ihre Hausaufgaben tätige. Sie muss eine genehmigungsfähige Planung und einen spitz, aber nachvollziehbar gerechneten Finanzierungsplan vorlegen.

Gegenüber den Aussagen des Bürgermeisters hat Perry von Wittich (SPD) am Sonntag erklärt, dass vom Kreis ausdrücklich Investitionen befürwortet werden, welche dazu dienen, die Stadtentwicklung voranzutreiben. Selbstverständlich sei die Genehmigung der Behörde an Voraussetzungen und Bedingungen geknüpft, nach denen Bruchköbel seinen Haushalt zu gestalten habe. Das bedeute für das Hallenbadprojekt zum Beispiel, dass gegenüber der Behörde mögliche Förderungen nachgewiesen werden müssten. Außerdem müsse die Wichtigkeit der Investition für die weitere Entwicklung Bruchköbels dargelegt werden. Das könne einer in der Sache engagiert auftretenden Stadtführung nicht schwerfallen, so Perry von Wittich.

Das Schwimmbad gehöre zu den Einrichtungen, die die Stadt für die Bürgerinnen und Bürger lebenswert mache. Es sei für die Schwimmsportvereine, für den Seniorensport und das Kinderschwimmen genauso notwendig wie für den Schulsport. Letzteres insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung zur Ganztagsschule und damit für Bruchköbel als Schulstandort und Mittelzentrum. Das Bad biete Lebensqualität in Bruchköbel und könne im Wettbewerb mit den umliegenden Kommunen entscheidend für den Zuzug von Einwohnern sein. Zuzug neuer Einwohner wiederum sei für Bruchköbel genauso wichtig im Kampf gegen die demografische Entwicklung, wie das Halten von Einwohnern. Wenn man den Neubau des Hallenbades jetzt nicht angehe, fördere man nicht nur den Schwimmbadtourismus in andere Städte, sondern früher oder später den Weggang oder Zerfall der Vereine und letztendlich auch den Wegzug von Einwohnern. Das Schwimmbad sei also ein wichtiger Standortfaktor für das Mittelzentrum Bruchköbel.

(Archiv / Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 30.9.2010)

Und jetzt die Bürger

Hallenbad - Workshops starten

Bruchköbel – Man wird jedenfalls am Ende nicht behaupten können, dass der Bürger nicht gefragt worden sei: Um Ideen und Anregungen für den beschlossenen Hallenbad-Neubau zu finden, wurde am Montag ein Bürgerforum gegründet. Die Stadt hatte zuvor zu einer Zusammenkunft eingeladen, rund 60 Interessierte waren ins Bürgerhaus gekommen. Nun werden sich Bürger mit Ideen und Gedanken zum Konzept des Bades einbringen. Bis Ende Oktober sollen zwei Workshop-Veranstaltungen stattfinden. Parallel dazu arbeitet auch eine Stadtverwaltungs-interne „AG Bad“ am Thema. Diese wird Daten und Grundlagen zusammenstellen, um die Investition auf dem Verwaltungsweg vorzubereiten. Und es ist eine Expertengruppe aus Architekten und Ingenieuren vorgesehen, die die konkrete Planung voranbringen soll.

Im November soll es dann zwei Sitzungen der „AG Bad“ geben, bei denen die Ergebnisse zusammengetragen werden sollen. Ende November soll der Magistrat den Startschuss für den Bau des Hallenbades erteilen. – Bevor es zur Festlegung auf diesen Plan kam, hielt der Berliner Architekt Peter Arnke vom Büro AHM-Architekten ein Referat zum Hallenbad-Bau. Die Architektengruppe AHM ist im Hallenbadbau einschlägig erfahren. Bruchköbel wird wohl, so ließ es Arnkes Vortrag bereits erkennen, ein kommunal geleitetes Hallenbad mit Schul-, Sport- und Freizeitcharakter bekommen.

Die Frage, was ein Hallenbad attraktiv macht, beleuchtete der Referent anhand erhobener Umfragezahlen in anderen Bädern. Erholung, Entspannen, Schwimmen, weniger jedoch ein übertriebener Spaßbad-Charakter ist es, was Menschen regelmäßig in ihr Bad lockt. Die Gesundheit erhalten durch regelmäßiges Schwimmen, das ist insbesondere älteren Menschen wichtig. Bei den „über 50ern“ findet sich in vielen Bädern ein Hauptteil der Besucher, und bekanntlich läuft die demografische Entwicklung auch in Bruchköbel und den umliegenden Orten in ein gehobenes Durchschnittsalter hinein. Der Zuspruch dieser Nutzer wird also steigen. Die andere große Gruppe der Nutzer findet sich bei Familien, bei Menschen um die 30 mit ihren Kindern.

Eine Umfrage brachte auch dies zutage: Wenn der Flair, das entspannende Angebot und die Architektur des Bades einladen sind, dann besteht auch die Bereitschaft, einen entsprechenden Eintrittspreis zu zahlen. Auch ist eine angeschlossene Sauna lohnend, weil dann auch Besucher von außerhalb das Bad besuchen, und weil die Sauna höhere Eintrittspreise ermöglicht als der reine Badebetrieb.

Es wird nun in den Arbeitsgruppen zu ermitteln sein, welches Profil das neue Hallenbad haben soll – Schwimm-, Lern-, Kinder-, auch ein Außenwarmbecken, ein Saunabetrieb können etwa vorgesehen werden. Es werden daraufhin das Bauvolumen, die Funktionsbereiche und eine effiziente Gebäudetechnik geplant. Nicht zuletzt geht es auch um die Finanzen. Die Annahme, dass das neue Bad weniger Energiekosten haben wird, ist wohl realistisch und berechtigt zu Hoffnungen. Auf der anderen Seite wird es zu neuen Kreditkosten kommen. Einen positiven Einfluss kann man durch Zuschüsse aus dem Hessischen Bäderprogramm erhoffen, wodurch die Finanzierungskosten sinken würden.
.

Jetzt oder nie

Kommentar von Jürgen Dick

Das neue Hallenbad ist vom Parlament beschlossen, und der Neubau ist auch nötig. Der derzeitige Altbau erfüllt wesentliche Standards etwa in der Kinder-, Familien- und Behindertenfreundlichkeit nicht mehr, verschlingt viel zuviel Energie und ist obendrein ein hässliches Trumm. Die kinder- und familienfreundliche Stadt, die Familien in die Stadt locken will, muss sich also um ihre lange versäumten Hausaufgaben bei der Verbesserung der Infrastruktur bemühen – alle umliegenden Kommunen haben inzwischen Ähnliches getan.

Nun haben für eine begrenzte Zeit die Bürger das Wort, und der Zeitplan, den Stadtrat Ringel für deren Beteiligung skizziert hat, ist akzeptabel. Vereine und Einzelpersonen, die in den Workshops mitmachen - jeder kann ab jetzt kreative Ideen einbringen.

Mit Interesse wird nun das Verhalten der Magistratsspitze und der diese stützenden beiden Parteien CDU und Grüne beobachtet werden. Wir erinnern uns: CDU wie auch Grüne, also die Partei des Bürgermeisters wie die des Ersten Stadtrates, hatten das Projekt wegen der Kosten abgelehnt. Die Frage der Finanzierung wird in der Tat eine scharfe Klippe darstellen, die man nur umrunden kann, wenn man von der eigenen Sache überzeugt ist. Bruchköbels Haushalt steht unter Aufsicht des Kreises. Der Neubau und die Kreditaufnahmen müssen also von dort genehmigt werden. Die Magistratspitze ist somit gefordert, das Thema konstruktiv und nachdrücklich zu vertreten - als eine notwendige Ersatzinvestition in die Infrastruktur einer Stadt, die sich weiterhin Mittelzentrum nennen will. Und es dürfen wichtige Fristen für die Beantragung von Zuschüssen nicht versäumt werden. Dafür, dass dies alles handwerklich sauber vollzogen wird, stehen die Stadtspitze und auch die hiesigen Fraktionen, selbst wenn sie dem Projekt kritisch gegenüberstehen, in der Pflicht.

.

(Archiv / veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 2.9.2010)

Renovierung oder Neubau?

Bürgerversammlung zum Hallenbad gut besucht

Bruchköbel – Nichts wesentlich Neues erfuhren am Montag die rund 200 Besucher der Bürgerversammlung zum Thema Hallenbad, dafür aber eine Statusmeldung zum aktuellen Stand der Planungen. Vor den relativ gut gefüllten Stuhlreihen nahmen Bürgermeister Maibach und der Erste Stadtrat Uwe Ringel Stellung zu Fragen rund um den Planungsfortschritt. Das Projekt war zu Ende vergangenen Jahres, für manche Beobachter überraschend, auf einen Antrag der SPD hin beschlossen worden.

Zunächst gab der Erste Stadtrat den Zuschauern in einer Bildpräsentation einen Überblick zur Geschichte des Hallenschwimmbads, und stellte mögliche Alternativen der Verwirklichung des anspruchsvollen Vorhabens dar. Das 1973 für rund 2,3 Millionen Mark (1,2 Mio Euro) errichtete Hallenbad ist seit 1987 immer wieder Gegenstand von Studien gewesen: Wie weiter mit dem Schwimmbad, wie ist die Attraktivität zu steigern, welche Modernisierungsmaßnahmen sind sinnvoll? Schon 1987 hatte man Bürger darüber befragt, ob das Bad in Richtung Wellnessbad oder eher als Sportbad zu entwickeln sei. 1988 und 1990 waren dann Studien zu Sanierung und Erweiterung erhoben worden. Schon damals habe man feststellen müssen, dass das Bad nicht mehr den allgemeinen Standards entspreche. 1995 und 2002 hatte man weitere Studien veranlasst.

Keine der Studien hatte zu einem umfassenden Umbau geführt, das Bad ist in all den Jahren stets in eher kleinen Schritten renoviert worden. Es wurden Nachbesserungen im Innenbereich vorgenommen, etwa neue Umkleidekabinen eingebaut, ein Sprungturm rückgebaut, optische Veränderungen vorgenommen, jedoch nie eine Totalsanierung durchgeführt.

Vor drei Jahren war dann eine Berliner Architektengruppe auf den Plan getreten. Die hatte vier Szenarien vorgestellt, von der „Low-Cost-“Lösung einer Zeltüberdachung des Freischwimmbades bis hin zum völligen Neubau auf dem Dreispitzgelände vor dem Viadukt. Interessant sind seither die als „Variante 2 – Totalsanierung und Modernisierung“ und „Variante 3 – Abriss und Neubau“ diskutierten Möglichkeiten – mit 5,4 bzw. 6,7 Millionen Euro Kosten wurden diese Alternativen damals beziffert.

Die heutige Nutzung des Bades ist stark durch die Auslastung durch Schulen und Vereine geprägt. Ringel präsentierte dazu einen Belegungsplan, der dies eindrucksvoll deutlich machte. Dieser Notwendigkeit werde auch ein neues Bad gerecht werden müssen – der Traum von einem reinen „Wellnessbad“, womöglich noch finanziert durch einen privaten Betreiber, passt nicht zum Nutzungsprofil des Bruchköbeler Bades. Immerhin ist aber bei Sanierung wie auch Neubau die Rede von einem Saunaanbau mit Saunagarten, wodurch eine neue Nutzergruppe erschlossen würde. Auch ein warmes Außenbecken haben die seinerzeitigen Planer bei Sanierung wie bei Neubau berücksichtigt.

Das Thema wird nun, vor dem Hintergrund des Beschlusses, neu zu bauen, weiter im zuständigen Bauausschuss beraten. Im Zentrum steht dabei die Finanzierung. In der Haushaltsrechnung sind erste Planungsgelder berücksichtigt, allerdings wartet man immer noch auf die Genehmigung der Kreisbehörden – damit soll es in 3-4 Wochen soweit sein, wie Bürgermeister Maibach mitteilte. Dann erst steht Geld zur Verfügung, um einen Planungsauftrag zu vergeben. Folglich konnten manche Fragen der Zuhörer nur unter Vorbehalt beantwortet werden. Ob es etwa auch in Zukunft ein 4-m-Becken geben könne, ist offen. Bei einem Neubau tendieren die Verantwortlichen offenbar dazu, auf den Tiefbereich zu verzichten.

Der Sprecher des Arbeitskreises „proSchwimmbad“, Reichelt, mahnte an, dass man sich frühzeitig um Fördermöglichkeiten des Landes und Bundes kümmern müsse – Stadtrat Ringel stimmte dem zu und erwähnte, dass für eine Renovierung wahrscheinlich mehr Zuschussmöglichkeiten genutzt werden könnten, als im Falle eines völligen Neubaus. Im Raum stehen dabei um die 2 Millionen Euro aus einem Landesförderprogramm.

ARCHIV; veröff. im "Bruchköbeler Kurier" v. 29.4.2010

Eng miteinander verknüpft

Kosten der Schwimmbäder

Bruchköbel – Zur Bürgerversammlung am 26. April im Bürgerhaus soll das Thema „Hallenbad“ zur Sprache kommen. In die Diskussion kam denn auch im Vorfeld wieder Bewegung. Die FDP forderte etwa, dass zu diesem Termin „konkrete Angaben“ über die zu erwartenden Kosten vorgelegt werden. Jedoch müssen wohl jegliche Zahlen noch unter Vorbehalt gesehen werden, letztlich dürften erst die Ergebnisse einer möglichen Ausschreibung des Projektes detaillierte Kostenbetrachtungen offenbaren.

Vor rund 3 Jahren hatte im Rathaussaal eine Projektgesellschaft den Stadtverordneten mehrere Alternativen vorgestellt – ein Hallenbadneubau war damals mit rund 6,7 Millionen Euro beziffert worden, wobei auch ein Sauna- und ein Gastronomiebereich in Rede war. Eine Totalrenovierung des bestehenden Hallenbades sollte nach den damaligen Vorstellungen auf rund 5,4 Millionen kommen. Auf der Basis dieser Zahlen war es in den Haushaltsberatungen zum Beschluss gekommen, 7 Millionen Euro für den Hallenbadneubau einzustellen.

In diesem Zusammenhang sind Zahlen interessant, die im alten Jahr von einem Wirtschaftsprüfer ermittelt worden waren. Der hatte die derzeitigen Kosten errechnet, die der Stadt durch den Betrieb des Schwimmbades entstehen. Zu beachten ist dabei, dass die Stadt ihre Bäderbetriebe in einem Eigenbetrieb führt, der jedes Jahr eine eigene Kosten- und Leistungsabrechnung vorlegt. Zu diesen Bäderbetrieben gehören der Bärensee, das Hallenbad und das Schwimmbad. Der Bärensee fährt im Jahr ein Plus von rund 200.000 Euro ein, die beiden Schwimmbäder kommen auf ein Minus von rund 600.000 Euro. Daraus errechnet sich ein Jahresbedarf von rund 400.000 Euro an Zuschüssen für die Bäder.

Der Wirtschaftsprüfer hatte nun ein Szenario berechnet für den Fall, dass man das Hallenbad aus Kostengründen schließen würde. Dann, so der Prüfer, würden Verluste in Höhe von 271.665 Euro wegfallen. Diesen Betrag errechneten die Prüfer somit als Netto-Zuschuss, der alleine aus dem Betrieb des Hallenbades entsteht. Jedoch dürfte diese Zahl nicht auf den einzelnen Euro genau belastbar sein. Denn die Technik des Hallenbades ist mit derjenigen des Freibades verknüpft. Trotz Schließung des Hallenbades würde ein Teil der darin befindlichen Technik weiter betrieben werden, was wiederum weitere Kosten wie Gebäudepflege usw. mit sich bringen würde.

Seit einiger Zeit ist in Bruchköbel auch die Initiative „proSchwimmbad“ auf den Plan getreten, ein Zusammenschluss von Vereinen und Nutzern des Schwimmbades. Diese führt und aktualisiert inzwischen auf ihrer Webseite „badbrk.blogspot.com“ eine Kostenrechnung für einen Hallenbad-Neubau. Folgt man deren Zahlen, würde sich der Neubau eines Hallenbades sogar als Geschäft für die Stadt gestalten, verglichen mit dem derzeitigen Zustand. Man rechnet bei den Investitionskosten etwa Zuschüsse aus einem Fonds des Landes Hessen mit ein (1,8 Millionen) sowie weitere Möglichkeiten, die die Kosten für die Stadt drücken könnten. Bei derzeit niedrigen Zinsen wäre der jährliche Zuschussbedarf für das Hallenbad sogar auf unter 100.000 Euro zu drücken, so „proSchwimmbad“ optimistisch, deren Rechnung allerdings unter Vorbehalten gesehen werden muss. Eine direkte Vergleichbarkeit der „proSchwimmbad“-Zahlen mit der städtischen Wirtschaftsrechnung ist jedenfalls schwierig zu bewerkstelligen, weil isolierte Kostenanteile alleine des Hallenbades aus den städtischen Zahlen nur unter Mühen herauszurechnen sind. Es wird hieraus jedenfalls deutlich, dass die Nutzung der personellen und weiterer Ressourcen und der Betrieb der drei Bäderabteilungen eng miteinander verknüpft sind.

(Archiv / Veröff. im "Bruchköbeler Kurier" vom 22.4.2010)

2007er Bürgermeisterwahl
2008er Haushalt
2009er Haushalt
2010er Haushalt
2011er Haushalt
2011er Kommunalwahl
2012 2013er Haushalt
2013er Bürgermeisterwahl
2014er Haushalt
37 Grad Celsius
Bauen und Verkehr
Bruchköbel wird neu
Bruchkoebel goes live
Cyberkewel
Ehrungen und Krönungen
Gesellschaft
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren