9
Feb
2011

Solide Arbeit statt Wahlkampf gefordert

Bruchköbel – In einer aktuellen Pressemitteilung appelliert der Aktionskreis pro Hallenbad an CDU, FDP und Grüne, das Projekt eines Hallenbad-Neubaues nicht in billiger Art und Weise im Wahlkampf zu missbrauchen. Man reagiert damit auf eine Pressemitteilung dieser Parteien im „Hanauer Anzeiger“ vom Samstag.

„Es geht bei dem vom Parlament beschlossenen Neubau eines Hallenbades letztlich um die Frage, ob sich die Stadt Bruchköbel der Entwicklung ihrer Infrastrukturen in verantwortungsvoller Weise annimmt“, so Wolfgang Reichelt, Sprecher des Aktionskreises. Das alte Hallenbad sei absehbar nicht mehr sicher zu betreiben. Es bestehe das Risiko, dass es technisch ausfällt. Im vergangenen Herbst schon habe eine längere Schließung gedroht, als die verblichene PVC-Folienauskleidung, die bereits selbst ein Provisorium sei, gerissen war. Letztlich habe sie noch einmal geflickt werden können.

Das Hallenbad werde von zahlreichen Vereinen und Gruppen genutzt, von DLRG, Sportvereinen, über Kinderschwimmkurse bis zum Seniorensport, und für den Schwimmunterricht der Schulen. Viele Familien, Eltern, Jugend und Kinder bauten darauf, dass ein zukunftsfähiges Bad als sozialer Faktor der Stadt bestehen bleibt und Zukunft hat.

Was die behauptete Verdoppelung der Zuschüsse an die Schwimmbadbetriebe angehe, so fordert der Aktionskreis den Magistrat und die genannten Parteien auf, die zugrundeliegenden Berechnungen offenzulegen. Es liege noch gar keine Planung, geschweige denn eine solide Kalkulation vor. Also sei es erstaunlich, dass bereits Zahlen einer angeblichen Jahresbelastung gehandelt würden. Hier gehe es wohl um billige Wahlkampf-Effekthascherei. Und es habe doch der erste Stadtrat Uwe Ringel (Grüne) gerade vor dem Parlament verkündet, er müsse zunächst zahlreiche, in den Bürgerworkshops aufgelistete mögliche Varianten vorplanen, um überhaupt Kosten schätzen zu können.

Der Stadtrat habe die für diese Vorplanungen notwendige Summe auf deutlich über 200.000 Euro beziffert, was in dieser Höhe allerdings dann auch wieder fragwürdig sei. Wenn der Erste Stadtrat allen Ernstes die Absicht habe, alle in Bürgerworkshops angedachten Bauvarianten planen zu wollen, dann müsse er sich fragen lassen, ob Parteiräson und Wahlkampf den Hintergrund derartiger Übertreibungen bilden. Jeder Bauherr müsse sich schließlich auf einen Entwurf fokussieren, den er dann weiterverfolgt. Eigene Nachfragen des Aktionskreises etwa in Maintal hätten ergeben, dass man in einem solchen Planungsstadium mit unter 30.000 Euro zurechtkommt. Den Kontakt dorthin werde der Aktionskreis dem Büro des ersten Stadtrates und des Bürgermeisters zukommen lassen.

Der Aktionskreis weist auch darauf hin, dass Zuschüsse des Landes die Investitionssumme senken werden. Die CDU/FDP-Landesregierung werbe ausdrücklich damit, ihre angebotenen Zuschüsse zu nutzen. Weiterhin lasse sich absehen, dass moderne Technik den jetzigen hohen Strom- und Wärmeverbrauch deutlich mindern wird. Technik und schlechte Dämmung auf dem Stand der 70er, 80er Jahre unverändert beizubehalten, sei vor dem Hintergrund allgegenwärtigen Energiesparens nicht mehr verantwortbar.

Der Aktionskreis erwarte, dass das Thema nicht fahrlässig, mit Neigung zur Präsentation von „Horrorzahlen“, dem Wahlkampf anheim gegeben wird. Magistrat, Bürgermeister, Erster Stadtrat und städtisches Bauamt seien nicht dem Wahlkampf und seinen Stimmungen verpflichtet. Im Vordergrund amtlicher, vom Bürger bezahlter Pflichterfüllung dürfe statt Wahlkampfes eine solide Arbeit am Projekt erwartet werden. Versierte Baufachleute wissen, dass die Planungsphase den entscheidenden Schlüssel für die Vermeidung von Zusatzkosten darstellt. Die Hinzuziehung eines fachlich versierten Architektenbüros, das man im Hinblick auf effektive Kostenbegrenzung in die Pflicht nimmt, sei nun bald angezeigt.

Alle Bürger, denen am Bestehen eines modernen Hallenbades gelegen ist, werden die Aktivitäten der amtlichen Stellen aufmerksam verfolgen und auch die Aussagen der Parteien daraufhin prüfen, ob mit dem Thema in fairer Weise umgegangen werde, oder ob man versuche, eine „Dagegen“-Stimmung zu erzeugen. Der Aktionskreis pro Hallenbad habe inzwischen viele Daten und Fakten zusammengetragen und der Stadt wiederholt Mithilfe angeboten. Man präsentiert auf eigener Homepage eine laufend nach bestem Wissen aktualisierte Kalkulation der Wirtschaftlichkeit eines neuen Bades*. Der Aktionskreis “pro Hallenbad” ist ein parteiunabhängiger Zusammenschluss der Schwimm- und Tauchsportvereine, der Gymnastikgruppen für Erwachsene bis hin zu Kleinstkindern, von Individualschwimmern und Kennern des Schulsports.

(Archiv / erschienen im „Bruchköbeler Kurier“ vom 10.2.2011)

*http://sites.google.com/site/bruchkoebelhallenbad/

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