21
Apr
2010

Eng miteinander verknüpft

Kosten der Schwimmbäder

Bruchköbel – Zur Bürgerversammlung am 26. April im Bürgerhaus soll das Thema „Hallenbad“ zur Sprache kommen. In die Diskussion kam denn auch im Vorfeld wieder Bewegung. Die FDP forderte etwa, dass zu diesem Termin „konkrete Angaben“ über die zu erwartenden Kosten vorgelegt werden. Jedoch müssen wohl jegliche Zahlen noch unter Vorbehalt gesehen werden, letztlich dürften erst die Ergebnisse einer möglichen Ausschreibung des Projektes detaillierte Kostenbetrachtungen offenbaren.

Vor rund 3 Jahren hatte im Rathaussaal eine Projektgesellschaft den Stadtverordneten mehrere Alternativen vorgestellt – ein Hallenbadneubau war damals mit rund 6,7 Millionen Euro beziffert worden, wobei auch ein Sauna- und ein Gastronomiebereich in Rede war. Eine Totalrenovierung des bestehenden Hallenbades sollte nach den damaligen Vorstellungen auf rund 5,4 Millionen kommen. Auf der Basis dieser Zahlen war es in den Haushaltsberatungen zum Beschluss gekommen, 7 Millionen Euro für den Hallenbadneubau einzustellen.

In diesem Zusammenhang sind Zahlen interessant, die im alten Jahr von einem Wirtschaftsprüfer ermittelt worden waren. Der hatte die derzeitigen Kosten errechnet, die der Stadt durch den Betrieb des Schwimmbades entstehen. Zu beachten ist dabei, dass die Stadt ihre Bäderbetriebe in einem Eigenbetrieb führt, der jedes Jahr eine eigene Kosten- und Leistungsabrechnung vorlegt. Zu diesen Bäderbetrieben gehören der Bärensee, das Hallenbad und das Schwimmbad. Der Bärensee fährt im Jahr ein Plus von rund 200.000 Euro ein, die beiden Schwimmbäder kommen auf ein Minus von rund 600.000 Euro. Daraus errechnet sich ein Jahresbedarf von rund 400.000 Euro an Zuschüssen für die Bäder.

Der Wirtschaftsprüfer hatte nun ein Szenario berechnet für den Fall, dass man das Hallenbad aus Kostengründen schließen würde. Dann, so der Prüfer, würden Verluste in Höhe von 271.665 Euro wegfallen. Diesen Betrag errechneten die Prüfer somit als Netto-Zuschuss, der alleine aus dem Betrieb des Hallenbades entsteht. Jedoch dürfte diese Zahl nicht auf den einzelnen Euro genau belastbar sein. Denn die Technik des Hallenbades ist mit derjenigen des Freibades verknüpft. Trotz Schließung des Hallenbades würde ein Teil der darin befindlichen Technik weiter betrieben werden, was wiederum weitere Kosten wie Gebäudepflege usw. mit sich bringen würde.

Seit einiger Zeit ist in Bruchköbel auch die Initiative „proSchwimmbad“ auf den Plan getreten, ein Zusammenschluss von Vereinen und Nutzern des Schwimmbades. Diese führt und aktualisiert inzwischen auf ihrer Webseite „badbrk.blogspot.com“ eine Kostenrechnung für einen Hallenbad-Neubau. Folgt man deren Zahlen, würde sich der Neubau eines Hallenbades sogar als Geschäft für die Stadt gestalten, verglichen mit dem derzeitigen Zustand. Man rechnet bei den Investitionskosten etwa Zuschüsse aus einem Fonds des Landes Hessen mit ein (1,8 Millionen) sowie weitere Möglichkeiten, die die Kosten für die Stadt drücken könnten. Bei derzeit niedrigen Zinsen wäre der jährliche Zuschussbedarf für das Hallenbad sogar auf unter 100.000 Euro zu drücken, so „proSchwimmbad“ optimistisch, deren Rechnung allerdings unter Vorbehalten gesehen werden muss. Eine direkte Vergleichbarkeit der „proSchwimmbad“-Zahlen mit der städtischen Wirtschaftsrechnung ist jedenfalls schwierig zu bewerkstelligen, weil isolierte Kostenanteile alleine des Hallenbades aus den städtischen Zahlen nur unter Mühen herauszurechnen sind. Es wird hieraus jedenfalls deutlich, dass die Nutzung der personellen und weiterer Ressourcen und der Betrieb der drei Bäderabteilungen eng miteinander verknüpft sind.

(Archiv / Veröff. im "Bruchköbeler Kurier" vom 22.4.2010)

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