Kultur live 'n local

Durchwachsenes Wetter, aber tolle Stimmung

(Bruchköbel/jgd) - Das Hof- und Gassenfest traf am Wochenende auf durchmischtes Wetter: Pünktlich zum Start, der offiziellen Eröffnung im Hof des Neuen Spielhauses mit Bürgermeister Günter Maibach und dem Vorsitzenden des 1. Bruchköbeler Kulturvereins "Wundertüte", Sven Kusnetzoff, setzte ein lästiger Nieselregen ein - der aber zum Glück nach kurzer Zeit wieder versiegte.

Der Bürgermeister freute sich vor den Eröffnungsgästen über das nunmehr im 25. Jahr stattfindende Fest im Ortskern, das für viele "das schönste Fest der Stadt" geworden sei. Letzteres gerade deswegen , weil es unkonventionell daherkomme und jedes Jahr mit viel Eigeninitiative von Bürgern, Vereinen und Geschäften in Gang gesetzt werde. Sven Kusnetzoff wies auf das vielfältige Progranm hin, das man in den zehn teilnehmenden Höfen erleben könne. Wie wahr. Etwa ab 20 Uhr begannen sich die "Locations" zwischen Freiem Platz und Heeggraben so langsam zu füllen. So war etwa die "lange Cocktail-Meile" am Optimum-Haus von Volker Meyer bald gut besetzt. Der "Hof Keim", direkt gegenüber dem Rathaus gelegen, übernahm zum erstem Mal die Beschallung desselben. Und im Innenhof des Neuen Spielhauses ließ es der Kulturverein "Wundertüte" rocken, und manches prominente Gesicht aus der Stadtpolitik gab sich hier ein Stelldichein. Auch die langjährige Erste Vorsitzende des Kulturvereins, Marianne Walter, hatte es sich nicht nehmen lassen, zum 25-Jahr-Jubiläum in "den Hof" (Vereinsjargon) zu kommen. Immerhin hatte das Hof- und Gassenfest in den Gründerjahren unter ihrer robusten Führung den Stellenwert gewonnen, welchen das Fest inzwischen für das städtischen Festgeschehen hat. Und die Eigeninitiative von Vereinen und Bürgern wird in den nächsten Jahren vor allem angesichts der vielfältig diskutierten Sparmaßnahmen wieder schwer im Kommen sein - man kann also mit einiger Berechtigung sagen,dass die Erfinder des Hof- und Gassenfestes damals, 1989, als sie diese besonderen Stadtfeiertage ins Leben riefen, ihrer Zeit voraus gewesen sind.

Frühling in der historischen Altstadt

Beliebter Ostermarkt

(Bruchköbel/jgd) - Das milde Frühlingswetter gab dem diesjährigen Ostermarkt im historischen Stadtzentrum von Bruchköbel, veranstaltet und koordiniert von der Stadtmarketing GmbH, zusätzlichen Schub: Insgesamt dürfte sich am Sonntag eine gut vierstellige Zahl an Besuchern auf dem Freien Platz eingefunden haben, um inmitten österlicher Marktbuden zu entspannen und das Angebot des Verkaufsoffenen Sonntags in zahlreichen Geschäften für einen Bummel außerhalb der alltäglichen Betriebszeiten zu nutzen. Viele Geschäfte warteten dabei mit originellen Aktionen für die Besucher auf, und hatten ihr besonderes Engagement auch schon vorab öffentlich angekündigt. Fast 30 Läden und Geschäfte hatten sich am Verkaufsoffenen Sonntag beteiligt und schon vorab ihr "Heute Geöffnet!" bekanntgegeben. So strömten dann besonders ab der Mittagszeit die Besucher in Scharen in das Stadtinnere.

Auf dem eigentlichen Veranstaltungsort des Ostermarktes, dem Freien Platz zwischen altem Rathaus, Bibliothek und Spielhaus boten viele Stände österliche Snacks und Süßes an, auch lockten kunsthandwerkliche Stände. Man konnte Pflanzen erstehen und Ostereier gravieren lassen. Auch gab es ein Kinderkarussell für die Kleinen, das im pausenlosen Einsatz war. Den Brunnen vor der Stadtbibliothek hatte die Landfrauenvereinigung wieder österlich geschmückt. Ein Höhepunkt des Ostermarktes war wieder einmal die Modenschau im Innenhof des Altstadt-Centers, dargeboten von Magic Mode, Der Wäscheschrank, Lappland Kindermoden und Optimum Augenoptik - die Trends für die Frühjahr/Sommersaison für Groß und auch für Klein gab's dabei in einer kompakten Catwalk-Inszenierung zu sehen und zu bestaunen. Die Auftritte der Allerkleinsten fanden unter den dicht gedrängt stehenden neugierigen Besuchern besonders viel begeisterten Zuspruch.

Erst lange nach 18 Uhr, als mit dem Ostermarkt auch der offizielle Zeitrahmen für den verkaufsoffenen Sonntag seinem Ende zuging, ebbte das Leben im Stadtzentrum so langsam ab. Viele Besucher besetzten dann aber noch die Plätze in der umgebenden Gastronomie. Der Handwerker- und Gewerbeverein meldete sich mit einer Pressemitteilung, siehe in diesem BK.

Niederissigheimer Lindwurm entzückte das Volk

Wieder phantasievoller Umzug im Stadtteil

(Bruchköbel/jgd) - Bunter Trubel beim legendären Fastnachtsumzug des Niederissigheimer Carneval Clubs (NCC): tausende Zuschauer säumten die Straßen, als sich der Lindwurm um nicht ganz, aber immerhin fast genau circa um Punkt 13:11 Uhr ab der Karl-Eidmann-Straße in seine närrische Bewegung versetzte. Natürlich eröffnete traditionell der Rat des NCC mit seinem Wespenwagen den Zug, gefolgt von seinen flott anzuschauenden Gardemädchen und der Sänfte des Regentenpaars der Heike der Ersten und des Thomas des Zweiten. Alle warfen sie eifrig Präsente unters Volk, und dieses huldigte den beiden darob mit lauten "Helau!"-Rufen. Ein bißchen stolz sind die NCC-Altgardisten schon auf ihren Zug, denn der gehört inzwischen zum Stadtteil, ist quasi bereits etwas Historisches, und es gibt sogar nicht wenige, die den NCC-Zug für den eigentlichen Faschingsumzug in der Region halten - eben weil es hier so urtümlich und kernig zugeht. In diesem Jahr könnte es auch der bislang längste Niederissigheimer Umzug aller Zeiten gewesen sein.

Zahlreiche Motivwagen zeugten entweder vom fröhlichen Hang zur Selbstdarstellung der teilnehmenden Gruppen und Vereine, oder sie nahmen städtische Themen der vergangenen Monate aufs Korn. Wie selbstverständlich fuhr zum Beispiel die im Bürgermeisterwahlkampf bekannt gewordene S-Bahn mit, ein riesiges, liebevoll zusammen gezimmertes Gefährt mit aufgemaltem Streckenplan (Endstation: Fliegerhorst), das vermutlich wegen der angezogenen Handbremsen kräftig rauchte und stank, und aus dessen Fenstern eifrig Süßes an das umstehende Narrenvolk verteilt wurde. Die teilnehmenden Blaskapellen kamen zum Beispiel von der Niederissigheimer Feuerwehr, und es lieferten auch Gäste von außerhalb, etwa aus Ronneburg, die passende Musik. In Zeiten der Haushaltsdebatten selbstverständlich eher bescheiden und klein gehalten war der Wagen des Magistrates. Aus diesem wurde das Steuergeld im Beisein des Bürgermeisters an diesem Tag quasi zum Fenster hinausgeworfen, hier allerdings einmal in der Form von Bonbons. So konnten sich die Stadtoberen das Wohlwollen des Volkes sichern und ernteten sogar zustimmende "Helau!"-Rufe.

Nach dem "Space Shuttle" des vergangenen Jahres brachten die "Issgemer Jungs" diesmal den wohl aufsehenerregendsten Wagen des Zuges: eine Fregatte mit ausgesetzter, sich ständig auf und ab bewegender Landeplattform für einen ADAC-Hubschrauber. Das Gefährt wurde von waschecht kostümierten Offizieren und Matrosen in Bewegung gehalten. Hier war das Ergebnis vieler Arbeitsstunden zu besichtigen, und wie zu hören ist, brachten die "Issgemer Jungs" ihr Werk auch bei weiteren Carnevalsumzügen in der Gegend zur Aufführung. Letztlich kann aber keine Erzählung dem Niederissigheimer Umzug gerecht werden. Es ist kaum möglich, die vielen großen und auch kleinen, liebevollen Beiträge der vielen Vereine und auch Einzelpersonen aufzuzählen. Bei einer derartigen Veranstaltung gilt - die muss man selbst erlebt haben. Wem das in diesem Jahr nicht gelungen ist, der weiss allerdings, dass er im nächsten wieder die Gelegenheit dazu hat. Es gibt nämlich, dank dem NCC, noch Sicherheiten im Leben, auf die einfach Verlass ist. Der BK bringt auf seiner Homepage "www.bruchkoebelerkurier.de" eine Fotostrecke, die einige Eindrücke vermittelt.

Mais- und Kürbisfest mit „Langer Meile“ voller Erfolg

(Bruchköbel/pm/jgd) – Das am Sonntag, den 13. Oktober 2013, zum zehnten Male veranstaltete Mais- und Kürbisfest in der historischen Innenstadt Bruchköbel erwies sich als voller Erfolg. Eine Vielzahl von Besuchern aus Bruchköbel und dem Umland besuchte das beliebte Herbstfest. Dazu trug nicht zuletzt das freundliche Wetter vom Typ "Goldener Oktober" bei, als nämlich am Nachmittag die Sonne herauskam. Die Besucher flanierten über das Fest, das in diesem Jahr erweitert wurde: Neben dem Festgeschehen rund um den Freien Platz gab es vielfältige Aktivitäten vor dem Bürgerhaus. Auf dem Freien Platz sorgte die Band „Danny´s little Tennessee“ mit der legendären Sängerin Danny June Smith zum Auftakt von 11 bis 13 Uhr für Stimmung. Hier präsentierten zugleich die Marktbeschicker ein vielfältiges Angebot an herbstlichem Kunsthandwerk und Kulinarisches rund um das Thema Mais und Kürbis. Auf dem Fritz-Horst-Platz vor dem Bürgerhaus konnten die Besucher gleichzeitig den bunten, ganztägig von der SG Bruchköbel veranstalteten Flohmarkt besuchen und sich am Essens- und Getränkestand des Fördervereins der Heinrich Böll-Schule stärken.
Um 13 Uhr öffneten die Bruchköbeler Geschäftsleute bis 18 Uhr ihre Läden. Vielfältige Sonderaktivitäten boten diesmal auch Einzelhändler rund um den Fritz-Horst-Platz an, der ab 14 Uhr zudem von den Schülerbands der Heinrich Böll-Schule „Blue Fame“ und der Akustikband „Fayette“ bespielt wurde. Gleichzeitig führten nacheinander die Tanzschule Lutz sowie der Verein Eltern Kind Sozial e.V. Kinder- und Jungendtanzaufführungen auf der Bühne am Freien Platz auf. Um 15 Uhr veranstalteten die Geschäfte Magic Mode, Optimum Volker Meyer Augenoptik, Der Wäscheschrank und Lappland Kindermoden wieder ihre beliebte Modenschau. Links und rechts des "Catwalk" dränten sich denn auch die Besucherinnen und Besucher, um live mitzuerleben, was diesen Herbst und Winter angesagt sein wird. Um 16.30 Uhr verlängerte Bürgermeister Günter Maibach im Beisein von zahlreichen geladenen Hoheiten aus der Region offiziell auf der Bühne am Freien Platz die Amtszeit der 4. Bruchköbeler Zuckermaiskönigin Isabell I. um ein weiteres Jahr. Gemeinsam prämierten danach Isabell I. und der Bürgermeister die schönsten Kürbisse des Kürbisschnitzwettbewerbs und losten aus allen in diesem Jahr abgegebenen Bonuscards den glücklichen Gewinner eines vom Stadtmarketingverein und HGV gesponserten iPad aus. Zudem erhielten die Kinder einen Preis, deren Luftballons beim Luftballon-Weitflugwettbewerb am Blumenmarkt am weitesten geflogen sind. Schließlich übergab Bürgermeister Günter Maibach einen Blumenstrauß an einen Kunden, der anlässlich der Servicewochen im Mai eine Bewertung des Serviceangebots abgegeben hatte. Aus allen abgegebenen Bewertungsabschnitten waren im Vorfeld drei Karten ausgelost worden. Das Mais- und Kürbisfest ist in den zehn Jahren seines Bestehens zum festen und originellen Element im Reigen der Bruchköbeler Feste geworden.

Wieder Tausende beim Altstadtfest

Tanz, Musik und Schwoof im historischen Ortskern

(Bruchköbel/jgd) - Nachdem Bürgermeister Günter Maibach am Freitag das Bruchköbeler Altstadtfest mit einem zünftigen Bierfassanstich inclusive Schaumdusche eröffnet hatte, ging es gleich anschließend los mit drei Tagen purer Party im historischen Stadtkern Bruchköbels. Am Freitag und Samstag meinte es das Wetter dabei ausgesprochen gut mit den Feiernden wie auch mit den Sportlern, die am Samstag zu den Laufwettbewerben für Jung und Alt antraten, und dann am Sonntagmorgen die Fahrraddisziplinen auskosteten

Am Eröffnungsabend hatte zunächst, kurz nach dem Bieranstich und nach dem Auftakt mit einem Sternlauf der Feuerwehren, die Band "Mixxed Up" ihren großen Auftritt. Besonders das frische und freche Programm von Amy Winehouse bis AC/DC, mit hübschen Frontladies und viel Glitzer und Glamour hatten viele so derbe schön nicht erwartet. Da war eine echte Stadtfestband am Werk, die man vermutlich in Bruchköbel nicht zum letzten Mal gesehen hat, denn der Zuspruch des Publikums war groß. Am Samstag lieferte mit den hiesigen Regionalmatadoren von "Helium 6" eine weitere Partyband ihr Programm ab, dies aber eher routiniert und nicht in letzter Konsequenz zündend - wenngleich die Hits "saßen" und vom Publikum dankbar angenommen wurden. Die abendlichen Musikprogramme waren aber bei weitem nicht der einzige Höhepunkt des Altstadtfestes. Bei diesem zentralen Fest macht's die Mischung. Kunstinteressierte wagen zum Beispiel einen Seitensprung in die Räume des ARTrium, wo derzeit die vielbeachtete, wenn auch etwas sperrig titulierte Ausstellung "Die Darstellung des Weiblichen durch das Weibliche" zum Betrachten und Erleben einlädt. Ein geöffnetes Heimatmuseum, ein Sternlauf unter Teilnahme der "Lowland Pipes", eine Stadtführung mit Altstadt-Insidergeschichten - man konnte wieder mal was erleben beim altstadtfest, wenn man sich Zeit und Muße dafür nahm. Der Sonntag war mit einem Schwerpunkt den Kindern gewidmet. Zwar wollte die Sonne nicht so wie an den beiden Vortagen herauskommen, aber der Flohmarkt etwa in der Hepplergasse konnte dennoch abgehalten werden. Am Sonntagnachmittag strömten dann auch viele Besucher von auswärts zum verkaufsoffenen Sonntag ins Stadtinnere, und dabei auch auf den zum Festplatz umfunktionierten Freien Platz. Musikalisch brachte zum Mittag die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr ihren klangstarken Orchestersound zum Einsatz, auf der Bühne gab es später weitere dezente Livemusik, und die Feuershow "Mystique" beendete am Abend das dreitägige Fest. Wohl mehrere tausend Besucher hatten am Ende das Altstadtfest erlebt. - Zur Beachtung: Kolumnistin Nicole Neunemann-Güth hat ihre ganz eigenen (und eigenartigen) Eindrücke vom Fest aufgeschrieben, siehe diese in der "Moment Mal"-Rubrik.



Die Rewe-Party

Kommentar von Jürgen Dick

Seit 2008 ist sie der Aufreger beim Altstadtfest: Die Jugendversammlung vor dem "Rewe", immer wieder gerne kritisch kommentiert von Bruchköbels Politik und neuerdings auch in Facebook, wo man am Wochenende über "die Jugend vor dem Rewe" schimpfte wie die Rohrspatzen.

Aus zweiter oder auch dritter Hand erfährt jeder, der will, ziemlich erschreckende Geschichten von alkoholisierten Jugendlichen, die angeblich in, vor und um den Rewe herum massenhaft ihr Unwesen treiben.

Der Schreiber dieser Zeilen wollte es am letzten Samstag also einmal genau wissen und weilte ab 21:45 Uhr vor, um und auch oberhalb des Rewe, und dokumentierte alles was er sah mit der Kamera. Etwa 150 Jugendliche standen zu jener Zeit vornehmlich deswegen vor dem Rewe herum, weil dort andere Jugendliche anzutreffen waren. Nicht weit entfernt wachten einige Polizisten eher entspannt über das Geschehen. Die grassierenden Horrorgeschichten von torkelnden Jugendlichen konnte diese Stichprobe nicht bestätigen. Und Alkoholausschank an Jugendliche unter 18, den gab's im Markt selbst schon mal gar nicht. Dort wurde nämlich streng der Ausweis kontrolliert. Die Kassiererinnen waren da sehr eindeutig und wohl auch deswegen genervt. Für die ist das Altstadtfest ein anstrengender Abend. An jeder Kasse 30 Jugendliche, jede(r) mit maximal zwei Artikeln in der Hand, dann noch Ausweiskontrollen machen, das ist für die Angestellten sehr arbeitsintensiv.

Die Jugendlichen vor und im Rewe selbst waren trotzdem alle miteinander sichtlich gut gelaunt. So fröhliche Schlangen sieht man in Supermärkten selten. Von Aggressionen war zu der Zeit nichts zu spüren. Auch beim Testkauf eines Bechers Kaffee aus dem Kühlregal erlebte der Schreiber dieser Zeilen keinerlei Belästigungen.

Das eigentliche Problem dürfte vor allem die faktische "Sperrung" des Rewe-Parkplatzes durch die Anwesenden sein, die sich wie eine zähe Masse nur langsam zur Seite bewegen, wenn mal ein Auto auf den Parkplatz fahren will. Vor lauter Jugendbewachung scheinen dabei die Behörden das Naheliegende nie in Betracht gezogen zu haben: Den Parkplatz an den beiden Festabenden einfach mal für zwei, drei Stunden für die weitere Zufahrt zu sperren. Zugeparkt ist er wegen des Festes dann ohnehin schon. Die Gefährdung durch hereinfahrende Autos wäre somit gebannt, die Wahrscheinlichkeit für Unfälle oder Streitereien deutlich herabgesetzt. Aber, zugegeben, der Schreiber dieser Zeilen ist halt kein Verkehrsexperte. Die tausend Gegenargumente aus Politik, Verwaltung und Facebook, die diesen Gedanken todsicher in eine dumme Idee verwandeln werden, kann er also nicht kennen. Man übe also Nachsicht mit ihm.

Kultursommer Main-Kinzig: Bruchköbel ist dabei

Bruchköbeler Beitrag kommt vom Kulturverein Wundertüte

(Bruchköbel/jgd) - Die Kulturförderung beim Main-Kinzig-Kreis ist Träger der Veranstaltungsreihe "Kultursommer Main-Kinzig-Fulda". Das dortige Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus hat jetzt ein eindrucksvolles Programm auf die Beine gestellt, das den Bürgern der hiesigen Region für die Zeit vom 30. Mai bis zum 8. September viele bemerkenswerte kulturelle Leckerbissen anbietet. Das hübsch und übersichtlich gestaltete Programmheft des Kultursommers liegt inzwischen an vielen öffentlichen Stellen aus, wie etwa in Sparkassen und Amtsfoyers. Es ist dies ein anschaulich gestalteter Katalog, den man sich bald besorgen und für die Sommerzeit bereitlegen sollte. Viele Termine in vielen Kommunen entlang der Kinzig bis hinauf nach Fulda sind darin übersichtlich dargestellt: Musik, Tanz, Theater und Freiluftveranstaltungen. Für die Bürger ergibt sich so ein tolles kleines Kompendium schöner Ereignis- und Ausflugstips, für sonnige Wochenenden, für den ganzen Sommer. Das alljährliche Sommerprogramm erarbeitet der Fachbereich Kultur des Main-Kinzig-Kreises zusammen mit dem Kreis Fulda. Direkt aus den Kommunen der Region kommen dabei viele Ideen und kreative Beiträge. Dessen Kultursommerbüro plant die Kunst- und Kulturveranstaltungen und veröffentlicht alles in besagtem Veranstaltungskalender, der natürlich auch online zur Verfügung steht (www.kultursommer-hessen.de). Der Kulturförderung des Main-Kinzig-Kreises obliegt die Geschäftsführung des Kultursommer.

Mit seinem beliebten "Jazz auf dem Bauernhof" ist in diesem Jahr der Bruchköbeler Kulturverein "Wundertüte" beim Kultursommer des Kreises mit dabei. Die Veranstaltung ist im Katalog als Bruchköbeler Sommerbeitrag aufgeführt, sie findet am 27. Juli auf dem Hof Wilhelmi entweder als Open-Air-Ereignis oder aber in der urigen "Kulturscheune" statt. Beim Kulturverein freut man sich natürlich über die regionale Aufmerksamkeit, die man durch das Mitmachen beim Kultursommer Main-Kinzig erzeugt. "Und unser Sommerjazzabend ist dabei sogar nur der eine Teil einer zweitägigen Doppelveranstaltung", betont Sven Kusnetzoff, Vorstand des Vereins. "Schon am Tag zuvor machen wir an gleicher Stelle nämlich ein ganz großes Fass auf. Dann bringen die 'Glitter Twins' ihr authentisches Rolling-Stones-Programm auf die Bühne der Kulturscheune!" Das Besondere an diesem Datum sei, so Kusnetzoff, dass man mit dem 26. Juli genau am Tage des 70. Geburtstages von Sir Mick Jagger, dem bereits heute legendären Sängers der 'Rolling Stones', zur Geburtstagsparty mit einer Band einlädt, die in Klang und Auftreten die "Stones" darstellt. "Das ist wahrscheinlich die einzige Feier dieser Art an diesem denkwürdigen Tag in Deutschland, das ist fast schon kulturhistorisch!", freut sich der Vorsitzende der "Wundertüte". Aber auch darüber hinaus könne sich das Sommerprogramm des Vereins sehen lassen, so Sven Kusnetzoff weiter. Denn man feiert ja bereits am 21.-23. Juni das beliebte Hof- und Gassenfest. Auch dies wieder ein Freiluft-Ereignis mitten im historischen Stadtkern Bruchköbels, mit tollem Programm im Hof des Neuen Spielhauses. Wenn das Wetter stimmt, werden auch da die Besucherzahlen wieder nichts zu wünschen übrig lassen, so freuen sich der Kulturverein und alle weiteren Höfe, die dabei mitmachen, bereits jetzt.

Eine tanzbare Rocknacht

(Bruchköbel/jgd) – Zwei tolle Musikgruppen, eine schöne Veranstaltungshalle, und ein zum Tanzen hoch motiviertes Publikum: Eigentlich stimmten die Rahmenbedingungen bei der Bruchköbler Rocknacht am vergangenen Samstag. Lediglich die Besucherzahl ließ dann doch zu wünschen übrig. Nur knapp 100 Zuschauer kamen zum Doppelkonzert der beiden Hanauer Gruppen Companions und So-Da. Beide Bands zeigten indes, was mit ungehemmter Spielfreude in Verbindung mit ausgefeilter Beschallungstechnik möglich ist. So eine perfekte Kombination aus technisch versiert ausgesteuertem Sound über alle Frequenzen hinweg, ohne Übersteuerungen und Ohrenschmerzen, und aus unaufdringlicher, aber effizient und mit allerneuester LED-Technik gefahrener Lichtanlage ist in Bruchköbels Hallen wohl nur selten vorgekommen.

Das Team der Wundertüte hat hierbei auf einen guten Partner gesetzt. Die Band So-Da eröffnete den Abend mit einer von der ersten Sekunde an lebendigen, quirligen Musikshow. Der Auftritt der drei So-Da-Sänger (die Geschwister Mirjam, Esther und Rochus) war an sich schon eine Sehenswürdigkeit. Top-Hits wechselten sich mit spritzig interpretierten Oldies ab (eins der Highlights: der Nancy-Sinatra-Klassiker „These Boots Are Made For Walking“). Von den Sängern zeigten sich im Anschluß sogar die Companions angetan und baten sie nochmal auf die Bühne. Die Companions zeigten ihr Können mit ihren bekannt eigenwillig interpretierten, und jedenfalls kompromisslos tanzbaren Nummern im Schwerpunkt der Rockmusik der Jahrtausendwende – die intensive U2-Schmachtnummer „One“ etwa begeisterte den ganzen Saal und verursachte kribbelige Rückenschauer. - In einer etwas zu lang geratenen Pausenansprache zum derzeitigen 25-Jahr-Jubiläum des Vereins wies der Vorstand aber auch auf Defizite im kulturellen Leben Bruchköbels hin. Szenelokale, in denen Musik- oder Theatergruppen auch Auftritte im kleineren Rahmen machen können, fehlen praktisch in der Stadt. Gerade solche Künstler, die als Starter zunächst nur ein kleines Publikum locken können, werden dadurch entmutigt.

Der weibliche Blick

Gut besuchter Auftakt im Artrium - Ausstellung

Bruchköbel – Die Initiative „Frauen lesen für Frauen“ des Frauenreferates hatte auf Anregung der Bruchköbeler Künstlerin Marianne Walter in den Räumen des Artrium die Ausstellung „Die Darstellung des Weiblichen durch das Weibliche“ organisiert. Am Freitag fand zur Eröffnung eine Vernissage statt. Bürgermeister Günter Maibach hielt im vollbesetzten Artrium eine Eröffnungslaudatio, und schaffte es dabei, sichtlich beeindruckt von der Anwesenheit so vieler mehrheitlich weiblicher Besucher, in der gebotenen Zurückhaltung dem Thema nicht vorzugreifen und dennoch die Neugier auf das genauere Studium der rund 50 Exponate zu wecken. Beate Funck aus Hanau stellte dem Publikum jede der Künsterinnen eigens vor, die junge Sängerin Isabel Happel bot einige Lieder dar. Die Hanauer Autorin Christiane Gref las eine Kurzgeschichte.

Die Ausgestellten Bilder und Skulpturen sollen die vielfältigen Facetten der Weiblichkeit darstellen; dem Thema nähert sich jede Künstlerin auf eigene Weise. Wiewohl der Titel der Ausstellung eine thematische Klammer bildet, hat doch jedes einzelne Ausstellungsstück seine eigene Strahlkraft.

Inwieweit es überhaupt einen „weiblichen Blick“ geben könnte, wäre da nicht irgendwo anders auch ein männlicher in der Welt, ließe sich zur Sinnfrage hochstilisieren, muss aber nicht. Eines der wenigen Exponate, das den Antagonismus der Geschlechter direkt aufgreift, besteht aus zwei mit Sprichwörtern beschrifteten „Beziehungskisten“ – jede für sich, eine für „Mann“, die andere für „Frau“, voneinander isoliert auf einem jeweils eigenen Podest aufgestellt, und eben doch zueinander in Beziehung. Manche Bilder gereichen dabei auch hart und offenbar gewollt ans Klischee - herausragend und selbstironisch gleichsam eine szenische Gemäldedarstellung mit riesigem Plateauschuh im Vordergrund, wirkend wie zufällig im Vorbeigehen in irgendeinem Aschaffenburger oder Frankfurter Shoppingcenter aufgenommen.

Die Ausstellung dauert noch vom 17.08. -30. August. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 16:00 bis 19:00 Uhr, Freitag von 10:00 bis 12:00 und von 14:00 bis 18:00 Uhr, Samstag und Sonntag von 15:00 bis 18:00 Uhr. Die teilnehmenden Künstlerinnen sind Irina Düsterhöft, Herta Egger, Birgit Gauderer, Bettina Götz, Bruni Heller/Elsa Plein, Liliana Herzig, Silvia Hofmann, Maren Malz, Bettina Mc Kinney, Dorle Obländer, Monika Piel, Sabrina Quintero, Gertrud Prokop, Ute Ringwald, Martina Roth, Wilma Roth, Selda Tobur, Eva Maria Utsch und Marianne Walter.

Hof- und Gassenfest 2012

Die Bühne kommt...

Hof- und Gassenfest 2012 Aufbau

Vom Anderssein in der feinen Gesellschaft

Bruchköbeler Theater Frischluft überzeugt mit „King Fisch“
Von Jürgen Dick

Bruchköbel – Der Theatergruppe Frischluft ist mit ihrer Adaption des Stückes „Yvonne, die Burgunderprinzessin“, das sie derzeit unter dem Titel „King Fisch“ aufführt, ein Glanzstück gelungen. Der Kulturverein „Wundertüte“ hatte ins Haus Shalom geladen, um das Stück noch einmal in Bruchköbel anzubieten.

Die Besucher erlebten eine eindrucksvolle Inszenierung der Bruchköbeler Theatergruppe. Unter der Regie von Claudia Selzer wird ein stil- und bühnenbildsicherer, kurzweiliger Theaterabend geboten. Die „Yvonne“ des polnischen Schriftstellers Witold Gombrowicz ist eine Frau aus einfachen Verhältnissen, die es infolge des Liebeswerbens des Prinzen Philipp (gespielt von Stefan Layer) in eine mittelalterlich-höfische, dekadente Gesellschaft verschlägt. Dort regiert König Ignaz (Stefan Jacobs) - dessen drastisch-irre Hybris innerhalb des pointiert gespielten höfischen Figurenkreises schon alleine das Eintrittsgeld wert ist.

Als Außenseiterin von niederem Range passt Yvonne (Beate Strutt) in keiner Weise in den Rahmen der feinen Gesellschaft hinein. Das Selbstverständnis des elitären Kreises ist erfüllt vom wahnhaft anmutenden Machtanspruch gegenüber dem Niederen, dem Fremden, dem Anderen. Des Prinzen Heiratsantrag an Yvonne geschieht folglich nicht aus Liebe, sondern ist eine Inbesitznahme. Jede Figur, die in diesem Stück lacht (es wird sehr viel gelacht), lacht zugleich aus, demütigt – das Lachen ist nicht Ausdruck unverstellter Freude, sondern ein Instrument der Macht. Wer anders ist und bleiben will, wird zum Ziel von Entwürdigung und Aggression. Und doch irritiert Integrationsverweigerin Yvonne die Hofgesellschaft. Denn niemand versteht die renitente Yvonne, die anders ist und anders bleiben will. Allesamt fangen sie an, absurde Vorstellungen in Yvonne hinein zu phantasieren: über deren vermeintliche hinterhältige Absichten und ihre angeblichen ruchhaften Intrigen.

Gombrowicz schrieb das Stück 1935. Heute sprechen Psychologen von Projektionen, wenn jemand im Anderen solche Eigenschaften zu entdecken glaubt, die eigentlich eigenen Vorstellungen entstammen. Yvonne verkörpert auf der Bühne nicht nur das Opfer (das schließlich von der höfischen Gemeinschaft umgebracht wird), sondern auch die fassungslose Beobachterin. Als Zuschauer übernimmt man streckenweise ihren Betrachtungswinkel auf eine irre gewordene Gesellschaft, die ihre eigene Existenz und Identität vermittels der Ausgrenzung Anderer, Fremder und Schwächerer rechtfertigt.

Gegenüber dem „Gewöhnlichen“, gegenüber Liebe und Arbeit hegen die Mitglieder einer solchen Gesellschaft nurmehr Verachtung und Ekel. Das Stück legt in faszinierender Weise offen, wie sich hinter dem Willen zur Demütigung Anderer letztlich die Verunsicherung und Schwäche der Mitglieder der Tätergesellschaft selbst verbergen. Es seziert in abgründige Tiefen hinein, in grotesker Zuspitzung, die Mechanismen, die zur Ausgrenzung von Menschen führen. In einer kurzen, genialen Szene wandelt der Hofstaat arrogant und hochnäsig zu klassischer Musik einher. Als die Musik fast unmerklich in moderne Popmusikklänge umschlägt, zu der dieselben naserümpfenden Figuren nun einen steifen Tanz aufführen, kann man für einen Moment den beängstigenden Grad der Gleichschaltung und Ausgrenzung begreifen, welcher auch heute den als „Pop“, „Mode“ und „Mainstream“ bekannten Massenphänomenen innewohnt.

Die Besucher erlebten ein zeitloses und dazu auch noch kurzweiliges Stück, das vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über Integration z.B. in den schulischen Veranstaltungsplänen einen guten Platz verdient hätte.

(Archivtext. Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 12.4.2012)

2007er Bürgermeisterwahl
2008er Haushalt
2009er Haushalt
2010er Haushalt
2011er Haushalt
2011er Kommunalwahl
2012 2013er Haushalt
2013er Bürgermeisterwahl
2014er Haushalt
37 Grad Celsius
Bauen und Verkehr
Bruchköbel wird neu
Bruchkoebel goes live
Cyberkewel
Ehrungen und Krönungen
Gesellschaft
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren