25
Jul
2007

Mobilfunk-Gutachten ist eingetroffen

Niedrige Belastung im Stadtgebiet

Bruchköbel - Der Erste Stadtrat Uwe Ringel hat mitgeteilt, daß der Stadt inzwischen das Gutachten zur Mobilfunk-Standortortplanung vorliegt. Es soll bekanntlich als Grundlage für die Standortplanung von Sendeanlagen in Bruchköbel dienen und eine ausreichende Mobilfunk-Versorgung bei möglichst niedrigem Strahlungspegel im gesamten Stadtgebiet sicherstellen.

Nach jahrelangen innerstädtischen Querelen um das Thema „Mobilfunk und Strahlenbelastung“ war auf Zuraten der in Bruchköbel aktiven Initiative „ImoWoB“ („Initiative Mobilfunksenderfreie Wohngebiete Bruchköbel“) die Münchner Ingenieurfirma Enorm für die Erstellung des Gutachtens ausgewählt worden. Mit der ImoWoB hatte Ringel in der Vorbereitungsphase Kontakt gehalten und sie in die Beratungen einbezogen.

Die Firma Enorm hat inzwischen eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Bruchköbeler Senderstandorte durchgeführt sowie weitere Standort-Alternativen bewertet. Einige Fragen seien indes noch zu klären. Ringel, der anstrebt, Ende August Ergebnisse präsentieren zu können, will erreichen, daß das Gutachten mehr Informationen zur konkreten Ausweisung neuer Senderstellplätze liefert, als es offensichtlich momentan der Fall ist. Nach dem gegenwärtigen Stand würde die Stadt Bruchköbel wohl einen Funktechnik-Fachmann einstellen müssen, um aus dem Gutachten ihre Entscheidungen über endgültige Standortfestlegungen ableiten zu können.

Was jedoch die derzeitige Belastungssituation im Stadtgebiet angeht, so scheint das Gutachten ohnehin nichts Aufregendes zu vermelden. Die Münchener Ingenieure, die mit einer Modellierungs-Software das gesamte Bruchköbeler Gebiet einer Bewertung der Mobilfunk-Strahlenbelastung unterzogen haben, gingen dafür von einem Vergleichswert von 1 mW/m2 aus. Wie es nun heisst, wird dieser Wert im Stadtgebiet kaum irgendwo, und dann nur marginal, überschritten. Das ist deswegen bemerkenswert, weil der Wert 1 mW/m2 ohnehin nur etwa 0,02% des gesetzlich erlaubten Grenzwertes für GSM-Mobilfunkstrahlung ausmacht, also unter Sicherheitsaspekten als eine sehr niedrig angesetzte Schwelle angesehen werden darf.

Damit könnten sich die Bruchköbeler Aufregungen der letzten Jahre als bloßer Sturm im Wasserglas entpuppen. Das betrifft etwa den Sender im Turm der Bruchköbeler Jakobuskirche, der immer wieder zu erbitterten Vorwürfen gegen die Kirche und angeblich sogar zu Kirchenaustritten geführt haben soll, der aber anscheinend im Gutachten gar nicht weiter auffällig ist.

Uwe Ringel merkte im Gespräch mit dem „BK“ darüber hinaus etwas konsterniert an, daß in dem Gutachten auch der Vorschlag enthalten ist, das Wohnhochhaus am Inneren Ring mit einem Mobilfunksender zu bestücken. Wer aber in den letzten Jahren die Diskussionen mitverfolgt hat, der weiss, daß gerade Mobilfunkantennen, die auf Hochhäusern montiert sind, in manchen Gemeinden für Unmut sorgen. In einem Hochhaus in Hanau-Steinheim etwa hatte eine Initiative jahrelang erbittert gegen einen Sender auf dem Dach gestritten. Bei der Wahl ausgerechnet eines solchen exponierten Standortes wäre also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit neuer Ärger vorprogrammiert.

Die jüngst in einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung geäußerte Intention von CDU und B90/Grüne, Mobilfunkstandorte auch im Regionalplan festschreiben zu lassen, ist nach Auskunft des Ersten Stadtrates vom Tisch. Dies lasse sich nicht umsetzen. Als Grund war schon früher die zu geringe Auflösung der Kartierung genannt worden.

(veröff. im Bruchköbeler Kurier v. 26.7.2007)

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