5
Aug
2006

Jazz auf dem Bauernhof

Yelena Jurayeva und Trevor Richards spielen den Jazz auf dem Bruchköbeler Bauernhof Wilhelmi:

10 Jahre Jazz auf dem Bauernhof
Begegnung zweier Jazz-Stilrichtungen

Das zehnte „Jazz auf dem Bauernhof“-Jubiläum auf dem Bauernhof Wilhelmi geriet zu einer interessanten Begegnung zweier unterschiedlicher Jazz-Generationen.

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Die vom Kulturverein „Wundertüte“ mit Hilfe mehrerer Sponsoren und mit Unterstützung der Stadt getragene Veranstaltung präsentierte einem rund 250 Zuhörer zählenden Auditorium zwei völlig unterschiedliche Musikrichtungen des Jazz. Zunächst trat mit der Pianistin Yelena Jurayeva und ihrer hochkarätig besetzten Band eine Gruppe junger Musiker auf, die dem Publikum im Grunde die Form des erst nach dem Krieg entwickelten „Cool Jazz“ näherbrachte: verteilt gespielte Jazz-Standards, Latin-Einflüsse und interessante Fusion-Jazz-Elemente, stets unterbrochen durch aufregende Improvisationen der Musiker, gerieten zu Puzzleteilen eines denkwürdigen und nicht alltäglichen Programmes. Die virtuose Pianistin Yelena Jurayeva ließ sich dabei von Mitspielern begleiten, die allesamt in der Szene einen wohlklingenden Namen haben. Zum Beispiel von Lindy Huppertsberg am Kontrabass (“Modern Swing Trio“) und dem renommierten Studio-Saxophonisten Norbert Emminger.

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Die im experimentellen, „jungen“ Jazz-Genre anzusiedelnde Jazz-Spielrichtung der Band um Yelena Jurayeva fand anschliessend ihren Gegenpol im Auftritt der „Trevor Richards British New Orleans All Stars“. Diese Gruppe lieferte dem Publikum als Top Act des Abends einen leichter verdaulichen Jazz von der Sorte ab, der quasi schon im Bandnamen als Programm angesagt ist.

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Der New Orleans Jazz der Gruppe um den britischen Drummer Trevor Richards sollte bis Mitternacht für gute Laune sorgen, das Publikum nahm den stimmungsvoll gespielten Orleans-Jazz, der eine deutliche und nicht immer sauber davon unterscheidbare Verwandtschaft zum Dixieland hat, dankbar an. Nicht zuletzt durch die wunderbare Sound-Abmischung bedingt, brachten Trevor Richards’ All Stars ein toll anzuhörendes, genussreiches Konzert mit allen möglichen Jazz-Evergreens zu Gehör, stets unterbrochen durch die reichhaltigen Improvisationen der Solisten, jeder Einzelne davon ein Könner auf seinem Gebiet.

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Im Gegensatz zu den Gepflogenheiten bei Rockkonzerten lässt zum Beispiel ein Jazz-Drummer wie Richards sein Schlagzeug nicht von Einzelmikrofonen abnehmen, sondern durch räumlich versetzt um das Schlagzeug angeordnete Mikros. Das Ergebnis ist ein lebendiger, räumlich wirkender Klang, im Gegensatz zum oftmals bei den populären Schlagzeugübertragungen anzutreffenden mechanischen Klangbild. Man kann unter den Musikern kaum jemanden besonders hervorheben, es sei denn, man wollte den Kollegen Unrecht tun. Vielleicht sollte der Pianist und Sänger Simon Holliday erwähnt sein, der seiner virtuosen Spielweise eine gehörige Portion britischer Selbstironie beizumixen weiss; Letzteres übrigens auch eine Spezialität des Bandleaders, der die einzelnen Stücke stets witzig und übrigens in einem „very british“ anmutenden, aber besten Deutsch ankündigte. Die Band wurde nach Abschluss ihrer Programmes noch lange nicht von der Bühne gelassen, und Zugabe um Zugabe streckten das Programm schliesslich bis nach Mitternacht hinaus. Keiner der Besucher dürfte diesen Umstand bereut haben.

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