24
Mai
2006

Protest bei Besuch des Bischofs

Aktion lässt Fragen offen

Die Bruchköbeler mobilfunkkritische Initiative IMOWOB (Initiative mobilfunksenderfreie Wohngebiete Bruchköbel e.V.) hat beim Besuch des Bischofs Dr. Martin Hein der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eine Demonstration vor der Jakobuskirche veranstaltet. Dabei wurde ein Protestbrief übergeben. Grund des Protestes ist die Existenz eines Mobilfunksenders im Inneren des Kirchturms. Darüber war es vor einigen Jahren innerhalb der Kirchgemeinde zu Streit gekommen, weil einige Gemeindemitglieder nicht nur eine Gesundheitsgefährdung, sondern auch eine moralische Verfehlung der Kirche gegeben sehen. Es kam zu Disputen und zu Kirchenaustritten. Eine Klage gegen die Kirche wurde gerichtlich abgewiesen. Die Äußerungen gegen die Kirche ließen jedoch auch in der Folge an Schärfe nicht nach.

Ein Kernstück der Argumentation mobilfunkkritischer Initiativen ist die auch in dem Brief aufgestellte Behauptung, dass „zahlreiche Studien, deren Publikation vielfach verzögert oder unterschlagen wird“, „eindeutig“ das Gefährdungspotential der Mobilfunkstrahlung belegen sollen. Es gehe um die „schändlichsten, menschenverachtendsten Irreführungsversuche unserer Zeit“.

Jedoch ist die hier behauptete „Eindeutigkeit“ der Gefährdung umstritten. Was es gibt, sind zahlreiche wissenschaftliche Studien, die es in ihrer Gesamtheit derzeit unmöglich machen, ein in sich geschlossenes Bild des Gefährdungspotentials der Mobilfunkstrahlung nachzuzeichnen.

Die Vorstellung von einer allgemein wirksamen Gefahr für die Bevölkerung kommt zustande, wenn man aus den wissenschaftlichen Studien diejenigen herausfiltert, die diese Ansicht stützen. Nur bei solchen Studien handelt es sich dann nach Ansicht der Kritiker um diejenigen, die von „seriösen“ Wissenschaftlern erarbeitet wurden. Andere Wissenschaftler, so ist man eingeladen, mitzudenken, haben folglich als unseriös zu gelten.

Wie in diesem Zusammenhang eine als „epidemiologische Erhebung“ benannte Studie einzuordnen ist, die Ende letzten Jahres von der IMOWOB-Initiative in Eigenverantwortung durchgeführt worden ist, wäre noch zu erörtern. Bruchköbeler Anwohner von Mobilfunksendern hatten einen Fragebogen ins Haus bekommen, der am Zweck der Befragung von vornherein keinen Zweifel gelassen hatte. Die Befragten konnten, im Bewusstsein der Existenz eines Senders in ihrer Nähe, eine Liste allgemein bekannter Krankheiten und Symptome ankreuzen.

Eine so gestaltete Befragung legt es allerdings geradezu darauf an, eine bestimmte Tendenz im Antwortbild zu erzeugen. Ergebnisdetails hat die IMOWOB bislang nicht bekannt gegeben, allerdings wurde vorab schon einmal postuliert, dass von Entwarnung keine Rede sein könne. Ob die Vorgehensweise im Sinne einer anzustrebenden Standortplanung für Mobilfunksender zielführend ist, sei dahingestellt.

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