9
Mrz
2006

Im Zeichen des Wahlkampfs

Prominente Gäste bei CDU+SPD / Von Jürgen Dick

Die beiden großen Bruchköbeler Parteien hatten zum Aschermittwoch große Namen aufgeboten. Während es der CDU gelungen war, mit Ministerpräsident Roland Koch einen Spitzenpolitiker ins Oberissigheimer Bürgerhaus zu laden, hatte die SPD mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Sascha Raabe gekontert.

Roland Koch rief in Oberissigheim die rund 500 erschienenen Mitglieder und Freunde der örtlichen CDU dazu auf, als „Leuchttürme“ die Wahlbotschaft der CDU in die Bevölkerung zu tragen. Zuvor hatte er einen rhetorischen Bogen über die Angelegenheiten der neuen Bundespolitik gezogen, wobei scharfe Töne gegenüber dem politischen Gegner SPD, der ja jetzt zum Bündnispartner geworden ist, ausblieben. Für kommunalpolitische Akzente sorgten hingegen der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Harald Hormel und Bürgermeister Michael Roth. Beide betonten den Stellenwert der Stadt Bruchköbel als „Schulstadt“, auf deren Gebiet sich von der Grundschule bis zum Gymnasium alle wichtigen Schulformen und darüber hinaus mit der modernen Schule für praktisch Bildbare ein wichtiges Ergänzungsangebot finden lassen. Michael Roth hob in diesem Zusammenhang hervor, dass die Stadt Bruchköbel durch ihre Bemühungen um Vorschul- und Horteinrichtungen ihren Teil für den Gesamtrahmen eines abgestimmten Bildungsangebotes für Bruchköbeler Kinder und Jugendliche beitrage.

In Rossdorf vermittelte Gastredner Dr. Sascha Raabe, der in Berlin den Main-Kinzig-Kreis vertritt, Einsichten in die neue sozialdemokratische Milde gegenüber dem Koalitionspartner CDU. In der großen Koalition seien viele ursprünglich sozialdemokratische Forderungen verwirklicht, betonte Raabe. So vertrete insbesondere die CDU-Familienministerin Ursula von der Leyen im Grunde die Programmatik der SPD und setze die erfolgreiche Politik der Vorgängerin Renate Schmidt fort. Ziel für die Bundespolitik sei es unter anderem, dass Kindergärten beitragsfrei gestellt werden müssen.

Ungewohnt scharfe Töne gegen den lokalen Konkurrenten CDU hatte zuvor Perry von Wittich (SPD) angeschlagen. Jüngst aufgetretene Personalquerelen bei den Christdemokraten hätten zu einem „CDU-Desaster“ geführt. Die örtliche CDU versuche angesichts einer drohenden Wahlniederlage jetzt, mit den Grünen zu „kuscheln“. Allerdings sei nicht zu übersehen, dass nach 10 Jahren Schuldenmachen unter der CDU für Bruchköbel nicht viel mehr als eine eigene Kanalisation herausgekommen sei. Kindergartengebühren seien erhöht worden, Jugendpolitik werde in Bruchköbel nicht ernst genommen. Bruchköbel brauche somit „eine ganz starke SPD“, so von Wittichs Appell an die rund 200 in Rossdorf versammelten Gäste.

Hervorzuheben ist für beide Veranstaltungen, dass sich die Frauen der beiden Parteien bezüglich vorzüglicher Heringszubereitung gegenseitig nichts nehmen lassen müssen. In beiden Parteien pflegt man interessanterweise ganz unterschiedliche, vorzügliche Zubereitungsarten, was allerdings nur unter äußersten spekulativen Bemühungen mit der jeweiligen politischen Ausrichtung in Zusammenhang gebracht werden kann.

(ersch. im Bruchköbeler Kurier v. 9.3.06)

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