20
Jun
2006

Mobilfunk: Standortplanung im Fokus

Bauausschuss berät weiteres Vorgehen

Bruchköbel - Der Bauauschuss des Stadtparlamentes tritt wieder zusammen, um das weitere Vorgehen in der Frage der Funkmasten-Standorte zu beraten. Das Thema gewinnt nicht zuletzt mit der neuen Konstellation im Stadtparlament wieder an Fahrt. Doch auch weitere Pläne der Mobilfunkfirmen erzwingen den Beratungsbedarf.

So steht zum Beispiel in der Diskussion, dass die Umsetzerstation in der Philipp-Reis-Straße zu einer vollwertigen Station aufgerüstet werden soll. Weil der dann zu erwartende höhere Sendeturm über den Bahndamm ragen könnte und so im Stadtgebiet sichtbar würde, gibt es nun in der Politik Überlegungen um eine Standortverlagerung ins Galgengarten- Gewerbegebiet. Allerdings existiert derzeit keine rechtliche Handhabe, dem Senderbetreiber eine solche Verlegung verbindlich vorzuschreiben. Außerdem soll ein neuer Standort im Bereich der Fechenmühle in Rede stehen.

Angesichts der anstehenden Erörterungen um die Standorte wird deutlich, dass es weiterhin an einer städtischen Sendestandortplanung fehlt. Deren Festlegungen müssten allerdings dann auch gegenüber den Senderbetreibern durchgesetzt werden. In die Diskussion gelangt nun wieder die Beauftragung einer Gutachterfirma, welche eine funktechnische Planung vornehmen könnte. Ähnlich ist man in der Stadt Maintal vorgegangen.

Auch in der Auseinandersetzung um die weitere Zukunft des Funkmastes am Sportplatz dürfte es wieder spannend werden. Weil immer noch kein alternativer Standort dafür aufgefunden worden ist, wird man die Fortführung des bestehenden Vertrages in Aussicht nehmen müssen, wenn auch befristet – solange eben, bis ein neues Funkmastenkonzept steht, das den Interessen aller an der Diskussion beteiligten Meinungsführer Rechnung trägt.

Solche Meinungsführer gibt es deren mehrere. Die Pragmatiker zum Beispiel glauben, dass im Großen und Ganzen die Standortfrage in Bruchköbel nicht als brisant einzustufen ist. Entscheidungen sollen nach deren Ansicht möglichst im Einvernehmen mit den Funkmastenbetreibern erfolgen. Diese Denkart ist in der jüngeren Vergangenheit vor allem aus dem Magistrat, aus Teilen der CDU und aus der FDP zu vernehmen gewesen.

Die mobilfunkkritische Bruchköbeler Initiative IMOWOB verlangt dagegen die oben erwähnte funktechnische Planung, mit nachfolgender verbindlicher Festlegung der Senderstandorte. Darüber hinaus ist in der Vergangenheit von der IMOWOB ultimativ die Abschaltung von Sendern in Kirchtürmen und am Sportplatz gefordert worden.

Von den Grünen wiederum ist ebenfalls zu hören, dass man eine funktechnische Gesamtplanung favorisiert. Allerdings möchte man sich nicht von der IMOWOB unter Druck setzen lassen. Den Standort am Sportplatz, so war zu erfahren, will man nur dann in Frage stellen, wenn die IMOWOB einem allerdings erst noch zu erarbeitenden Standortkonzept oder einem Alternativstandort für diesen speziellen Mast ihre Zustimmung erteilt.

Und die Frage, welche Kosten mit einer eventuell nötigen völligen Neuorganisation der Funkmastenstandorte einhergehen, und vor allem, welchen Anteil davon die Stadt Bruchköbel letztlich wird tragen müssen, ist bei Betrachtung der unübersichtlichen Situation noch völlig offen. Dass im Bauausschuss, angesichts der komplizierten Interessens- wie auch Gesetzeslage vom Typ eines gordischen Knotens, dringender Beratungsbedarf besteht, ist somit nachvollziehbar.

(ARCHIV / erschienen am 20.6.06 im "Bruchköbeler Kurier")

2007er Bürgermeisterwahl
2008er Haushalt
2009er Haushalt
2010er Haushalt
2011er Haushalt
2011er Kommunalwahl
2012 2013er Haushalt
2013er Bürgermeisterwahl
2014er Haushalt
37 Grad Celsius
Bauen und Verkehr
Bruchköbel wird neu
Bruchkoebel goes live
Cyberkewel
Ehrungen und Krönungen
Gesellschaft
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren