6
Feb
2014

Wiederbelebung des Alten Rathauses?

Bruchköbel - Eigentlich ging es in der Finanzausschuss-Runde der vergangenen Woche um Anträge und Vorlagen zum Haushalt für 2014. Diesen will man bekanntlich am 18. Februar in der Stadtverordnetenversammlung verabschieden. Es wurden rund 30 Anträge aus den Fraktionen beraten (der BK berichtete). Kurzzeitig wurde in der Sitzung aber auch die Innenstadt-Neugestaltung zum Thema, nämlich in Gestalt eines Antrages von Bündnis 90/Grünen: Diese wollen Geld für das Alte Rathaus am Freien Platz bereitstellen lassen, um das historische Gebäude nach Jahren des Leerstands zu sanieren und wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch die beiden Pavillons, die in unmittelbarer Nähe des Rathauses seit Jahren ebenfalls leer stehen, sollen dann abgebaut werden. Ebenso wollen die Grünen Geld für die Nutzungsänderung des Spielhauses bereitstellen. Insgesamt geht es in dem Antrag um 315.000 Euro für die Maßnahmen.

Das Alte Rathaus war noch in der Amtszeit des Vorgängers von Günter Maibach wegen baulicher Vorschriften geschlossen worden. Seinerzeit musste das damals im Gewölbekeller befindliche Weinlokal das Haus räumen. In der Folge hatte es die Stadt seither nicht mehr vermocht, das Gebäude zu sanieren. Maibachs Versuch, im Haushaltsentwurf für das Jahr 2011 wieder 300.000 Euro für die Sanierung vorzusehen, scheiterte zu jener Zeit am Sparwillen der Politik. Der Posten musste damals wieder herausgenommen werden.

Bürgermeister Maibach sprach sich in der Sitzung der vergangenen Woche nun für den Sanierungsantrag der Grünen aus - dieser sei "gut" und "umsetzbar". Indem man das Alte Rathaus wieder instand setze, könne man im Hinblick auf die beabsichtigte Innenstadtbelebung ein sichtbares Zeichen setzen. Gleichwohl wollten sich die Ausschussmitglieder noch nicht so recht für den Antrag erwärmen. Offenbar besteht noch Klärungsbedarf, möglicherweise wird noch ein gemeinsamer Antrag aller Parteien daraus. In der Sitzung des Ausschusses enthielten sich alle Fraktionen der Stimme, nur die Grünen stimmten zu. So kam es zu der skurrilen Situation, dass der Antrag mit nur zwei Ja-Stimmen, aber neun Enthaltungen, dem Parlament für die Zustimmung am 18. Februar empfohlen wurde.


Endlich handeln
Kommentar von Jürgen Dick

Die Schließung des Alten Rathauses, noch unter Günter Maibachs Vorgänger Michael Roth erfolgt, ist bis heute kein Ruhmesblatt für die Stadt Bruchköbel. Das Alte Rathaus ist ein Wahrzeichen der Stadt, auf vielen Postkarten zu sehen. Gleichwohl steht es nun schon seit wenigstens sieben Jahren leer, bleibt abends dunkel. Im Sinne der Bürger ist das nicht. Viele kamen über viele Jahre hinweg gerne in das Weinlokal im Gewölbekeller. Und wer sich den Außenbereich hinter den beiden Pavillons anschaut (die seit Jahren ebenfalls ungenutzt leer stehen), dem schwant, dass hier ein nettes Eck zum Kaffeetrinken und Speisen im Freien einen von der Politik verhängten Dornröschenschlaf schlummern muss. Es lässt sich eine einfache Rechnung aufmachen: Um 300.000 Euro für die Sanierung aufzuwenden und auch zu tilgen, müsste man bei derzeitigem Zinsniveau etwa 15.000 Euro im Monat aufwenden. Die könnte man zum Beispiel dadurch kompensieren, indem man sich der Laden-Mietzahlungen für das "Artrium" entledigt, welche etwa die gleiche Höhe haben. Im Alten Rathaus könnte man dann eine ähnliche Nutzung anstreben, und auch endlich das lange geplante Hochzeitszimmer einrichten. Kurz, es käme endlich wieder Leben in das schöne Haus am Freien Platz. Worauf eigentlich noch warten?

(Archiv/ersch. im "Bruchköbeler Kurier" v. 6.2.2014)

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