28
Mai
2009

FDP: Standort nicht genehmigungsfähig

Rossdorf - "Eine Industrieanlage gehört in einen ordentlich erschlossenen Industriepark oder in ein Gewerbegebiet und nicht auf die grüne Wiese. Und eine 1,5 Megawatt-Biogasanlage ist eine industrielle Produktionsanlage und eben kein sogenanntes privilegiertes Bauwerk", so Oliver Braun, ein in Roßdorf wohnendes FDP-Ortsvorstandsmitglied nach der Informationsveranstaltung der Stadt Bruchköbel zum Thema.

Der erhebliche Lieferverkehr aus einem mindestens 15 Kilometern großen Umkreis könne nur zu einem kleinen Teil von rund 10 Prozent über die bestehenden landwirtschaftlichen Wirtschaftswege abgewickelt werden, so Braun. Die restlichen 90 Prozent würden dann, so sei zu befürchten, durch den Ortskern von Roßdorf durchgeleitet werden, um so über die Oberdorfstrasse den Anlagenkomplex zu erreichen.

"Von Süden werden sich die LKW den Weg schon bei der ohnehin stark belasteten Abfahrt der B 45 vor dem Viadukt bahnen und sich dann gemeinsam mit den aus Osten kommenden LKW und Riesentrekkern durch beide Roßdorfer Kreisel quälen. Von Norden wird die Abzweigung der B 45 nach Ostheim und dann die Ortsdurchfahrt benutzt werden müssen. Denn eine direkte Anbindung an die B 45 ist nach den Planunterlagen nicht vorgesehen und bei realistischer Betrachtung auch schlicht nicht durchführbar. Damit wäre dann die durch den Bau der B 45-Umgehung endlich geschaffene Verkehrsberuhigung für Roßdorf völlig erledigt. Dies kann doch nicht wahr sein", so auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Horst Roepenack sowie FDP-Ortsverbandschef Jürgen Schäfer empört. "Ohne eine fundierte Untersuchung zu den Verkehrsströmen und der derzeitigen Verkehrsinfrastruktur ist ein solches Planungsverfahren ja geradezu lächerlich", so die Bruchköbeler Liberalen.

Auch die Situation hinsichtlich der Einspeisung des produzierten Energieträgers Gas wird kritisiert. Das produzierte Gas müsse aus technischen Gründen erst einmal in den nächstgelegenen Gaseinspeisungsknotenpunkt an der Staatsdomäne Kinzigheimer Hof gelangen. Bei rund 5 Kilometern Entfernung zum nächsten Einspeisungsknoten und grob kalkulierten Kosten für den Bau einer Gasanbindungsleitung von ca. 1000.- Euro pro Entfernungsmeter komme „ein rundes Sümmchen“ zusammen, so die FDP. Völlig unklar sei, was die Auswirkungen auf die Rentabilität der Anlage und das Gewerbesteueraufkommen sein werden. Insgesamt, so die Bruchköbeler FDP, sei allein an diesen Problembeispielen deutlich, wie oberflächlich die Planungen zu dem Biogasanlagenstandort präsentiert werden sollen. Dazu Jürgen Schäfer und Oliver Braun abschließend: "Wir werden sicherlich einen besser geeigneten Standort finden, der solide geplant werden kann und nicht den berechtigten Unmut der Anwohner auf sich zieht. Dies fordert die FDP-Fraktion nachweislich schon seit 2007. Allerdings sind wir doch sehr verwundert, dass sich gerade die Personen des BBB jetzt als große Ablehner der Anlage aufspielen, die noch vor gut einem Jahr, damals allerdings noch unter CDU-Fähnchen, für diese Biogasanlage gestimmt haben. Und der Bruchköbeler CDU ist zu wünschen, dass sie sich in der Sache endlich von der Umklammerung der mit persönlichem Interesse geleiteten Mitglieder befreit und wieder das allgemeine Wohl in den Mittelpunkt ihrer Politik stellt. Letztlich sollte auch Bürgermeister Maibach noch einmal nachlesen, wie viele Bürgerinnen und Bürger aus Roßdorf ihn überhaupt erst auf den Bürgermeistersessel gebracht haben."

(ARCHIV - veröff. im "Bruchköbeler Kurier" v. 28.5.09)

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