29
Jan
2009

Solarpark auf die Mülldeponie?

Und weitere Anträge im Parlament

Bruchköbel – Die Stadtverordneten werden sich demnächst im zuständigen Ausschuss mit einem Antrag der CDU befassen, auf der alten Mülldeponie nördlich des Galgengarten-Gebietes eine Photovoltaik-Anlage zu errichten. Die CDU hatte vorgeschlagen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die Fläche der alten Deponie soll nach Vorstellungen der CDU entweder mit einer selbst investierten Anlage bebaut, oder aber an eine Fachfirma verpachtet werden.

Der Erste Stadtrat Uwe Ringel sagte dazu, man habe bereits im Sommer vor Ort über das Thema gesprochen. Inzwischen seien auch Anfragen an mögliche Anbieter herausgeschickt worden. Eine Machbarkeitsstudie sei deswegen nicht zwingend notwendig. Als kritisch erläuterte Ringel die Frage der Garantie, denn die Deponie war u.a. durch Verlegung einer Abdeckfolie saniert worden. Anbieter werden beantworten müssen, wie auf diesem Untergrund dauerhaft Installationen von Solarmodulen vorgenommen werden können, ohne die Abdichtung zu beschädigen. Der unsichere Boden dürfte auch Fragen nach der Statik aufwerfen. Nach den Berechnungen spricht alles wohl eher für eine Investoren-Lösung, wie Ringel erläuterte: Die 12.000 qm Fläche könnten für 264.000 Euro Strom im Jahr erzeugen. Dem stünden 3,6 Millionen Euro für die Investition und 36.000 Euro Betriebskosten gegenüber; die Rendite für die Stadt sei begrenzt.

In einem weiteren Antrag setzte sich Gisela Klein für die BBB-Fraktion für die Errichtung einer „Bruchköbeler Tafel“ ein, die man unter Beteiligung der Kirchen und der Bürgerhilfe e.V. nach dem Vorbild der „Hanauer Tafel“ verwirklicht sehen wollte. Dabei sammelt eine Organisation z.B. bei Supermärkten Lebensmittelspenden ein und verteilt diese an unterstützungsbedürftige Menschen. Den Vorschlag hatte im Vorfeld Bürgermeister Günter Maibach aufgegriffen und sich mit einer Vertreterin der „Hanauer Tafel“ in Verbindung gesetzt. Eine bessere Lösung sei demnach, sich der „Hanauer Tafel“ anzuschließen, so Maibach, auch weil Hanau die eigene Einrichtung erweitern wolle. In Bruchköbel reiche die Anzahl der Hilfsbedürftigen nicht aus, um eine eigenständige Organisation am Leben zu erhalten. Dieser Lösung stimmte am Ende die Mehrheit der Stadtverordneten zu.

Erfolg war dem Antrag des BBB beschieden, ein „Bündnis für Familien“ zu gründen. Eine lokale Initiative, der sich Wirtschaft, Verwaltung, Kirchen und Vereine anschließen können, soll sich gezielt für die Interessen von Familien einsetzen. Die Bündnisse werden vom Bundesfamilienministerium unterstützt. Vor allem mit Unterstützung der SPD, deren Sprecher von Wittich auf ähnlich erfolgreiche Arbeit in Nidderau hinweis, wurde der Antrag im Stadtparlament angenommen.

(ARCHIV / veröff. im "Bruchköbeler Kurier" v. 22.1.2009)

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