26
Mrz
2008

Friedensappelle beim Ostermarsch

Kundgebung und Demonstration

Bruchköbel – Zur Ostermarsch-Auftaktkundgebung, der in diesem Jahr bundesweit im Zeichen des Mottos „Bundeswehr raus aus Afghanistan! Deutschland atomwaffenfrei! Grundgesetz verteidigen!“ gestanden hat, waren am Karfreitag rund 150 Zuhörer auf den Freien Platz gekommen.

Die Veranstalter hatten als Hauptredner den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrcke (Linke) eingeladen. Gehrcke kritisierte das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan. Das dort erfolgte militärische Eingreifen unter Beteiligung der Bundeswehr habe inzwischen eine Spirale in Gang gesetzt, deren Ende noch nicht absehbar ist. Der Besetzung eines Landes folge der lokale Widerstand, was wiederum die weitere Anforderung von Soldaten notwendig mache. Zu altem Hass gegen Besatzer komme dann neuer Hass, wodurch die Einsätze mit der Zeit riskanter würden. Längst verfolge die Bundeswehr nicht mehr nur zivile Projekte, sondern unterstütze mit ihren Tornado-Aufklärungsflügen bereits aktiv Kampfeinsätze.

Im Krieg, so Gehrcke, sterbe „als erstes die Wahrheit“. Man lese nie etwas über die Zahl der Toten in Afghanistan, und es sei im Gefolge der als Terrorbekämpfung beabsichtigten Maßnahmen die Terrorgefahr nicht kleiner, sondern größer geworden. Die im Krieg verwendeten Mittel wären anderswo besser einsetzbar. Den Politikern müsse klar werden, daß Geld für die Stärkung des Sozialen nötig ist, statt es in die Rüstung zu stecken.

In die gleiche Kerbe hatte auch zuvor schon der Vorstand der IG Metall Hanau, Michael Pilz, geschlagen, der in seiner Ansprache auf den Zusammenhang zwischen Sozialabbau und dem benötigten Geld für Kampfeinsätze aufmerksam machte. Statt Geld für Auslandseinsätze auszugeben, müsse ein wirksames Beschäftigungsprogramm in Gang gesetzt werden. Aus diesem Blickwinkel heraus gehörten Gewerkschaften und Friedensbewegung zusammen, so Pilz.

Am Rande der Veranstaltung war, wie erstmals zuvor im vergangenen Jahr, eine Gruppe von Anhängern der rechtsextremen NPD aufgetaucht. Diese versuchte, sich mit ihren Parteifahnen der Kundgebung der Ostermarschierer hinzuzugesellen. Das wurde von den Anwesenden nicht geduldet, und bald musste das Grüpplein abgedrängt auf Höhe der Bibliotheks-Nordseite verharren. Ein Teilnehmer provozierte dabei mit einer obszön beschmierten Israel-Fahne.

Mit etwa fünf Polizeiwagen hatten ca. 20 Polizeibeamte die Lage zwar jederzeit unter Kontrolle. Jedoch war es nicht möglich, die unerwünschten Besucher wie im Vorjahr abzutransportieren - wie es auf Nachfrage hieß, aus rechtlichen Gründen.

Zahlreiche Mitglieder der in Bruchköbel jüngst gegründeten Initiative „Gemeinsam gegen Rechtsextrem“ demonstrierten gegen die Anwesenheit der Rechten, denen dadurch auch die Teilnahme an der folgenden Demonstration unmöglich wurde. Der designierte Bürgermeister Günter Maibach, der Erste Stadtrat Uwe Ringel, der SPD-Fraktionsvorsitzende Perry von Wittich, weitere Personen aus Rathaus und Stadtparlament sowie SPD-MdL Christoph Degen waren vor Ort und zeigten sich über den Vorgang besorgt.

2007er Bürgermeisterwahl
2008er Haushalt
2009er Haushalt
2010er Haushalt
2011er Haushalt
2011er Kommunalwahl
2012 2013er Haushalt
2013er Bürgermeisterwahl
2014er Haushalt
37 Grad Celsius
Bauen und Verkehr
Bruchköbel wird neu
Bruchkoebel goes live
Cyberkewel
Ehrungen und Krönungen
Gesellschaft
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren