1
Nov
2007

Wahlabend

Am Abend einer Wahl, wenn die Stimmen ausgezählt werden, empfängt den Besucher im Sitzungssaal des Rathauses eine besondere Atmosphäre.

So wie am Sonntag, als ab 18 Uhr die Einblendung der Wahlergebnisse begann. Nach rund einer halbe Stunde hatten sich schätzungsweise 200 Besucher eingefunden, vielleicht sogar mehr.

Auf der Leinwand wurden die eintreffenden Ergebnisse aus den Wahlbezirken hochgerechnet, über jedem Prozentbalken das Konterfei des jeweiligen Kandidaten. Unter denen herrschte verständlicherweise eine gespannte Stimmung. Die Kandidaten hatten allesamt den Mut gefunden, die fortlaufende Hochrechung live im Angesichte ihres Publikums, ihrer Wähler, durchzustehen. Zur Verstärkung hatte jeder Kandidat an diesem bedeutsamen Abend seine Frau an seiner Seite. Man weiss ja, daß auch sehr mächtige Männer sich dieser ihrer eigentlichen Rückenstärkung speziell in solchen Stunden versichern, in denen es wirklich Spitz auf Kopf steht.

Die anwesenden „normalen“ Bürger verfolgten die Entwicklung auf der Leinwand verständlicherweise mit etwas mehr Gelassenheit. Wie als solle die Spannung zum Ende hin noch einmal künstlich verlängert werden, verlautete dann aus dem letzten noch fehlenden Wahlbezirk, es sei ein Fehler bei der Auszählung passiert, und deshalb werde gerade noch einmal gezählt.

Währenddessen sammelten fleißig umherwieselnde Reporter unter den städtischen Politikgrößen das ein, was für gewöhnlich als „Erste Stimmen zum Wahlausgang“ bezeichnet wird. So ein Wahlabend ist wie eine Blitzlichtaufnahme über den Zustand der politischen Kräfteverhältnisse am Ort. Für eine ganz kurze Zeit muss das politische Leben den Atem anhalten, hat sich dem Urteil des Wählers zu stellen. Doch ist das Ergebnis erst, wie es für gewöhnlich heisst, „amtlich“, dann geht das politische Gewusel, das Abschätzen der Chancen, der nächsten Schritte von neuem los. Wir normalen Bürger treten dann wieder um einen Schritt nach hinten. Diesmal allerdings nur für zwei Wochen. Denn am 11.11., so steht es nun fest, geht es endgültig um die Wurst. Und wieder hinauf in den Sitzungssaal.

Das Endspiel gucken.

Schade, daß sie dort kein Bier zapfen.

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