8
Okt
2007

Eine besondere Wahl

Interessante Podiumsveranstaltung am 17.10.

Bruchköbel - Die Bürgermeisterwahl am 28.10. ist wohl das interessanteste hiesige Wahlereignis der letzten 30 Jahre. Nicht zuletzt deswegen kann am 17. 10. ab 19:00 Uhr im Bürgerhaus eine Podiumsveranstaltung der Kollegen vom Hanauer Anzeiger mit Spannung erwartet werden, bietet sie doch dem Bürger die wahrscheinlich einzige Gelegenheit dieses Wahlkampfs, alle Kandidaten im direkten Vergleich erleben zu können.

Die Wahlkampfstile sind sehr unterschiedlich, wie sich inzwischen zeigt. Einerseits treten mit dem amtierenden Bürgermeister Michael Roth (CDU) und seinem Herausforderer Perry von Wittich (SPD) zwei Politiker gegeneinander an, die sich schon vor sechs Jahren einen Zweikampf ums Amt geliefert hatten. Und zweitens sind mit Günter Maibach und Frank Breitenbach zwei weitere Bewerber im Rennen, ihres Zeichens freie, also von keiner Partei unterstützte Kandidaten.

Während Roth und von Wittich einen traditionellen Wahlkampf führen, in dem der Kampf der Argumente seinen Platz hat, etwa in der Form zahlreicher Mitteilungen an die Presse oder der Auseinandersetzung im Stadtverordnetenparlament, scheint sich Maibach auf einen Wahlkampfstil verlegt zu haben, der quasi „unpolitisch“ daherkommen will, also jede direkte Konfrontation zu meiden scheint. Wer zum Beispiel Maibachs Wahlkampfaussagen studiert, die er auf einer Pressekonferenz bekanntgab, wird darin zumeist Altbekanntes entdecken. Seine Kritiker weisen darauf hin, daß es sich im Grunde um eine Kopie des Bruchköbeler Stadtmarketing-Programmes handele.

Gerade dies aber macht es den Gegnern aus CDU und SPD im Wahlkampf schwer, Maibach politisch anzugreifen. Denn das Stadtmarketing ist bekanntlich seit langem das erklärte Programm und Ziel aller Kontrahenten, und die eigene Arbeit kritisiert man nun einmal nicht. So fällt es den CDU- und SPD-Leuten schwer, Maibach zu stellen, denn dieser geht direkter politischer Auseinandersetzung anscheinend in voller Absicht aus dem Wege. Das verfolgt wohl die Linie, nicht politisch anzuecken und vielmehr auf eine „weiche“ Strategie der Präsentation des eigenen Konterfeis zu setzen. Person statt Politik, so könnte man es auf einen Nenner bringen. Den lästigen Streit mit dem politischen Gegner erledigen derweil andere: Wohl fest eingeplant hatten Maibachs Unterstützer bereits vor Monaten eine Art Dauerpräsenz auf der Leserbriefseite des Hanauer Anzeiger, wo in den letzten Wochen in der Tat immer wieder Briefe einer überschaubaren Gruppe zu besichtigen waren, die die Person des Amtsinhabers Michael Roth zum Ziel haben, weniger jedoch das sachliche Werben für den eigenen Kandidaten. Auf diese Weise versucht das Team um Maibach wohl einen „Anti-Roth“-Wahlkampf zu inszenieren, der wiederum den eigenen Kandidaten schonen soll.

Nicht nur die Kandidaten, auch die Wahlkampfstile könnten also unterschiedlicher kaum sein. Ein wenig leid tun kann einem da der vierte (freie) Kandidat im Bunde, Frank Breitenbach, der u.a. mit seiner Webseite den „Großen“ in einem Low-Budget-Wahlkampf Paroli zu bieten versucht. Für ihn stellen der quasi „unpolitische“ Wahlkampf Maibachs wie auch der professionelle Wahlkampf der Parteienkandidaten große Hürden dar, sich bekannt zu machen. Auch deshalb wird die Podiumsveranstaltung am 17.10. im Bürgerhaus interessant für jeden, der sich ein Bild von den Kandidaten machen will.

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