17
Aug
2007

Nach dem Showdown in der CDU

Jetzt mindestens vier Kandidaten am Start

Bruchköbel – Im parteiinternen Zwist um die Bürgermeisterkandidatur hat die CDU-Fraktion in der vergangenen Woche einen einstimmigen Beschluss gefasst und ihrem ehemaligen Fraktionsmitglied Günter Maibach den Stuhl vor die Tür gestellt. Maibach selbst war der entscheidenden Sitzung am Freitagabend ferngeblieben. Der Parteivorstand der CDU hat außerdem beschlossen, ein Parteiausschlussverfahren in die Wege zu leiten.

Wie zu hören ist, herrscht über die Entscheidung in der CDU so etwas wie angespannte Erleichterung. Die ist wohl darin begründet, dass nach zwei Jahren personellem Zank, zuerst um die Stadtratswahl, nun um die Bürgermeisterkandidatur, überhaupt einmal eine Entscheidung gefallen ist. Mit Günter Maibach hatte man mehrere Jahre lang einen Seiteneinsteiger in den eigenen Reihen, der sich, wie es nun erneut deutlich geworden ist, im Rahmen der Parteiarbeit doch eigentlich zu Höherem, sprich zu einem Spitzenposten berufen gefühlt hatte.

Andererseits ist in der CDU in den vergangenen Jahren ein Generationswechsel vonstatten gegangen, der auch weitere ambitionierte Mitglieder in den Vordergrund hatte treten lassen. Einer von denen ist sicherlich der seit 2001 amtierende Bürgermeister Michael Roth, der diesen Generationswechsel in gewisser Weise verkörpert. Maibachs ohne Absprache mit seiner Partei angestrebte Kandidatur gegen Roth musste da zwangsweise aufstoßen.

Michael Roth war schließlich bereits im November von den Mitgliedern zum Kandidaten für das Spitzenamt ernannt worden. Dass Maibach seine nunmehr überraschend bekanntgegebene Kandidatur mit der Partei nicht abgestimmt hatte und quasi als Konkurrent zu Roth in den Wahlkampf gehen wollte, hätte in den nächsten Wochen einen Quell immer neuer Querelen und Gerüchte geöffnet, wie ja bereits im Zuge der erfolglosen Nominierung des Stadtratskandidaten für die breite Öffentlichkeit zu besichtigen gewesen ist. Keine Parteiführung wird es sich jedoch auf Dauer leisten können, unter dem Eindruck zu leben, sie lasse sich öffentlich vorführen. Insoweit war eine harte Reaktion der Partei absehbar.

Im Gespräch mit dem Autor dieser Zeilen äußerte sich Maibach zerknirscht über die Absichten seiner Parteikollegen. Er habe sich in puncto Treue zur Partei und deren Beschlüssen nichts vorzuwerfen und will seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt dennoch in Gang setzen. Dazu fühle er sich von zahlreichen Bürgern ausdrücklich ermuntert. Maibach kündigte für seine Person einen professionellen Wahlkampf an.

Für den Bruchköbeler Wähler entsteht auf diese Weise eine komfortable Situation: Er bekommt, wenn bis zum Meldeschluss keine gravierenden Änderungen mehr eintreten, das Angebot einer Wahl zwischen den parteigebundenen Kandidaten Michael Roth (CDU) und Perry von Wittich (SPD), sowie zwei freien Kandidaten, nämlich Günter Maibach und Frank Breitenbach vorgelegt. Über fehlende Alternativen muss sich also kaum einer beklagen.

Und in den nächsten Wochen wird es für den ortspolitisch Interessierten sicher spannend sein, zu beobachten, wer im Wahlkampf wen unterstützt. Setzen sich, zum Beispiel, die Grünen für Roth ein? Die FDP für Maibach? Wie reagiert die SPD? In jedem Falle wäre zu wünschen, dass es allen Kandidaten gelingt, klare Aussagen über ihre jeweiligen Vorschläge, Ideen und Konzepte zu treffen, so dass dem Wähler deutlich wird, was jeder einzelne Kandidat wirklich und praktisch im Sinne des Bürgers umzusetzen gedenkt, sollte ihn die Gunst der Wähler ereilen. Dies sind die entscheidenden Kriterien für die Wählerentscheidung am 28. Oktober.

(veröff. im Bruchköbeler Kurier v. 16.8.07)

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