Jugend und Eigensinn

Melancholie und Alltag

Was die Jugendkultur betrifft, so lohnt es sich für uns gewöhnliche Erwachsene, hin und wieder genauer hinzuschauen, jedenfalls sofern wir als Vater oder Mutter in den Angelegenheiten unserer Kids weiterhin auf dem Laufenden bleiben wollen.

Zum Beispiel war mir bislang nicht bekannt, dass es einen neuen Subkultur-Trend gibt, der sich unter dem Begriff „Emo“ sammelt. Das Wort ist ein Kürzel für „Emotion“, Gefühl, und es gibt, wie ich inzwischen lernen konnte, auch in Bruchköbel bereits „Emos“.

Von weitem sehen sie ein bisschen aus wie Punker, aber das täuscht. „Emos“, so wurde mir von berufener Seite erklärt, leiden an der Welt und deren Zumutungen, denen der Einzelne so gar nicht gewachsen scheint.

Man kann auch sagen: sie inszenieren das melancholische Grundgefühl, durch das hindurch sie die Welt da draußen wahrnehmen, als Lifestyle. Das muss somit auch äußerlich sichtbar werden, zum Beispiel an durchaus geschmackvoll gefärbten, originell geschnittenen Haaren, die ein wenig in der Art eines Trauerflors die Augen bedecken müssen.

Dieser Stil verleiht dem Aussehen eines „Emo“ etwas kultiviert Paradiesvogelhaftes. Und wenn man wiederum dazu verurteilt ist, als Paradiesvogel mitten unter Otto Normalverbrauchern existieren zu müssen, dann muss man natürlich automatisch zum Melancholiker werden, also zum Emo.

Ich würde nun behaupten, dass unsere jungen Emos im Grunde unser aller Brüder im Geiste sind. Ich meine, all dieses Normale, den ganzen Tag über, all dieser Alltag, so als sei uns nichts anderes vorbestimmt als immer und immer wieder nur Alltag, Alltag, Alltag, das schlägt doch irgendwann jedem von uns mal auf das Gemüt, finden Sie nicht auch?

Und dabei rede ich noch nicht mal von dem, was uns täglich vorgeführt wird, wenn wir die Zeitung aufschlagen. Mit unserem diesbezüglichen Leiden an der Welt sind wir somit alle ein bisschen „Emo“, jedenfalls ab und zu, falls Sie verstehen, was ich meine.

Wir können auf unsere Jugendlichen also mit Nachsicht und auch ein bisschen mit Wohlgefallen blicken, wenn sie uns den Spiegel vorhalten. Um es mal ein bisschen pathetisch gesagt zu haben.

Plädoyer für Kinder

Fragestunde zum Anwohnerstreit im Peller

Bruchköbel – Der SPD-Fraktionsführer Perry von Wittich erkundigte sich während der Fragestunde auf der letzten Sitzung der Stadtverordneten nach der Situation im Neubaugebiet „Im Peller“. In Briefen, so von Wittich, sei seiner Fraktion von angeblich immer noch stattfindenden Lärmbelästigungen durch einige Jugendliche und damit verbundenem Unmut einiger Anwohner berichtet worden. So sei zwar offiziell mitgeteilt worden, dass ein Anwohner seine im Laufe der Diskussionen um den Skaterlärm erhobene Anzeige gegen die Stadt zurückgezogen habe, dennoch werde dies in Gesprächen anders dargestellt.

Bürgermeister Roth nahm zu dem Sachverhalt Stellung. Der Betreffende, so Roth, habe seine Anzeige in der Tat nach einem gemeinsamen Erörterungstermin im Rathaus zurückgezogen. Und bereits früher sei eine Bürgerversammlung unter Teilnahme der Stadtjugendpflegerin durchgeführt worden.

Die Stadt habe auch einen Brief an die Haushalte im Baugebiet versendet, mit dem an den gemeinsamen Willen zur Pflege des gutnachbarschaftlichen Verhältnisses appelliert worden sei. Und wie bekannt, habe die Stadt inzwischen die neue Skateranlage an der Dreispitzhalle gebaut, an deren Errichtung die Jugendlichen selbst beteiligt gewesen seien, und die auch von den Jugendlichen angenommen worden ist.

Trotzdem gehe das „Gemeckere“ über das Verhalten einiger Jugendlicher vor Ort weiter, so Roth. So sei die Polizei gerufen worden, weil angebliche Sachbeschädigungen vorgekommen seien. Die herbeigerufene Polizei habe dann allerdings nichts feststellen können. Ein Jugendlicher sei sogar angezeigt worden, weil er verabredungsgemäß einen vorher von einem Kameraden in einem Garten deponierten Rucksack mitgenommen habe. Und weil sich Jugendliche abends auf dem kleinen Spielplatz aufhalten, seien Forderungen erhoben geworden, eine dort installierte Nestschaukel zu demontieren, um den Platz weniger attraktiv für die Jugendlichen zu machen. Die Nestschaukel ist andererseits tagsüber auch eine Attraktion für kleinere Kinder.

Angesichts der ständigen Anschuldigungen und wegen auch inzwischen von der Polizei erhobener Klagen, die sich wegen sinnloser Anfahrten auf den Arm genommen fühlt, sei ihm, so Roth, irgendwann „der Hut hochgegangen“. Er äußerte den Verdacht, dass es wohl der Spielplatz selbst sei, der bei einigen Anwohnern Ärger erregt. Sogenannter Kinderlärm jedoch, so Roth, sei kein Lärm. „Wir sollten sehr froh sein, wenn hier Kinder spielen.“. Und für ein gutnachbarschaftliches Verhältnis und ein tolerantes Miteinander seien die Bewohner auch selbst in der Verantwortung. Die Stadt habe bei diesem Thema alles getan, was möglich ist. Perry von Wittich stimmte für seine SPD-Fraktion der Ansicht zu, dass der gutnachbarlichen Regelung der Vorzug zu geben sei.

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