22
Sep
2010

Wo ist der Platz der Deutschen Einheit?

Parteiübergreifendes Engagement im Stadtparlement

Bruchköbel - Zwanzig Jahre nach dem Vollzug der Deutschen Einheit soll nun auch die Stadt Bruchköbel einen „Platz der Deutschen Einheit“ oder auch eine so benannte Straße bekommen. Das wurde am Dienstag bei der Sitzung der Stadtverordneten im Anschluss an einen entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion deutlich. Alle anderen Fraktionen äußerten sich ebenfalls positiv zu dem Vorhaben.

Der Antrag der CDU-Fraktion exekutiert offensichtlich einen bundesweiten, CDU-internen Aufruf an ihre kommunalen Funktionsträger: Mit Blick auf den 20. Jahrestag, an dem die Volkskammer für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland stimmte, hatte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe im August über ein CDU-Internetportal alle Verantwortlichen in den Kommunen dazu aufgerufen, sich bis zum 3. Oktober in den Städten und Gemeinden dafür einzusetzen, geeignete Orte in "Straße/ Platz der Deutschen Einheit" zu benennen.

"Wir sollten dieses historische Ereignis noch stärker in der Mitte unserer Gesellschaft würdigen", so Gröhe. Mit dem Beschluss der frei gewählten Volkskammer der DDR erwuchs aus der demokratischen Selbstbefreiung der Weg zur deutschen Einheit. Daher sei dieses Datum eine "historische Wegmarke", bekräftigte der CDU-Generalsekretär, der in diesem Zusammenhang auch kritisiert hatte: "Selbst im wiedervereinigten Berlin gibt es zwar einen Rosa-Luxemburg-Platz und einen Ernst-Thälmann-Park, aber keinen Platz und keine Straße der Deutschen Einheit".

So einseitig wie in Berlin sieht es um die Straßenbenennungen in Bruchköbel zwar nicht aus, aber die anderen Fraktionen konnten sich für den CDU-Vorschlag durchaus erwärmen. Während die CDU zunächst einmal dem Magistrat die Aufgabe übertragen wollte, einen geeigneten Platz bzw. eine geeignete Straße im Stadtgebiet aufzufinden, preschte die SPD namens ihres Fraktionssprechers Perry von Wittich forsch nach vorne und schlug vor, den „Freien Platz“ in der Ortsmitte in einen „Platz der Deutschen Einheit“ umzubenennen.

Für die FDP-Fraktion präsentierte deren Vormann Gerd-Jürgen Jesse die Idee, die oberhalb des Bahnhofs entlang führende Höhenstraße in eine „Straße der Deutschen Einheit“ umzuwidmen. Das hätte den Charme, dass die Straße nach ihrem zu erwartenden Umbau sogleich, in neuestem Glanz, unter dem neuen Namen eingeweiht werden könnte.

Auch die traditionell eher skeptisch eingestellte BBB-Fraktion befand den Antrag als gut, wollte aber keinen spontanen Vorschlag einbringen, welche Straße oder welcher Platz am besten geeignet wäre; der Antrag solle lieber erstmal im zuständigen Ausschuss behandelt werden.

Für die Grünen bekannte deren Sprecher Harald Wenzel zunächst, dass man „grundsätzlich ein bisschen ein Problem“ mit dem Antrag gehabt habe, weil solcherart Namensgebungen eigentlich eher etwas für größere Städte seien. Man habe sich dann aber dennoch Gedanken über ein geeignetes Objekt gemacht, und dies mit Erfolg: Es könne der neue Kreisel vor dem Viadukt der richtige „Platz der Deutschen Einheit“ sein, so hatte man am Ende parteiintern befunden. Es sei dann auch möglich, den Kreisel mit einem entsprechenden Symbol zu versehen, so Wenzel.

Die komplizierte Ortsfindungsfrage wurde schließlich in den Bau- und Umweltausschuss des Parlamentes vertagt. Es ist also zu erwarten, dass noch in diesem Jahr ein Vorschlag an das Parlament darüber ergehen wird, welcher Platz bzw. welche Straße auf den neuen Namen umgewidmet wird.

(Archiv / Veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 23.9.2010)

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