Renovierung oder Neubau?
Bürgerversammlung zum Hallenbad gut besucht
Bruchköbel – Nichts wesentlich Neues erfuhren am Montag die rund 200 Besucher der Bürgerversammlung zum Thema Hallenbad, dafür aber eine Statusmeldung zum aktuellen Stand der Planungen. Vor den relativ gut gefüllten Stuhlreihen nahmen Bürgermeister Maibach und der Erste Stadtrat Uwe Ringel Stellung zu Fragen rund um den Planungsfortschritt. Das Projekt war zu Ende vergangenen Jahres, für manche Beobachter überraschend, auf einen Antrag der SPD hin beschlossen worden.
Zunächst gab der Erste Stadtrat den Zuschauern in einer Bildpräsentation einen Überblick zur Geschichte des Hallenschwimmbads, und stellte mögliche Alternativen der Verwirklichung des anspruchsvollen Vorhabens dar. Das 1973 für rund 2,3 Millionen Mark (1,2 Mio Euro) errichtete Hallenbad ist seit 1987 immer wieder Gegenstand von Studien gewesen: Wie weiter mit dem Schwimmbad, wie ist die Attraktivität zu steigern, welche Modernisierungsmaßnahmen sind sinnvoll? Schon 1987 hatte man Bürger darüber befragt, ob das Bad in Richtung Wellnessbad oder eher als Sportbad zu entwickeln sei. 1988 und 1990 waren dann Studien zu Sanierung und Erweiterung erhoben worden. Schon damals habe man feststellen müssen, dass das Bad nicht mehr den allgemeinen Standards entspreche. 1995 und 2002 hatte man weitere Studien veranlasst.
Keine der Studien hatte zu einem umfassenden Umbau geführt, das Bad ist in all den Jahren stets in eher kleinen Schritten renoviert worden. Es wurden Nachbesserungen im Innenbereich vorgenommen, etwa neue Umkleidekabinen eingebaut, ein Sprungturm rückgebaut, optische Veränderungen vorgenommen, jedoch nie eine Totalsanierung durchgeführt.
Vor drei Jahren war dann eine Berliner Architektengruppe auf den Plan getreten. Die hatte vier Szenarien vorgestellt, von der „Low-Cost-“Lösung einer Zeltüberdachung des Freischwimmbades bis hin zum völligen Neubau auf dem Dreispitzgelände vor dem Viadukt. Interessant sind seither die als „Variante 2 – Totalsanierung und Modernisierung“ und „Variante 3 – Abriss und Neubau“ diskutierten Möglichkeiten – mit 5,4 bzw. 6,7 Millionen Euro Kosten wurden diese Alternativen damals beziffert.
Die heutige Nutzung des Bades ist stark durch die Auslastung durch Schulen und Vereine geprägt. Ringel präsentierte dazu einen Belegungsplan, der dies eindrucksvoll deutlich machte. Dieser Notwendigkeit werde auch ein neues Bad gerecht werden müssen – der Traum von einem reinen „Wellnessbad“, womöglich noch finanziert durch einen privaten Betreiber, passt nicht zum Nutzungsprofil des Bruchköbeler Bades. Immerhin ist aber bei Sanierung wie auch Neubau die Rede von einem Saunaanbau mit Saunagarten, wodurch eine neue Nutzergruppe erschlossen würde. Auch ein warmes Außenbecken haben die seinerzeitigen Planer bei Sanierung wie bei Neubau berücksichtigt.
Das Thema wird nun, vor dem Hintergrund des Beschlusses, neu zu bauen, weiter im zuständigen Bauausschuss beraten. Im Zentrum steht dabei die Finanzierung. In der Haushaltsrechnung sind erste Planungsgelder berücksichtigt, allerdings wartet man immer noch auf die Genehmigung der Kreisbehörden – damit soll es in 3-4 Wochen soweit sein, wie Bürgermeister Maibach mitteilte. Dann erst steht Geld zur Verfügung, um einen Planungsauftrag zu vergeben. Folglich konnten manche Fragen der Zuhörer nur unter Vorbehalt beantwortet werden. Ob es etwa auch in Zukunft ein 4-m-Becken geben könne, ist offen. Bei einem Neubau tendieren die Verantwortlichen offenbar dazu, auf den Tiefbereich zu verzichten.
Der Sprecher des Arbeitskreises „proSchwimmbad“, Reichelt, mahnte an, dass man sich frühzeitig um Fördermöglichkeiten des Landes und Bundes kümmern müsse – Stadtrat Ringel stimmte dem zu und erwähnte, dass für eine Renovierung wahrscheinlich mehr Zuschussmöglichkeiten genutzt werden könnten, als im Falle eines völligen Neubaus. Im Raum stehen dabei um die 2 Millionen Euro aus einem Landesförderprogramm.
ARCHIV; veröff. im "Bruchköbeler Kurier" v. 29.4.2010
Bruchköbel – Nichts wesentlich Neues erfuhren am Montag die rund 200 Besucher der Bürgerversammlung zum Thema Hallenbad, dafür aber eine Statusmeldung zum aktuellen Stand der Planungen. Vor den relativ gut gefüllten Stuhlreihen nahmen Bürgermeister Maibach und der Erste Stadtrat Uwe Ringel Stellung zu Fragen rund um den Planungsfortschritt. Das Projekt war zu Ende vergangenen Jahres, für manche Beobachter überraschend, auf einen Antrag der SPD hin beschlossen worden.
Zunächst gab der Erste Stadtrat den Zuschauern in einer Bildpräsentation einen Überblick zur Geschichte des Hallenschwimmbads, und stellte mögliche Alternativen der Verwirklichung des anspruchsvollen Vorhabens dar. Das 1973 für rund 2,3 Millionen Mark (1,2 Mio Euro) errichtete Hallenbad ist seit 1987 immer wieder Gegenstand von Studien gewesen: Wie weiter mit dem Schwimmbad, wie ist die Attraktivität zu steigern, welche Modernisierungsmaßnahmen sind sinnvoll? Schon 1987 hatte man Bürger darüber befragt, ob das Bad in Richtung Wellnessbad oder eher als Sportbad zu entwickeln sei. 1988 und 1990 waren dann Studien zu Sanierung und Erweiterung erhoben worden. Schon damals habe man feststellen müssen, dass das Bad nicht mehr den allgemeinen Standards entspreche. 1995 und 2002 hatte man weitere Studien veranlasst.
Keine der Studien hatte zu einem umfassenden Umbau geführt, das Bad ist in all den Jahren stets in eher kleinen Schritten renoviert worden. Es wurden Nachbesserungen im Innenbereich vorgenommen, etwa neue Umkleidekabinen eingebaut, ein Sprungturm rückgebaut, optische Veränderungen vorgenommen, jedoch nie eine Totalsanierung durchgeführt.
Vor drei Jahren war dann eine Berliner Architektengruppe auf den Plan getreten. Die hatte vier Szenarien vorgestellt, von der „Low-Cost-“Lösung einer Zeltüberdachung des Freischwimmbades bis hin zum völligen Neubau auf dem Dreispitzgelände vor dem Viadukt. Interessant sind seither die als „Variante 2 – Totalsanierung und Modernisierung“ und „Variante 3 – Abriss und Neubau“ diskutierten Möglichkeiten – mit 5,4 bzw. 6,7 Millionen Euro Kosten wurden diese Alternativen damals beziffert.
Die heutige Nutzung des Bades ist stark durch die Auslastung durch Schulen und Vereine geprägt. Ringel präsentierte dazu einen Belegungsplan, der dies eindrucksvoll deutlich machte. Dieser Notwendigkeit werde auch ein neues Bad gerecht werden müssen – der Traum von einem reinen „Wellnessbad“, womöglich noch finanziert durch einen privaten Betreiber, passt nicht zum Nutzungsprofil des Bruchköbeler Bades. Immerhin ist aber bei Sanierung wie auch Neubau die Rede von einem Saunaanbau mit Saunagarten, wodurch eine neue Nutzergruppe erschlossen würde. Auch ein warmes Außenbecken haben die seinerzeitigen Planer bei Sanierung wie bei Neubau berücksichtigt.
Das Thema wird nun, vor dem Hintergrund des Beschlusses, neu zu bauen, weiter im zuständigen Bauausschuss beraten. Im Zentrum steht dabei die Finanzierung. In der Haushaltsrechnung sind erste Planungsgelder berücksichtigt, allerdings wartet man immer noch auf die Genehmigung der Kreisbehörden – damit soll es in 3-4 Wochen soweit sein, wie Bürgermeister Maibach mitteilte. Dann erst steht Geld zur Verfügung, um einen Planungsauftrag zu vergeben. Folglich konnten manche Fragen der Zuhörer nur unter Vorbehalt beantwortet werden. Ob es etwa auch in Zukunft ein 4-m-Becken geben könne, ist offen. Bei einem Neubau tendieren die Verantwortlichen offenbar dazu, auf den Tiefbereich zu verzichten.
Der Sprecher des Arbeitskreises „proSchwimmbad“, Reichelt, mahnte an, dass man sich frühzeitig um Fördermöglichkeiten des Landes und Bundes kümmern müsse – Stadtrat Ringel stimmte dem zu und erwähnte, dass für eine Renovierung wahrscheinlich mehr Zuschussmöglichkeiten genutzt werden könnten, als im Falle eines völligen Neubaus. Im Raum stehen dabei um die 2 Millionen Euro aus einem Landesförderprogramm.
ARCHIV; veröff. im "Bruchköbeler Kurier" v. 29.4.2010
kewelforever - 2010/04/28 19:01