19
Mrz
2008

Volles Haus zur Amtseinführung

Günter Maibach sprach den Amtseid

Bruchköbel - Es war ein rauschender Abend voller aufmunternder Appelle zur Gemeinsamkeit. Die Sondersitzung der Stadtverordneten fand am Dienstag vor rund 500 Gästen im Bürgerhaus statt.

Grund war die Einführung des neuen Bürgermeisters Günter Maibach in sein Amt. Der zeigte sich tief bewegt und teilte den Parlamentariern und dem Publikum in einer sehr persönlich gehaltenen Rede mit, daß es für ihn ein großes Erlebnis darstelle, in der Stadt, in der er geboren ist, nunmehr das Amt des Bürgermeisters übernehmen zu dürfen. Das erfülle ihn mit Dankbarkeit. Er bekannte sich zum Leitbild der Stadt und dem dahinter stehenden Gedanken eines stets notwendigen gemeinsamen Miteinanders, das sich nur aus dem Engagement und der Beteiligung der Bürger heraus lebendig entwickeln könne.

Eine nachhaltige Politik, die auch den nachfolgenden Generationen geordnete Finanzen und eine intakte Umwelt hinterlasse, gelte es stets aufs neue zu entfalten. Die Demokratie als beste aller Regierungsformen fordere allen Bürgern persönliches Engagement ab, und es sei dazu auf der Seite der Politik eine Kultur des Dialogs zu entwickeln, in der frei von Ideologie um die besten Lösungen gerungen werden müsse. Die Stadtverwaltung, der er ab dem 1. April vorsteht, bilde ein starkes Team, auf das man vertrauen könne.

Vor diesem Bekenntnis zum Miteinander, für das er lang anhaltenden Applaus erntete, hatte Günter Maibach zunächst den förmlichen Teil der Einführung in sein Amt erlebt. Dieser war mit der Überreichung der Ernennungsurkunde durch den Ersten Stadtrat Uwe Ringel erfolgt. Stadtverordnetenvorsteher Thomas Demuth, der mit verhalten-sympathischem Humor durch den Abend moderierte, hatte Günter Maibach sodann den Amtseid sprechen lassen.

Es folgten die Grußworte der Fraktionen und Parteien, die zumeist den Willen und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Zusammenarbeit betonten. Perry von Wittich (SPD) erinnerte Maibach an die vor der Wahl gegebene Zusage, mit allen Parteien im Parlament zusammenarbeiten zu wollen. Horst Roepenack (FDP) ermunterte den neuen Bürgermeister, entstandene Gräben wieder zuschütten zu helfen.

Harald Wenzel von den Grünen lobte den „lieben Günter“ für sein Engagement im Bündnis „Gemeinsam gegen Rechtsextrem“ und verlieh dem Wunsch Ausdruck, daß Günter Maibach die politischen Kräfte so zusammenführe, daß alle zusammenarbeiten.

Wo so viel Wille zur Harmonie und, bei einem solchen Abend verständlich, ein eher verklärter Blick auf den parlamentarischen Alltag vorherrschte, musste allerdings die Vize-Fraktionssprecherin der CDU, Katja Lauterbach, aus aktuellem Anlass Wasser in den süßen Wein gießen. Sie berichtete über die am selben Tag bekannt gewordene Entwicklung in der CDU- Fraktion. Die Abspaltung einer Bürgerliste, zu der sechs der achtzehn CDU-Parlamentarier übertreten wollen, schmälert die Basis der CDU-Fraktion im Stadtparlament erheblich. Dennoch sehe man sich als CDU mit 12 Abgeordneten und vier Magistratssitzen weiterhin in guter Position, mit Günter Maibach gute Politik für die Stadt zu machen.

Unter den vielen Grußadressen aus den Reihen der Vereine und Organisationen ragte der Beitrag der Niederissigheimer Pfarrerin Sonja Matthes heraus. In rhetorischer Brillanz beschwor sie den Neuanfang in Bruchköbel, den zu wagen eine christliche Tugend sei. In anrührenden Worten verlieh sie ihrem Geschenk an Maibach, einem kleinen Olivenbaum, ein eigenes Leben. Die metaphorische Sprache der Pfarrerin ließ das Geschenk zum Hoffnungsträger für menschliche Erwartung, für die Sehnsucht nach Ruhe, für Ertrag und Wohlstand reifen, und Günter Maibach versprach dem Bäumchen einen guten Platz in seinem neuen Büro.

Blieben noch die Worte der „Saubande“, als dieselbe sich das erfolgreiche Wahlkampfteam Günter Maibachs in einer der letzten der zahlreichen Grußadressen vorstellte. Man überreichte dem ehemaligen Kandidaten mehrere Marzipanschweine, die die „Saubande“ versinnbildlichen sollten und noch einmal die in mancher Hinsicht geniale Kampagne der Crew in Erinnerung brachten, durch die der Stadt in jenem fern zurückliegenden Herbst des Jahres 2007 der wahrscheinlich emotionalste und aufregendste Wahlkampf aller Zeiten beschert worden war.

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