31
Okt
2007

Wähler sorgen für Spannung

Stichwahl am 11. November

Bruchköbel – Was für eine Wahl! Für viele erwartungsgemäß, hat der Wahlsonntag noch keine Entscheidung über die Neuvergabe des Bürgermeisteramtes gebracht. Mit Amtsinhaber Michael Roth, mit Perry von Wittich und Günter Maibach waren gleich drei namhafte Kandidaten im Rennen, und dazu mit dem ungebundenen Frank Breitenbach noch ein Newcomer, der immerhin 3% der Stimmen an sich hat binden können.

Die erste, vielleicht dickste Überraschung war das frühe Ausscheiden des Kandidaten der SPD, Perry von Wittich. Denn man hatte durchaus die Vermutung hegen können, daß die Auseinandersetzungen in der CDU dem hieran nicht beteiligten Perry von Wittich eigentlich hätten nutzen müssen. Von Wittich und die SPD hatten folglich im Wahlkampf auf streng sachliche Argumentation und Distanz zu den anderen Kontrahenten geachtet. Aber mit knapp 29 Prozent der Stimmen blieb der smarte SPD-Fraktionsführer hinter den Erwartungen und hinter dem Zweitplazierten Günter Maibach stecken.

Während der amtierende Bürgermeister Michael Roth mit 37 Prozent und 11 von 17 gewonnen Wahlbezirken am Ende als stärkster Teilnehmer abschnitt, brachte es Maibach auf respektable 31 Prozent – die zweite dicke Überraschung des Wahlabends. Denn zwar hatten die Konkurrenten Maibach auf der Rechnung, aber daß er die 30%-Marke würde überspringen können, diese Vermutung hatte man zuvor nur aus dem Maibach-Lager selbst hören können.

Maibach konnte interessanterweise die beiden Roßdorfer Bezirke für sich verbuchen – was Roßdorf innerhalb Bruchköbels als Hochburg Maibachs erscheinen lässt. Der Ortsteil könnte deshalb auch der Knackpunkt für die Niederlage von Wittichs gewesen sein, denn Roßdorf wählte in der Vergangenheit oftmals mit starkem SPD-Anteil.

Michael Roth und Günter Maibach also in der Stichwahl am 11. November – die Spekulationen darüber, wie dieser Vergleich vor dem Wähler ausfallen wird, haben sofort nach der Wahl eingesetzt.

Dabei kreist die Debatte etwa um die Frage, was die Wähler des SPD-Kandidaten mit ihrer Stimme anstellen werden. Die Werbung gegenüber dieser Gruppe hat sogleich eingesetzt. Der per Pressemitteilung veröffentlichte Hinweis aus der CDU etwa, daß Bruchköbel eben kein Unternehmen sei, sondern unter Beachtung sozialer Fragen geführt werden müsse, klingt zwar vordergründig wie ein Seitenhieb auf den Konkurrenten. Er wendet sich aber vor allem an SPD-Wähler, sowie an ältere Menschen und Familien, denen traditionell die sozialen Werte wichtig sind.

Die SPD-Führung hatte bis zu unserem Redaktionsschluss noch keine Wahlempfehlung getätigt, während aus dem Lager der Grünen allenthalben Empfehlungen für Roth herauszuhören sind.

Die FDP wiederum hat sich nun flugs auf eine Unterstützung für Maibach festgelegt. Ob allerdings solcherart Überkreuz-Wahlempfehlungen überhaupt einen messbaren Einfluss auf die Wähler haben, darf wohl eher bezweifelt werden. Bis zum Sonntag hatte die FDP noch Perry von Wittich unterstützt – dies hat allerdings das Ausscheiden des SPD-Kandidaten nicht abwenden können.

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