Perspektivwechsel
Am Radweg zwischen Niederissigheim und Bruchköbel, dort wo er entlang des Krebsbaches verläuft, hatte mich immer die lange Reihe wunderschöner Pappeln fasziniert. Wenn man dort entlang spaziert ist, hat man das laute Rauschen dieser Bäume vernehmen können.
Das Rauschen von Pappeln ist besonders laut und für diese Bäume charakteristisch. Ich habe es zum Beispiel früher schon im Schwimmbad genossen. Man liegt darunter, und das beständige Rascheln lässt einen wegträumen, jedenfalls, wenn nicht gerade die Kinder vorbeikommen, um sich Geld für ein Eis herauszuhandeln. Es muss irgendwie mit der harten Konsistenz der Blätter zusammenhängen, dass das Rascheln der Baumkronen von Pappeln so eindringlich klingt.
Jedoch werden Pappeln schnell alterschwach. Deshalb gibt es die lange Pappelzeile zwischen Issigheim und dem östlichen Bruchköbel heute nicht mehr. Irgendwann muss jemand eine Risikoanalyse vorgenommen haben. Das hat dazu geführt, dass im ganzen Land ein allgemeines Fällen der Pappeln eingesetzt hat. So auch in Bruchköbel, und eben auch zwischen Issigheim und Bruchköbel. Als die Pappeln dann vor Jahresfrist fallen mussten, hatte mich zunächst ein heiliger Zorn gepackt. So schöne Bäume! Einfach weggesägt!
Natürlich war es auch ein unvernünftiger Zorn, denn weil das Lebensalter von Pappeln begrenzt ist, hat man natürlich damit rechnen müssen, dass irgendwann einmal der erste Baum zur Gefährdung wird. Was sein muss, muss eben sein.
Am Sonntag nun sind wir wieder mal an besagtem Weg entlang gelaufen, und ich konnte die interessante Erfahrung machen, dass Veränderungen mitunter auch interessante Perspektivwechsel mit sich bringen. Wenn man nämlich nun, ohne Sichtbehinderung durch die Pappeln, in Richtung Oberissigheim übers Land schaut, dann blickt man auf eine Gegend mit englisch anmutendem Charakter, mit sanft ansteigenden Hügeln, mit Feldern und Hecken.
Der Eindruck wird durch die dort grasenden braunen und schwarzen Rinder verstärkt, richtig kernige Tiere, wie man sie eben sonst in England zu sehen bekommt. Vielleicht war es ja auch das herbstlich-stürmische Wetter, das unseren „englischen“ Eindruck verstärkt hat. Jedenfalls haben wir die Pappeln gar nicht mehr vermisst. Der Blick war für Neues frei. Und übrigens, ich vermute mal, dass durch die Entfernung der Pappeln neuer Platz für unsere unendliche Bruchköbeler Hochzeitsallee freigeworden ist...
J. D.
Das Rauschen von Pappeln ist besonders laut und für diese Bäume charakteristisch. Ich habe es zum Beispiel früher schon im Schwimmbad genossen. Man liegt darunter, und das beständige Rascheln lässt einen wegträumen, jedenfalls, wenn nicht gerade die Kinder vorbeikommen, um sich Geld für ein Eis herauszuhandeln. Es muss irgendwie mit der harten Konsistenz der Blätter zusammenhängen, dass das Rascheln der Baumkronen von Pappeln so eindringlich klingt.
Jedoch werden Pappeln schnell alterschwach. Deshalb gibt es die lange Pappelzeile zwischen Issigheim und dem östlichen Bruchköbel heute nicht mehr. Irgendwann muss jemand eine Risikoanalyse vorgenommen haben. Das hat dazu geführt, dass im ganzen Land ein allgemeines Fällen der Pappeln eingesetzt hat. So auch in Bruchköbel, und eben auch zwischen Issigheim und Bruchköbel. Als die Pappeln dann vor Jahresfrist fallen mussten, hatte mich zunächst ein heiliger Zorn gepackt. So schöne Bäume! Einfach weggesägt!
Natürlich war es auch ein unvernünftiger Zorn, denn weil das Lebensalter von Pappeln begrenzt ist, hat man natürlich damit rechnen müssen, dass irgendwann einmal der erste Baum zur Gefährdung wird. Was sein muss, muss eben sein.
Am Sonntag nun sind wir wieder mal an besagtem Weg entlang gelaufen, und ich konnte die interessante Erfahrung machen, dass Veränderungen mitunter auch interessante Perspektivwechsel mit sich bringen. Wenn man nämlich nun, ohne Sichtbehinderung durch die Pappeln, in Richtung Oberissigheim übers Land schaut, dann blickt man auf eine Gegend mit englisch anmutendem Charakter, mit sanft ansteigenden Hügeln, mit Feldern und Hecken.
Der Eindruck wird durch die dort grasenden braunen und schwarzen Rinder verstärkt, richtig kernige Tiere, wie man sie eben sonst in England zu sehen bekommt. Vielleicht war es ja auch das herbstlich-stürmische Wetter, das unseren „englischen“ Eindruck verstärkt hat. Jedenfalls haben wir die Pappeln gar nicht mehr vermisst. Der Blick war für Neues frei. Und übrigens, ich vermute mal, dass durch die Entfernung der Pappeln neuer Platz für unsere unendliche Bruchköbeler Hochzeitsallee freigeworden ist...
J. D.
kewelforever - 2006/12/03 15:42