28
Okt
2010

Stadt begründet Baumaßnahmen

Verkehrsgutachten zur Bahnhofstraße

Bruchköbel - Die Stadt Bruchköbel beabsichtigt bekanntlich mit dem Vorhaben „Bahnhof Bruchköbel“ eine Neuordnung des von der Bahntrasse geprägten Gebiets entlang des Bahnhofes. Erklärtes Ziel sei dabei die Steigerung der Attraktivität des Bahnhofumfelds, und die verbesserte Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs, namentlich der Busanbindungen. Damit soll die Akzeptanz des etwas abseits, in einer Sackgasse gelegenen Bahnhofes für Berufspendler und Schüler gestärkt werden.

Der Bebauungsplan umfasst dabei die vor Jahrzehnten zur Überbrückung der Bahntrasse eingerichtete Höhenstraße zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Bahnhofstraße, die als Einbahnstraße geführt ist, und natürlich die Bahnhofstraße selbst. Die Umgebung des Bahnhofes einschließlich des Weges und der Gartenanlagen nordwestlich der Höhenstraße sind einbezogen. Mittlerweile wurden auch Gutachten zum Verkehr sowie eine artenschutzrechtliche Beurteilung vorgenommen. Auch wurde untersucht, ob Schallschutz notwendig wird.

Das Vorhaben hat allerdings auch Kritiker: Eine lokale „Initiative gegen Grünflächenvernichtung“ hat inzwischen Unterschriften gesammelt und wendet sich insbesondere gegen das Abholzen des Baumbestandes im Bahnhofsbereich; auch befürchtet man die Zunahme von Verkehrslärm.

Die Planungen der Stadt sehen vor, dass die östlich an die Höhenstraße anschließenden Privatgrundstücke in Zukunft von der Kolpingstraße her erreichbar sein werden. Die Höhenstraße soll teilweise rückgebaut und in eine Grünfläche umgewandelt werden. Die Gärten zwischen dem Weg und den Bahnanlagen werden zum überwiegenden Teil in öffentlichen Parkplatz verwandelt. Die westlich anschließenden Flächen des Bahnhofs sollen als Mischgebiet ausgewiesen werden. Die Verlegung des Straßenverlaufs werde nach Ansicht der Planer die Erreichbarkeit und die Attraktivität des Bahnhofs deutlich verbessern. Zusätzliche Verkehrsströme seien durch die neu geplante Straße nicht zu erwarten, vielmehr würden die Wohngrundstücke im des Bahnhofsgeländes tendenziell von Immissionen entlastet, weil Schleichverkehre durch die Nebenstraßen reduziert werden, so die Gutachter. Es werde lediglich zu kleinräumigen Verkehrsverlagerungen kommen. Die Freigabe der Höhenstraße für den Verkehr in beide Richtungen sei somit ein Vorteil für das angrenzende Wohngebiet. Kolpingstraße, Roßdorfer Straße, Blochmühlstraße und Hammersbacher Straße im Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Blochmühlstraße würden vom Verkehr entlastet.

Größere Verkehrsverlagerungen aus dem Bereich der Hauptstraße seien hingegen nicht zu erwarten – sprich: die neue Straße entlang des Bahnhofes werde sich nicht zu einer neuen Hauptdurchgangsstraße entwickeln. Dagegen würden die Bushaltestellen-Anbindung und die Anfahrtswege für Fahrrad und auch Fußgänger deutlich verbessert. Um mögliche erhöhte Verkehrslärmpegel zu vermeiden, könnte es sinnvoll sein, die Strecke vor dem Bahnhof als Tempo-30-Zone auszuweisen.

(Archiv / veröffentlicht im "Bruchköbeler Kurier" vom 28.10.10)

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